actu(m) off ʃamßtag nach pet(ri) vnd pauli app(oʃto)lo(rum)
3 h Jtem der bichter ym(m) cloʃter dut ʃin 3 h off meczelhen(ne)
ut p(ri)ma
Jtem zuʃchen ʃchelnhenne von mencze vnd cleßgin
von ʃchornßheim nach anʃprache antwort vnd bei-
ʃchelnhen dertheyle furbrengűnge dwile drubein jn den
cleßgin von guden geʃeßen / ʃich der gebrucht vnd genoißen
ʃchornßhey(m) da mit geʃchalten vnd gewalten / yn(n) maißen er
vor der gifft gethan So ʃprech(e)n wir zűm rechten
daß ʃoliche gifft der b(enan)nt(e) drubein // cleßgin ʃyme
ʃ(e)n(tent)ia bruder gethan nit macht hait das ortel hait
ʃchelnhen(ne) verbot vnd dem rechten gedanckt So
iʃt cleßgin nit zu geigen geweʃt furt(er) hait ʃchelnhen(ne)
mit recht begert obe cleßgin yme kuntlich(e)n ʃchaden
nit widder geben vnd wan(n) erßs ʃoll // ʃ(e)n(tent)ia ja vnd
ʃall eß noch daling thűn das hait ʃchelnhen(ne) auch
verbot
Jtem ancze duppengießer hait ʃich verdingt winßhenne(n)
ʃin worte zu thűn vnd hait das bűch wie dan anʃp(ra)che
winßhey(m) vnd antwort zuʃch(e)n peder bend(er)n vnd yme ge-
ped(er) bend(er) lut(en) laißen offen vnd die beide verbot als recht
iʃt vnd hait wolenbers hanʃen vnd niclaʃen von
konde hanbach zu geʃprochen wie daß ʃie geʃagt haben
nach lude des buchs daß ʃie geʃehen haben daß
peder bender die reiffe abe geʃtalt habe vnd ge-
rett(en) er woll yme die bezalen vnd erkennen
yme das nit das ʃchade yme x gld vnd heiʃt ýne
des eyn ja ader ney(n) obe ʃie ʃolichs geʃehen hab(e)n
ader nit dar off ʃagen hans vnd niclas ey(n)mu(n)dig
wie daß winßhenne habe reiffe an dem marte
ʃtehen gehabt do habe peder bij den reiffen ge-
ʃtanden alʃo haben ʃie widder yne geʃagt // meiʃter
peder wolt ir reiffe keiffen // do ʃagt meiʃt(er) peder
wes ʃint die reyffe // haben ʃie yne beʃcheid(e)n ʃie ʃint
winßhenne(n) // do habe peder bender geʃagt ich wijl
drij borden abe ʃtillen vnd die heyme tragen vnd
wijl winßhenne(n) die auch gutlich bezalen // alʃo habe
ped(er) bender die zijt die reyffe auch enweg getrage(n)
Samstag 1. Juli 1480
Der Beichtvater im Kloster erhebt seine 3. Klage gegen Henne Metzel.
Zwischen Henne Scheln von Mainz und Clesgin von Schornsheim nach Anklage, Gegenrede und beiderseitigen Vorbringungen, weil Drubein in den Gütern saß und diese nutzte und schaltete und waltete in der Form, wie er es vor der Übergabe getan hat, sprechen wir als Recht: Dass die Schenkung, welche der genannte Clesgin Drubein seinem Bruder machte, keine Gültigkeit hat. Das Urteil hat Henne Scheln festhalten lassen und dem Gericht gedankt. Clesgin war nicht anwesend. Weiter hat Henne Schel das Gericht gefragt, ob Clesgin ihm nicht die Gerichtskosten wieder geben soll und wann er es tun soll. Urteil: Ja, und er soll es noch heute tun. Das hat Henne Scheln auch festhalten lassen.
Antze Duppengießer hat sich verpflichtet, Henne Winß vor Gericht zu vertreten und hat das Buch öffnen lassen, wie Anklage und Entgegnung zwischen Peter Bender und ihm gelautet habe und hat beides festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er hat Hans Wolenber und Niklas von Hanbach angeklagt, dass sie gemäß dem Gerichtsbuch gesagt haben, dass sie gesehen haben, dass Peter Bender die Reifen abgestellt und geredet habe, er wolle ihm das bezahlen und bezeugen dies nicht vor Gericht. Das schade ihm 10 Gulden und er fordert von ihnen ein Ja oder Nein, ob sie dies gesehen haben oder nicht. Darauf sagen Hans und Niklas einmütig: Henne Winß hatte Reifen am Markt stehen. Da habe Peter bei den Reifen gestanden. Da haben sie zu ihm gesagt: »Meister Peter, wollt ihr Reifen kaufen?« Da sagte Meister Peter: »Wem sind die Reifen?« Da haben sie ihm geantwortet: »Sie sind Henne Winß.« Da habe Peter Bender gesagt: »Ich will 3 Bürden wegstellen und die heim tragen und will Henne Winß die auch gütlich bezahlen.« Darauf habe Peter Bender damals die Reifen auch weggetragen.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 149v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-149v/pagination/5/?L=0&cHash=68c2c33792251be96ed829cd95180ec7 (Abgerufen am 27.11.2024)