vnd heiʃt Hanʃen dar vm(m)b eyn recht antwort vnd behylt yme
ʃin nachredde Dar off ʃagt hans durch ʃine(n) vorʃprech(e)n nach
dem yne der poller(er)n geʃchuldiget wie daß er yne Jn der orten
geʃchediget habe des geʃtee er ýme nit dan(n) eß habe ʃich be-
geb(e)n daß ʃie orten gehabt(en) haben Jn des bichters huʃche in gud(er)
geʃelʃchafft do habe der poller(er) zorns worte mit ýme an geha-
ben vnd yme boʃe worte gethan / die er vm(m)b yne nit v(er)ʃchulten
hatte do habe er geʃproch(e)n liebe meiʃter erlaißet mich boʃer
worte vnd kraits / das hait nit mogen helffen / do er das v(er)merckt
daß ey(n) unwijll wolt entʃteh(e)n do hait er den boʃen wort(en) ent-
wichen vnd hait hanʃen von wormßs beʃcheid(e)n yme ʃin orten
zu bezalen eß ʃoll key(n) vnwijll durch ýne entʃteh(e)n vnd iʃt zu der
dhore ußgang(e)n vnd dem pollerer den Rucke gekert(en) vnd die
flocht von ýme geb(e)n vm(m)b fredlebens willen vnd hait den pol
lerer hinder ýme in der ʃtoben gelaiß(e)n Jn der meynu(n)ge er wolt
den abent von ýme entronne(n) ʃin vnd iʃt die rechten wege
zu d(er) dhore h(er)ußer gange(n) Jn bij ʃin des bichters der die zijt was
vnd als er in die dhore iʃt kom(m)en die Jn den weg ginge do iʃt
der poller(er) uß der orten ýme nach gebroch(e)n vnd ander wege
gegange(n) ader gelauffen vnd hait yme die verʃtand(e)n vnd hait
ʃine(n) mantel off geworffen vnd geʃagt henʃel du ko(m)meʃt myr
hie recht doch in der flocht als er gern von ýme were geweʃt(en)
do habe er ʃich von noide wegen mußen wenden vnd ʃin erwe-
ren ʃin lijp vnd gut entrett / des er hofft bilch ʃchuldijg ʃij zű
thun vnd das hait thún mußen von noit vnd nit von willen als
ʃich beʃcheynt daß er uß der orten off geʃtande(n) vnd yme wolle(n)
rűmen obe dem poller(er) dauo(n) ʃchade entʃtande(n) iʃt yme leit vnd
hofft ʃo eß durch yne ʃelbeʃt geʃucht vnd die orʃach ʃin ʃihe
er ʃoll dem poller(er) vm(m)b ʃin anʃprache nit ʃchuldig ʃin vnd ʃtilt
eß zu recht vnd wer eß daß er ýne wider anzoge dan(n) ʃin ant-
wort gelut(en) ʃij er vnʃchuldijg aber die vnʃcholt zuu(er)myden will
ʃich dan(n) der poller(er) laiße(n) wiʃen mit czweien geʃelle(n) die do
bij geweʃt(en) ʃint / ʃo genuge yme an den ʃelb(e)n / iʃt des nit ʃo blibe
er bij ʃiner antwort Ancze als vo(n) Johans wegen hait verbot
¶ nach lude ʃyn(er) ʃchuldigű(n)ge / daß hans nit abreddijg iʃt der dait
daß er yne geʃtochen hait vnd als Hans gerett(en) er ʃij in gezem
cke mit yme ko(m)men ʃo wijt daß Johan yme die wege ver
Und er fordert von Hans deswegen eine Antwort und behält sich die Entgegnung vor. Darauf sagt Hans durch seinen Fürsprecher: Nachdem ihn der Pollerer beschuldigt habe, dass er ihn in der Schankstube geschädigt habe, das gestehe er nicht. Denn es habe sich begeben, dass sie miteinander getrunken haben im Haus des Beichtvaters in guter Gesellschaft. Da habe der Pollerer ihn mit zornigen Worten bedacht, die er nicht verschuldet habe. Da habe er gesprochen: »Lieber Meister, erlasst mir die bösen Worte und Beschimpfungen.« Das hat nicht geholfen. Als er merkte, dass ein Unwillen entstehen wollte, da ist er den bösen Worten ausgewichen und hat Hans von Worms bedeutet, ihm seine Rechnung zu bezahlen. Es sollte kein Unwillen durch ihn entstehen, und er ist zur Tür hinausgegangen und hat dem Pollerer den Rücken zugekehrt und die Flucht vor ihm ergriffen um des lieben Friedens willen. Und er hat den Pollerer in der Schankstube zurückgelassen in der Meinung, er sei ihm diesen Abend entronnen. Und er ist den rechten Weg zu der Tür hinausgegangen in Anwesenheit des damaligen Beichtvaters. Und als er zu der Tür gekommen ist, die hinaus auf die Straße geht, da ist der Pollerer ihm aus der Schankstube nachgekommen und ist einen anderen Weg gegangen oder gelaufen und hat ihm den Weg verstellt. Und er hat seinen Mantel abgeworfen und gesagt: »Hänschen, du kommst mir gerade recht!« Wenn auch auf der Flucht, da er gerne von ihm weg gewesen wäre, habe er sich doch aus Not umdrehen und sich wehren müssen um Leben und Gut zu retten. Deshalb hofft er billiger Weise nichts schuldig zu sein. Er habe so handeln müssen aus Not und nicht aus Mutwillen. Es sei offensichtlich, dass er aus der Schankstube aufgestanden sei und sie habe räumen wollen. Wenn dem Pollerer dann ein Schaden entstanden sei, tut ihm das leid. Er hofft aber, da es durch jenen selbst verursacht wurde, er solle dem Pollerer wegen seiner Klage nichts schuldig sein und legt das dem Gericht vor. Wäre es aber, dass er weiter gegen ihn vor Gericht ziehe, dann sei seine Antwort, er sei unschuldig. Will der Pollerer, um die Unschulderklärung zu vermeiden, zwei Zeugen vorbringen, die dabei waren, so genüge ihm das. Ist dem nicht so, so bleibt er bei seiner Antwort. Antz als Vertreter Johanns lässt festhalten, dass auf seine Anklage hin Hans nicht die Tat leugnet, dass er ihn gestochen hat. Und was Hans geredet habe, er sei in solche Zankerei mit ihm gekommen, dass Johann ihm den Weg
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 032, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-032-1/pagination/4/ (Abgerufen am 26.11.2024)