nach / ʃihen wolffs hen(ne) vnd melma(n)s heng(in) ko(m)men zu den heren
vnd myt yne ober ko(m)men vnd ʃich dar geʃtalt(en) als vor heiptlude
vnd haint ʃie zu den ʃelb(e)n ʃachen nit zu raide geno(m)men / ʃondern
ʃie abegeʃtalt(en) die her(e)n haint ʃie auch ʃijt here geʃucht(en) vor heipt
lude vnd ʃie auch mit recht dar vor erwonne(n) / ʃie hab(e)n auch den
luden verbott(en) yre key(n) gulte mehe zu geb(e)n / die ʃie dan(n) vor ge-
meyn gehaben hab(e)n dem nach ʃo hoffe ʃie Henne(n) nuʃte ʃchuldig
zu ʃin dan(n) ʃij ʃie den her(e)n etwas ʃchuldijg den woll ʃie rechts
gehorʃam ʃin vnd als hans ʃnyd(er) gerett(en) hait alsuo(n) wolfs henne(n)
wegen wie daß ʃie der vnd(er)phande ynne habe / den moge er nach
gehen do laiße ʃie vm(m)b geʃcheen ʃoujl als recht iʃt vnd hofft dwile
ʃie ʃich den her(e)n vor heiptlude dar geʃtalt(en) haint vnd mit recht
¶ dar vor erwonne(n) ʃint ʃo ʃij ʃie Henne(n) nuʃte ʃchuldig Hans ʃnid(er)
alsuo(n) henne(n) wegen hait verbot daß elʃe nit abreddijg iʃt daß ʃie
die gűlte habe helffen geb(e)n auch daß ʃie von concze kremern
ko(m)men ʃij auch daß ʃie nit abreddig iʃt daß ʃie die gulte Jn korcze
habe helffen geb(e)n vnd als elʃe gerett(en) hait daß die her(e)n ʃie
erwonne(n) hab(e)n vor heiptlude / do ʃage wolfs henne er meyne
daß die gulte ey(n) vnuerʃcheidlich gulte ʃij / vnd ʃihe menlich fure
alle deʃhalb(e)n ʃo hoffe er daß ʃich elʃe do mit nit ʃoll abeʃlagen
vnd als er ʃich geerbott(en) hait ʃie zu zűgen mit dem buch da hoff er ma(n)
ʃoll das horen vnd begert dar vm(m)b rechts / elʃe ʃagt nach dem
¶ hans Snid(er) verbott(en) daß ʃie nit abreddig ʃij daß ʃie die gulte
bynne eyner zijt gehaben habe / Do moge er ʃolich zijt nenne(n)
ʃie ʃij ʃin abreddig vnd hofft daß ʃie ʃolichs nit yrren ʃolle vnd
nach dem ʃie dan(n) ʃolicher bereddűnge / ʃie den her(e)n gethan / abreddig
geweʃten vnd doch mit recht erzugt ʃint word(e)n ʃo hoffe ʃie henne(n)
vm(m)b den ʃelb(e)n koʃten nuʃte ʃchuldig zu ʃin vnd ʃtilt eß auch zű
recht nach dem hans ʃnid(er) als von wolffs henne(n) wegen off das ge
richts bűch zűgt So ʃprech(e)n wir zűm rechte(n) daß er das auch vor
gericht brengen ʃall vnd das thűn in xiiij tagen bedarff er
dan(n) ʃiner tage furte vnd heiʃt die als recht iʃt ʃo ʃall ma(n) yme
die furt(er) ʃtillen noch zu czweien xiiij tagen vnd ʃo das buch ver-
horten wirt beheltlich elʃen yre Jnʃage vnd geʃchee dan(n) furt(er)
+ ʃoujl als recht iʃt das haint ʃie beide verbot
erf(olgt) Jtem henne alczelnkrag erf(olgt) grede gertenerß(e)n vor ɉ gld
+ Jtem philips hyrte vnʃer myt ʃcheffen geʃelle hait ʃyne(n) lijp
sind Henne Wolff und Hengin Melman zu den Herren gegangen und mit ihnen über-eingekommen und haben sich als Hauptschuldiger verpflichtet. Sie haben sich damals mit ihr nicht beraten, sondern sie herausgenommen. Die Herren haben sie [Henne Wolff und Hengin Melman] seitdem auch als Hauptschuldiger behandelt und sie als solche vor Gericht bestimmt. Sie haben auch den Leuten verboten, ihr weiter Gülte zu geben, die sie der Gemeinde zu leisten haben. Daher hofft sie, Henne nichts schuldig zu sein. Sei sie den Herren etwas schuldig, wolle sie ihnen gehorsam sein. Und was Hans Schneider weiter geredet hat von Henne Wolfs wegen, dass sie die Pfänder innehabe; dem möge er nachgehen, in dieser Sache lasse sie es geschehen, wie es rechtmäßig ist. Und sie hofft, weil sie sich den Herren als Hauptschuldiger angeboten haben und als solche vor Gericht bestimmt wurden, so sei sie Henne nichts schuldig. Hans Snider hat für Henne festhalten lassen, dass Else nicht abstreitet, dass sie geholfen habe, die Gülte zu geben, auch dass sie von Conze Kremer herrühre; auch dass sie nicht leugnet, dass sie die Gülte vor kurzem mit den anderen bezahlt habe. Und was Else gesagt hat, dass die Herren sie als Hauptschuldiger gewonnen haben, da sagt Henne Wolff, er meine, dass die Gülte eine unaufteilbare Gülte sei und gleichermaßen für alle gelte. Er hoffe deshalb, dass sich Else damit nicht herausnehmen könne. Und als er anbot, ihr das mit dem Gerichtsbuch zu beweisen, da hoffe er, man solle das hören und fordert das vom Gericht. Else sagt: Nachdem Hans Snider hat festhalten lassen, dass sie nicht leugnet, die Gülte einige Zeit erhalten zu haben, da solle er die Zeit nennen. Sie leugne dies und hofft, dass sie dies nicht irre machen soll. Und nachdem sie [Henne Wolff und Hengin Melman] eine Absprache, die sie mit den Herren von St. Viktor getan haben, leugneten und ihnen diese Absprache vor Gericht bewiesen wurde, so hoffe sie Henne wegen den Kosten nichts schuldig zu sein und legt dies auch dem Gericht vor. Nachdem Hans Schneider für Henne Wolff sich auf das Gerichtsbuch beruft, so sprechen wir als Recht: Er soll es vor das Gericht bringen in 14 Tagen. Bedürfe er Verlängerung und fordere sie wie es rechtmäßig ist, so soll man ihm noch zweimal 14 Tage gewähren. Und wenn das Buch als Beweismittel gehört wird, vorbehaltlich der Gegenrede Elses, geschehe es weiter, wie es rechtmäßig ist. Dem haben beide zugestimmt.
Henne Atzelnkrag verklagt Grede Gertenersen auf ½ Gulden.
Philipp Hirt, unser Mitschöffe, hat seinen Leib
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 034, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-034-1/pagination/19/?cHash=d31e2f894128d94fb0aff0fcf0de5663 (Abgerufen am 02.12.2024)