d(er) ʃcholtes vnd mit ʃcheffen geʃelle hait Jeckel bedd(er)n zu geʃproch(e)n
wie daß er yme eyn freffel ʃchuldig ʃij vnd gebe yme
Jeckel bedd(er) der nit das ʃchade yme alʃujl dar zu vnd heiʃt yme
des ey(n) ja ader neyn dar off ʃagt Jeckel er ʃij yme keyn
freffel ʃchuldig vnd wes der ʃcholtes yne wider anlange
des ʃij er vnʃchuldig die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude
zu xiiij tagen
Jtem erkens cleßgin vnd hans Jeckel bedders knecht erkenne(n)
ff(rvel) ff(revel) yr iglicher dem ʃcholteß(e)n eyn freffel mit ʃyme liebe uß
zu Rechten vnd hans hait yme hant gelobde gethan
ʃolichs zu halten
Jtem Jeckel bedder hait emerich(e)n enders koch(er)s knecht zu
geʃproch(e)n / als erkens cleßgin off eyn zijt / eyne(n) handel
Jeckel bedd(er) yn(n) ʃýme hűʃe begangen // ʃihe er Jn willen geweʃt zu dem
ʃcholteß(e)n vnd burg(er)meiʃt(er)n zu gehen / vnd clagen daß er in
emerich ʃyme huʃe ober ʃeßen werde / do habe emerich yne ge-
hempt / ynne dem ʃihe die obgemelt geʃchicht geʃcheen daß
emerich ʃolichs gethan hait das ʃchade yme x gld und
heiʃt yme des eyn ja ader ney(n) dar off ʃagt emerich nach
dem Jeckel eyn werte ʃij ʃo moge ʃin ʃie hab(e)n off die zijt
mit yme geßen vnd do ʃich der handel begeb(e)n // habe Jeckel
geʃagt er woll off die gaße gehen vnd morde ʃchryhen
ʃolichs habe er yme widd(er)raden vnd als Jeckel yne geʃchul-
diget habe daß er yne gehempt ʃoll hain do ʃage er ney(n)
zu vnd wes Jeckel ýne wider anlange des ʃihe er vnʃchuldig
Die vnʃcholt iʃt geʃtalt noch hude zu xiiij tagen das haint
ʃie beide verbot
Jtem cleʃe harwiler erk(ennt) ha(n)mans ped(er)n ij gld myn(er) j ort
erk(annt) zu geb(e)n zuʃch(e)n winachten ʃi no(n) ping(nora) erf(olgt)
Jtem Clas von hoeʃtadt vnd cleßgin moʃpecher ʃagen wie daß
die jonffr(auen) ym(m) cloʃter off ʃie geheiʃch(e)n hab(e)n nű ʃtillen ʃie
lip vor ir yre libe vor yr gude vnd begeren mit obe yre gude nit
gut geʃtalt ledig ʃihen ʃ(e)n(tent)ia wollen ʃie recht geb(e)n vnd nemen als der
hat Jeckel Beder angeklagt, dass er ihm einen Frevel schuldig sei. Und er gebe ihm den nicht. Das schade ihm ebensoviel dazu. Und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Jeckel, es sei ihm keinen Frevel schuldig und wessen der Schultheiß ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an für 14 Tage.
Clesgin Ercker und Hans, der Knecht Jeckel Beders erkennen jeder an, dem Schultheißen einen Frevel mit ihrem Leib zu entgelten und Hans hat ihm ein Handgelübde getan, solches zu halten.
Jeckel Beder hat Emerich, den Knecht von Enders Kocher angeklagt, dass Clesgin Ercker vor einiger Zeit einen Streit in seinem Haus angefangen habe. Er hatte die Absicht, zu Schultheiß und Bürgermeister zu gehen und zu klagen, dass er in seinem Hause übervorteilt werde. Da habe Emerich ihn daran gehindert. Da sei die oben genannte Geschichte geschehen. Dass Emerich das getan hat, das schade ihm 10 Gulden und er fordert von ihm ein Ja oder Nein. Darauf sagt Emmerich: Da Jeckel ein Gastwirt sei, könne es sein, dass sie vor einiger Zeit mit ihm aßen. Als sich der Streit ereignete, habe Jeckel gesagt, er wolle auf die Gasse gehen und ein Mordgeschrei erheben. Davon habe er ihm abgeraten. Und da Jeckel ihn beschuldigt, er habe ihn gehindert, dazu sage er Nein. Und wessen Jeckel ihn darüber hinaus anklage, dessen sei er unschuldig. Die Unschuld gilt von heute an für 14 Tage. Dem haben sie beide zugestimmt.
Clese Harwiler erkennt an, Peter Hanman 2 Gulden weniger 1 Ort zahlen zu müssen bis Weihnachten. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Clase von Hoestadt und Clesgin Mosbecher sagen, dass die Nonnen im Kloster gegen sie geklagt haben. Nun stellen sie ihren Leib vor ihr Gut und fragen das Gericht, ob ihr Gut nicht frei sei. Urteil: Wollen sie Recht geben und nehmen, wie
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 127, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-127/pagination/18/ (Abgerufen am 29.11.2024)