daß ʃie nit macht gehabt(en) habe // etwas zuu(er)geb(e)n etc
do ʃage ʃin heiptman(n) Joncker wilhelm ʃelige habe
ʃin hußfrauwe geerbt nach lude des buchs als recht
iʃt // ʃihe wole zuuerʃteh(e)n daß do mit die erben
enterbt ʃihen vnd das lantrecht gebrochen // dwile
ʃie nű geerbt iʃt / als recht iʃt // ʃihe zu mercken daß
ʃie mechtiglich auch geʃeßen hait vnd den erben
mochte deʃhalp ye nuʃte gefallen dan(n) do die frauwe
doit was // nű ʃtett gar clerlich in dem bűche wan(n)
das leʃte nit enʃihe alʃdan(n) ʃoll iglichs gefallen do eß
her ko(m)men ʃihe nach lude des buchs jʃt zuu(er)ʃtehen
daß erßte ʃo die frauwe geʃtorben // der falle geʃcheen
ʃihe vnd hofft joncker frederich eyn vnd ander ʃo
vijl zu genyßen daß frauwe madlen mit yme
deylen ʃoll vnd ʃtilt das zu recht
¶ Henne erken(n) alʃuo(n) ʃiner frauw(e)n wegen hofft der
falle ʃihe gefallen off den tag do joncker wilhelm
ʃelige doit vnd lebendig geweʃten iʃt vnd yre műt(er)
habe den falle erlebt vnd nyemant anders / der be-
ʃaczűnge nach ʃie beide gethan / jnhalt des bűchs
das dan(n) nit beʃtympt daß frauwe margrett ʃelige
eynche gutt(er) von Joncker wilhelm ʃeligen her ko(m)men
macht gehabten habe zuu(er)ʃeczen ader zuu(er)geb(e)n / dan(n)
¶ ey(n) lipʃeße do off zu hain wilhelm alʃuo(n) ʃins heipt
mans wegen ʃagt eß ʃtehe auch nit jn dem büch
daß yr ʃolichs verbotten ʃihe vnd ʃie hab(e)n von
beidentheiln do mit beʃloßen vnd die dinge wie
ʃie vor vnd nahe gerett(en) gancze zu recht geʃeczt
ad ʃocios Das iʃt gelengt ad ʃocios das haint ʃie verbot
¶ Jtem henne von eltvjl hait cleßgin ʃchumech(er)n zu
henne vo(n) geʃproch(e)n wie daß Joh(ann)es faut eýn ʃtucke wins
eltujl vm(m)b concze ʃtrangen geburgt(en) habe // do habe dyne
ʃin hußfrauwe gebetten daß er dar vor ʃpreche
dyne ʃie woll yme vor allen ʃchaden gut ʃin daß ʃie yne
dass sie keine Macht hatte, etwas wegzugeben usw. Dazu sagt sein Hauptmann: Der verstorbene Junker Wilhelm habe an seine Ehefrau vererbt gemäß den Angaben des Gerichtsbuchs, wie es rechtmäßig ist. Das sei wohl so zu verstehen, dass damit die Erben enterbt sind und das Landrecht gebrochen ist. Weil sie nun geerbt hat, wie es rechtmäßig ist, sei daran zu merken, dass sie auch mit aller Herrschaftsgewalt in dem Besitz gesessen hat. Den Erben konnte deshalb nichts zufallen als die Frau tot war. Nun steht eindeutig im Buch: Wenn das Letzte nicht sei, dann soll alles dorthin fallen, wo es herkomme. Die Aussagen des Gerichtsbuchs sind so zu verstehen, dass erst dann, wenn die Frau gestorben sei, der Anfall des Erbes geschehen sei. Daher hofft Junker Friedrich, dass Frau Madlene mit ihm teilen muss. Das legt er dem Gericht vor.
Henne Ercker sagt für seine Herrin: Er hoffe, der Anfall [des Erbes] sei eingetreten an dem Tag, an dem Junker Wilhelm verstarb. Die Mutter seiner Herrin habe den Fall erlebt und niemand anderes. Durch den Vertrag, auf den sie sich beide berufen und der im Gerichtsbuch steht, ist nicht bestimmt, dass die verstorbene Frau Margret Güter, die vom verstorbenen Junker Wilhelm herrühren, versetzen oder verkaufen dürfe, sondern dass sie ein lebenslanges Nutzungsrecht dort habe. Wilhelm für seine Hauptmann sagt: Es stehe auch nicht in dem Buch, dass ihr solches verboten sei. Und beide Parteien haben damit geschlossen und es dem Gericht vorgelegt. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts. Dem haben sie beide zugestimmt.
Henne von Eltville hat Clesgin Schuhmacher angeklagt, dass Johannes Faut wegen einem Stückfass Wein gegenüber Contze Strange gebürgt habe. Da habe Dyne, seine Ehefrau, gebeten, dass er dafür eintrete, sie werde ihm allen Schaden ersetzen. Dass sie ihm
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 117v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-117v/pagination/18/?L=0&cHash=5936b8fd53d4184fead4eb1d58f57988 (Abgerufen am 28.10.2024)