vnd ʃo Jonck(er) wilhelms ʃelig(e) ʃweʃt(er) ne(m)lich der frauwen
műt(er) ʃynen doit nit erlept / ʃond(er)n die geʃwiʃtert ʃo
hoffe joncker frederich daß ʃin hußfrauwe als wole
zu glichem theyle gehen ʃolle als frauwe madlen vnd
ʃtilt das zu recht // frauwe margrett ʃelige habe auch yn(n)
den gűden geʃeßen geʃchald(e)n vnd gewalten vnd der gude
geweldiglich macht gehabt dem allen nach getruwe ge-
truwe Joncker frederich er ʃoll zu glichem theyle gehen
¶ hen(ne) erken(n) von ʃin(er) frauwen wegen ʃagt nach dem
wilhelm von ʃins heiptma(n)s wegen geretten hait daß
frauwe margrett ʃelige der gutter faʃte mechtijg ge-
weʃten ʃij nach lude der erbűnge jnhalt des gericht buchs
vnd do ʃie abegegangen ʃihe do ʃolle der kaffe von joncker
wilhelm ʃeligen erßte gefallen ʃin // daß ʃihe ʃiner frau
wen meynu(n)ge gancze nit nach lude der beʃaczűnge die
dan(n) clerlich in dem gerichtsbuch ʃtett dar yn(ne) ʃich wole
finden ʃall daß frauwe margret ʃelige die gutter
nit macht hait gehabt zuu(er)ʃezen ader verphenden
in keynen weg ʃond(er)n eyn lipzocht ende yrs lebens dauo(n)
hain dar an man wol mercken mag / daß ʃie die gutter
nit macht gehabten hait zuverʃeczen ader verphend(e)n
Dar zu habe ʃyn(er) frauw(e)n műt(er) den falle erlept vnd Jonck(er)
frederichs ʃwegerfrauwe nit // der falle / als ʃie hoffe / ʃij
auch geʃcheen off den tag do Joncker wilhelm ʃelige
doit vnd lebendig geweʃten iʃt ffurt(er) als wilhelm gerett(en)
hait daß frauwe margrett ʃelige geʃchald(e)n / gewalten
gegifft vnd gegeb(e)n habe // do wuße ʃin frauwe nit von
vnd ʃage neyn dar zu dan(n) wuʃte ʃie eynche gude von
joncker wilhelm ʃeligen her kom(m)en // die ʃie vergifft
vnd vergeb(e)n hette / do wolt ʃie recht vm(m)b neme(n) vnd
hofft eyn vnd ander ʃoujl zu genyßen daß ʃie hans
ʃnyd(er)n von ʃins jonck(er)n wegen nuʃte ʃchuldig ʃihe
vnd ʃtilt das zu recht
Wilhelm alʃuo(n) ʃins heiptma(n)s wegen ʃagt / als hen(ne) erken(n)
von der frauwen wegen geretten habe des lipʃeßs halb(e)n
Und wenn die verstorbene Schwester von Junker Wilhelm, nämlich die Mutter seiner Herrin, seinen Tod nicht erlebt sondern die Geschwister, hoffe Junker Friedrich, dass seine Ehefrau zu gleichem Teilen erben solle wie Frau Madlene und legt das dem Ge-richt vor. Die verstorbene Frau Margret habe auch in den Gütern gesessen, geschaltet und gewaltet und volle Macht über alle Güter gehabt. Deshalb vertraue Junker Friederich darauf, sie werde zu gleichen Teilen erben.
Henne Ercker sagt für seine Herrin: Nachdem Wilhelm für seinen Hauptmann geredet hat, dass die verstorbene Frau Margret Vollmacht über die Güter hatte nach Laut der Erbteilung gemäß dem Gerichtsbuch und als sie verstarb soll nichts vom verstorbenen Junker Wilhelm zuerst ihr zugefallen sein. Das sei gar nicht die Meinung seiner Herrin. Gemäß dem Vertrag, der im Gerichtsbuch steht, wo er sich finden werde, hatte die verstorbene Frau Margret nicht die Macht, die Güter zu versetzen oder zu verpfänden, sondern sie hatte eine Leibrente davon. Daran kann man wohl sehen, dass sie nicht die Macht hatte, die Güter zu versetzen oder zu verpfänden. Zudem habe seiner Herrin Mutter den Anfall des Erbes erlebt und Junker Friedrichs Schwiegermutter nicht. Das sei geschehen an dem Tag, als Junker Wilhelm verstarb. Weiter sagte Wilhelm, dass die verstorbene Frau Margret geschaltet und gewaltet und gehandelt habe, davon wüsste seine Herrin nichts und sagt Nein dazu. Denn wüsste seine Herrin von einigen Gütern, die vom verstorbenen Junker Wilhelm herrühren und welche sie weggegeben und verkauft habe, die werde sie wieder zurücknehmen. Sie hofft, dass sie das alles genießen solle und Hans Schneider für seinen Junker nichts schuldig sei und legt das dem Gericht vor.
Wilhelm sagt für seinen Hauptmann, was Henne Ercker für seine Herrin geredet habe wegen des Rechts auf Lebenszeit,
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 117, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-117/pagination/15/?L=0&cHash=dae6aef2859a764e1c567a0b9eea2684 (Abgerufen am 27.11.2024)