1478
ʃcheen / vnd gelut(en) hab(e)n das ʃchade yme von yre yglichem hond(er)t
gld vnd obe ʃie abe reddig ʃin wolten daß ʃie bij den redde(n)
nit geweʃt(en) ʃihen ʃo woll er ʃie des zugen als recht ʃihe vnd
¶ heiʃt yne des eyn Ja ader ney(n) Dar off ʃagen ʃie alle eyn-
mu(n)dig eß moge ʃin daß ʃie alʃo bij yne yn(ne) der orten geweʃt
ʃihen / nů haben ʃie alwege gehort(en) vnd ʃihe yne auch vor ge-
halt(en) von den edeln welcher zu yne yn(ne) yre orten off das huʃche
gehe / obe ʃich do eynch(er)ley myt worten ad(er) and(er)s zuʃch(e)n yne be-
gebe / das ʃollen ʃie nit furt(er) ʃagen ad(er) brenge(n) vnd getruw(e)n
die her(e)n vnd Ionck(er)n ʃollen yne ʃolichs geʃteh(e)n dar zu ʃo habe
das huʃche mehe fryheit dan(n) and(er) hűʃer / auch hab(e)n die Jonck(er)n
vnd(er) eyn ander gerett(en) eyts vnd phlicht halber ʃie vnd(er) eyne
beroren dem nach ʃo gebűre yne dar ynne nit zu Redden / yre
keyner habe ʃie auch off die zijt nye h(er)mant(en) etwas dar ob(er)
zu ʃagen ader zu behalt(en) dar zu ʃo ʃihe her hans Joncker hein
rich wolff Joncker hans wolff frederich h(er)n hanʃen knecht vnd
and(er)n mehe der ʃie yeczűnt nit genenne(n) konne(n) do bij geweʃt(en)
dem allen nach ʃo hoffen ʃie jonck(er) adam off dieʃe zijt nit wider ʃchul-
dig ʃin zu antwort(en) ʃie weren dan(n) alle bij eyn ander
¶ adam hait v(er)bot daß ʃie alle erkenne(n) daß ʃie do bij geweʃt ʃihen
vnd als ʃie h(er)n hanʃen vnd and(er)n yn(e) ziegen / habe er nit wollen
recht fertigen ʃyppʃchafft halb(e)n / auch daß yre eynßstheyls
wegefertijg ʃint vnd hofft ʃie ʃollen ʃagen ʃoujl ʃie der
ʃachen halb(e)n gehort(en) hab(e)n vnd ʃtilt das zu recht dar off ʃage(n)
ʃie alle ʃieben dwile Joncker adam die and(er)n bij yne off die
zijt geweʃt(en) / nit myt erʃucht(en) ʃo hoffen ʃie eyn vnd ander
ʃoujl zu genyeß(e)n daß ʃie yme yeczűnt nit wider ʃchuldig ʃihen
zu antwort(en) vnd ʃtillen eß auch zu recht das iʃt gelengt ad
ʃocios das haynt ʃie alle verbot
Actu(m) off dinʃtag nach Jubilate
Jtem henne von eltvjl alʃuo(n) mo(m)p(ar)ʃchafft wegen der heren zum
dhome zu mencze dut ʃin 2 h off philips buʃern vnʃern
2 h ʃcholteß(e)n vnd myt ʃcheffen geʃellen Erharden von Ramb(er)g
vnd Johan boeßen ut p(ri)ma
geschehen sei und gelautet habe, das schade ihm von jedem von ihnen 100 Gulden. Und wenn sie das leugnen wollen, dass sie bei dem Gespräch dabei waren, so wolle er es ihnen beweisen, wie es rechtmäßig ist und er fordert von ihnen ein Ja oder Nein. Darauf sagen sie alle einmütig: Es könne sein, dass sie beieinander in der Schank-stube gewesen seien. Nun haben sie immer wieder gehört und sei ihnen auch von den Adeligen, welche zu ihnen in ihre Schankstube gehen, gesagt worden, wenn sich dort irgendwelche Dinge mit Worten oder anders zwischen ihnen ereigneten, dann sollen sie es nicht weiter sagen. Und sie vertrauen darauf, die Herren und Junker gestehen ihnen solches zu. Zudem habe das Haus eine größere Freiheit als andere Häuser. Auch haben die Junker untereinander beredet wegen des Eides und der Verpflichtung, die sie untereinander haben, gebühre es ihnen nicht hineinzureden. Und keiner habe sie bisher auch jemals ermahnt, etwas darüber zu sagen oder für sich zu behalten. Außerdem seien Herr Hans, Junker Heinrich Wolff, Junker Hans Wolff und Frederich, der Knecht von Herrn Hans und andere mehr, die sie jetzt nicht benennen könnten, dabei gewesen. Nach alledem hoffen sie, sie seien nicht schuldig, Junker Adam diesmal zu antworten, sie wären denn alle beieinander. Adam hat festhalten lassen, dass sie zugestehen, dass sie dabei gewesen seien. Und weil sie sich auf Herrn Hans und andere berufen, die habe er wegen Verwandtschaft und weil sie zum Teil abwesend sind, nicht zur Rechtfertigung einberufen wollen. Er hofft, sie sollen so viel sagen, wie sie in dieser Sache gehört haben und legt dies dem Gericht vor. Darauf sagen sie alle 7: Weil Junker Adam die anderen, die damals dabei waren, nicht vorgeladen hat, so hoffen sie gleich behandelt zu werden, so dass sie ihm jetzt nicht schuldig seien zu antworten und sie legen das auch dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Dem haben sie alle zugestimmt.
Dienstag 14. April 1478
Henne von Eltville erhebt als Vertreter der Domherren zu Mainz seine 2. Klage gegen Philipp Buser, unseren Schultheißen und Mitschöffen, Erhard von Ramberg und Johann Boos.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 066, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-066/pagination/14/ (Abgerufen am 02.11.2024)