Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 

Bl. 006v

09.11.1476  / Samstag vor Martini

Transkription

Jtem Jeckel praʃʃe von gyrnßheim hait zu geʃproch(e)n heyncze ʃny-
dern von gýrnßheim peder korppern Conczgin praʃʃen hengin
Jeckel Praʃʃe praʃʃen Jeckel praʃʃen weber henne(n) vnd wilhelme(n) von ʃobern-
vo(n) gyrnßhey(m) heim wie daß ʃie do bij geweʃt ʃihen daß er myt clas kyʃʃeln
von Oppinheim ober ko(m)men ʃihe xxj gld ʃcholt off den praʃʃen
vnd etlichen mehe / ýnne zu gewynne(n) ʃo f(er)re man(n) yme das vor
et alij no(ta) gerichte off gebe als recht ʃihe So woll er ýme zu gýrnßheim
ader oppinheim widder eyn genügen thün vor ʃoliche xxj gld
daß ʃie bij ʃolicher beredduͤnge geweʃten ʃint vnd ʃagen nit wie
eß geluten hait Das ʃchade yme von ýr yglichen x gld vnd heiʃt
yne des eyn Ja ader ney(n) obe ʃie do bij geweʃt ʃihen ader nyt
Dar off ʃagen ʃie alle ey(n)m(u)dijg wie daß Jeckel obg(ena)nt(e) myt
clas kyʃʃeln ʃihe ko(m)men / vnd Jeckel habe claʃen xxj gld ʃcholt
off ýren eýnßs theýls benant(en) Do ʃagt clas mochte yme eyn
genuͤgen vor ʃolich gelt geʃcheen So wolt er Jeckeln zu gyrnß
heim oder oppinheim widder ey(n) genuͤgen vor die xxj gld thűn
dem nach ʃihe claʃen eýn wingart word(e)n vor ʃolich gelt von
hengin praʃʃen dochter vnd ʃihe ýme auch myt gerichte off geb(e)n
als recht iʃt Clas hait auch off die zijt eyne(n) genuͤgen do an ge-
habt(en) Do bij ʃint ʃie geweʃt(en) daß ʃoliche beredduͤnge geʃcheen
ʃin vnd wollen dar zu thun ʃoujl yne myt recht geburte Die
ʃage hait Jeckel obg(ena)nt(e) verbot vnd myt recht begert Jn welch(er)
zijt ʃie ʃoliche ȳre ʃage beweren ʃollen Dar off iʃt myt recht
gewiʃt in xiiij tagen Das hait Jeckel auch verbot

Jtem holczhuʃers wilhelm vnd monchs cleʃe erk(ennen) philips düch-
erk(annt) // ʃcher(er)n von ʃchaden zu thuͤn in xiiij tagen geigen emeriche(n)
von Engelʃtadt ʃi no(n) p erf(olgt) off yre yglichen vor X gld

1 h Jtem henne erken(n) dut 1 h vor ɉ gld gelts off byngeln
cleßgin et om(n)ia

3 h /// Jtem her heynrich nyckel alsuo(n) der p(reʃe)ncze wegen dut ʃin 3 h
off henne yetten mertins lyʃen vnd h(er)ma(n) bend(er)n ut p(ri)ma

Jtem peder ruͤpel dut 1 clage vor vj gld heiptgelt vnd xx gld
1 clage ʃchad(e)n off ʃynß bruder hen(ne) Rupels ʃelig(en) kynt et om(n)ia

Übertragung

Jeckel Prass von Gernsheim hat Heinze Schneider von Gernsheim, Peter Korper, Contzgin Prass, Hengin Prass, Jeckel Prass, Henne Weber und Wilhelm von Sobernheim angeklagt, dass sie dabei gewesen waren, als er mit Clas Kissel von Oppenheim überein-gekommen sei, 21 Gulden Schulden von den Prass und etlichen anderen einzutreiben, so fern man ihn in die Schuld vor Gericht einsetze.

Dann wolle er ihm zu Gernsheim oder Oppenheim für diese 21 Gulden Genüge tun. Die Genannten waren bei dieser Beredung und sagen nicht, wie es gewesen sei. Dies schade ihm von einem jeden 10 Gulden, und er fordert von ihnen ein Ja oder Nein, ob sie dabei gewesen sind oder nicht. Darauf sagten alle einmütig, dass der genannte Jeckel mit Clas Kissel gekommen sei und Jeckel habe Clas 21 Gulden Schulden, die sie bei ihm hatten, benannt. Da sagte Clas, werde ihm ein Genüge für dieses Geld getan, so wolle er Jeckel zu Gernsheim oder Oppenheim wieder ein Genügen für die 21 Gulden tun.

Danach habe Clas einen Weinberg für dieses Geld von der Tochter von Hengin Prass erhalten und dieser sei ihm auch vor Gericht übertragen worden wie rechtmäßig ist. Clas hatte auch damals ein Genügen daran gehabt. Dabei waren sie anwesend, als diese Absprache geschah und sie wollen sich verhalten, wie ihnen nach dem Recht gebühre. Diese Aussage hat der genannte Jeckel festhalten lassen und gefragt, binnen welcher Zeit sie ihre Aussage bekräftigen sollen. Darauf urteilt das Gericht: in 14 Tagen. Dies hat Jeckel festhalten lassen.

Wilhelm Holzhausen und Clese Monch erkennen an, binnen 14 Tagen Philipp Duchscherer den Schaden zu ersetzen wegen Emmerich von Engelstadt. Wenn nicht erfolgt die Pfändung bei jedem für 10 Gulden.

Henne Ercker erhebt die 1. Klage wegen ½ Gulden Geld gegen Clesgin Bingel auf alles.

Herr Heinrich Nickel erhebt für die Präsenz seine 3. Klage gegen Henne Yett, Mertin Lise und Hermann Bender.

Peter Rupel erhebt die 1. Klage wegen 6 Gulden Klagesumme und 20 Gulden Gerichtskosten gegen das Kind seines verstorbenen Bruders Henne Rupel auf alles.

Registereinträge

Bender, Hermann   –   Beredung   –   Bingel, Clesgin   –   Duchscherer, Philip   –   Engelstadt, Emerich von   –   Ercker, Henne   –   Gernsheim (Ort)   –   Holzhausen, Wilhelm (von)   –   Kind (Kinder)   –   Kissel, Clas   –   Korper, Peter   –   Lise, Mertin   –   Monch, Clese   –   Nickel, Heinrich   –   Oppenheim (Stadt)   –   Prass, Contzgin   –   Prass, Hengin   –   Prass, Jeckel   –   Rupel, Henne   –   Rupel, Peter   –   Schneider, Heinze   –   Sobernheim, Wilhelm von   –   Tochter   –   Weber, Henne   –   Wingert (Weingarten)   –   Yett, Henne   –