1 clage Jtem Henne Ruße dut 1 clage vor xxviij gld heipt gelt vnd xxviij gld
ʃchaden off die jonffr(au) zu ʃant klaeren zu mencze et om(n)ia
erf(olgt) Jtem henne von eltvjl erf(olgt) Drubein vnd heppenhen(ne) offs buch
erf(olgt) Jtem hans ʃnyder erf(olgt) Jeckeln von ʃiemern offs bűch
gelengt Jtem beyerhen(ne) vnd henne ʃtopen iʃt gelengt bijß off dinʃtag nach
halp faʃten ʃic hodie
Jtem Jeckel monʃter hait beierhen(ne) von algeßheim zu geʃproch(e)n wie
daß er ey(n) felt Jnhabe das ʃij yme von ʃyn altern word(e)n vnd habe
Jeckel das xl Jare lang vngeu(er)lich Jngehabt(en) vnd nýe keýn gulte dauo(n)
monʃt(er) geb(e)n oder geheiʃch(e)n worden / ʃolich felt habe beyerhen(ne) ynne / vnd
beyerhen(ne) ʃich des gebrucht one erwonne(n) alleß rechten Daß er das gethain
hait das ʃchade yme hondert gld vnd obe er dar zu ney(n) ʃagen
wolt So ʃij eß kontlich daß er ʃich des gebrucht vnd genoiß(e)n habe
Die anʃprache hait der ʃcholtes von vnß(er)s gnedige(n) her(e)n vnd des
gerichts wegen verbot furt(er) antwort beierhen(ne) vnd ʃagt der
probʃt habe eyn felt daß heiße der honde garten / den habe er fur-
mals vnd auch ýeczűnt yn der korcze off geholt(en) vor ʃin gulte / des
er dan(n) briffe vnd Regiʃter hait / die dan(n) klerlich beʃty(m)men / wie
wijt vnd f(er)re der ʃelbe flecke / do man(n) die ʃelbe gulte von gebe /
gehe / Das ʃelbe felt habe ýme der probʃt geluhen um(m)b ey(n) zinßs
Do lige des ʃelbe flecke / do yme Jeckel vm(m)b zu ʃpricht / Jn dem
ʃelben begriffe / vnd begert dwile er eyne(n) anwalt habe / Regiʃt(er)
briffe ader anders zu brenge(n) vnd hofft er ʃoll eß bilch thűn vnd
ʃtilt das zu recht Jeckel ʃagt nach lude ʃiner anʃprach / das laiße
er geʃcheen dan(n) er habe eyn felt gehabt Jn maiß(e)n er vor ge-
rett(en) hait / das ʃihe yme entweldiget vnd geʃcharen / das habe
beyerhen(ne) gethan vnd hofft er habe eß vnbillich gethan nach
dem er nye keyn gulte dauo(n) geb(e)n / ader geheiʃch(e)n ʃij vnd ʃtylt
das zu recht Beyerhen(ne) ʃagt Jeckels felt lyge yn ʃyme flecken
wan(n) er das bij brenge So hoffe er / daß er Jeckeln nűʃte ʃchuldijg
ʃij / vnd als Jeckel ʃagt daß er keyn gűlte geb(e)n habe / das clage
der probʃt dan(n) habe ýme yemant ʃyne(n) flecken frij gehalten.
das laiße er geʃcheen vnd hofft man(n) ʃolle ʃin konde horen vnd
yme ʃin tage dar zu ʃtillen / nach dem er dan(n) off briffe vnd Re-
giʃter gezogen Dar off iʃt mit Recht gewiʃt(en) dwile ʃich beyerhen
off briffe vnd Regiʃt(er) bezogen daß er die auch vor gericht brenge(n)
Henne Ruß erhebt seine 1. Klage wegen 28 Gulden Klagesumme und 28 Gulden Ge-richtskosten gegen die Nonnen von St. Klara zu Mainz auf alles.
Henne von Eltville hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Drubein und Henne Heppe.
Hans Schneider hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Jeckel von Simmern.
Zwischen Henne Beyer und Henne Stope ist der Termin verschoben worden bis auf Dienstag nach Halbfasten.
Jeckel Monster hat Henne Beyer von Algesheim angeklagt, dass er, Jeckel, ein Feld in seinem Besitz habe, das er von seinen Eltern erhalten habe und das habe er ungefähr seit 40 Jahren in seinem Besitz und habe nie eine Gülte davon gegeben, noch sei eine von ihm gefordert worden. Dieses Feld habe nun Henne Beyer in seinem Besitz und nutze es, ohne dass es ihm vom Gericht zugesprochen worden sei. Dass er das getan habe, schade ihm 100 Gulden und wenn er Nein dazu sage, so sei es doch bekannt, dass er das Feld nutze und genutzt habe. Diese Anklage hat der Schultheiß als Vertreter des Herrn und des Gerichts festhalten lassen. Henne Beyer antwortet und sagt, der Probst [im Saal] habe ein Feld, das heißt der Hundegarten. Das habe er einst und auch vor kurzen eingezogen für seine Gülte, worüber er auch eine Urkunde und ein Register habe, die eindeutig aussagen, wie weit das Feld reiche, von dem man die Gülte gebe. Dieses Feld habe ihm der Probst geliehen für einen Zins. Das Stück, weshalb ihn Jeckel anklage, liege in demselben Bereich. Er fordere daher, weil er einen Anwalt habe, Jeckel auf, Register oder Urkunden oder anderes beizubringen und hofft, er soll es tun, wie es recht und billig ist. Das legt er dem Gericht vor. Jeckel antwortet gemäß seiner Anklage: Dies lasse er zu, denn er habe ein Feld gehabt wie berichtet, dies sei ihm entwendet worden. Das habe Henne Beyer getan, und er meint, er habe es widerrechtlich getan, da Jeckel nie Gülte davon gezahlt habe noch dazu aufgefordert worden sei. Das legt er dem Gericht vor. Henne Beyer sagt: Jeckels Feld liege in seinem Feld. Wenn er dieses beweisen könne, so sei er, wie er hoffe, Jeckel nichts schuldig. Und wenn Jeckel sagt, dass er keine Gülte gegeben habe, das beklage der Probst, dann habe ihm jemand sein Land frei von Abgaben gehalten. Das lasse er zu, und er hofft, man werde seine Beweise hören und ihm dafür einen Gerichtstag geben, nachdem er sich auf seine Urkunde und sein Register berufen hat. Darauf ergeht das Urteil: Weil Henne Beyer sich auf Urkunde und Register beruft, soll er diese auch vor das Gericht bringen
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 012, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-012-1/pagination/22/?cHash=41c1c368b6fdece336196b37c381b65f (Abgerufen am 27.10.2024)