da haben ʃie lute bij gehabt vnd off die winkauffs lute bezucht ʃich ebb(er)hart vnd
waß die winkauffs lute ʃagen(n) daß eyn(er) dem and(er)n thu(n) ʃoll / ʃol ebb(erh)art(en) wole benug(en)
Daroff reth antz vnd hait v(er)bott daß er den knab(e)n gedingt gehabt hait / vnd hait
jme zugeʃproch(e)n vor iij gld wan er jme die vßgericht waß dan der winkauff ʃage
laß er es bij ʃteen unnd ʃoll ime deß mit recht woil benüg(en) Daroff reth rudig(er)
die wile ebberh(ar)t off eyn(en) winkauff zucht ʃo hoff er ʃoll jne auch an gericht bring(en)
vnnd Stelt es auch zu recht Danach hait d(er) Schult(heiß) gefragt ob jne mit vnß
genuge anttw(or)ten ʃie beyde ja Solichis hait der Schult(heiß) v(er)bott von(n) vnʃ(er)s g(nädigen) h(er)n wegen(n)
S(e)n(te)n(ti)a dwile rudig(er) off den winkauff zucht ʃo ʃoll er jne auch bringen hait er
gefraget bynnen welch(er) zijt iʃt er gewißt jn xiiij tag(en) / Solichis iʃt von beidenn
p(ar)tien v(er)bott alʃo betorfft eynche p(ar)tie ʃin(er) tage furt(er) ʃo ferre er die heiß als
recht iʃt Soll ma(n) jme ʃin ʃetzen(n) zu zwey(n) xiiij tag(en)
offholu(n)ge Jtem cleʃe raup hait offgeholt eyn huß geleg(en) jn der Rynn(er) gaʃß(e)n iʃt jme bann
vnnd fried daruber gegebenn von̄ dem Schulthiʃʃ(e)n als recht iʃt das hat er v(er)bott
p • b • Jtem hench(in) Scherr(er) hait p b off Sterne Cleʃenn nu weiß er daʃʃinen nuʃt nit
fragt furt(er) wie er jme nachko(mmen) ʃoll daß jme recht geʃchee daruff iʃt er mit
recht gewißt weß er deʃʃynen nuʃt ʃo ʃoll er dem Schult(heiß) heymb(er)g(en) heißenn
neʃcit der ʃoll jme jne mit dem geren gebenn vnd ʃoll jne der heymberg(er) nit uber
nacht haltenn̄ vnnd wydder an ger(icht) bring(en) dan(n) geʃchee furt(er) waß recht ʃij
hait henchin̄ ʃcherr(er) verbott
Jtem pet(er) Snade erfolgt ferberhennen(n) nach ludt ʃin(er) anʃprach
Jtem antz reth von(n) dunckelers elßg(in) vnnd weg(en) ʃpricht zu henchin̄ endreß
dunckelers elßg(in) cleʃe Lorchin unnd pet(er)n endreß vnd gijt den drijen ʃchult wie daß hench(in) ruß
he(n) endreß / cleʃe lorch ʃelge dem gott g(nade) jr negʃt(er) vett(er) geweʃt ʃij nuͤ nemen ʃie ʃich ʃolichis erbfals
vnd pet(er) endres an von(n) jme herkommen(n) alß hofft ʃie / ʃie ʃij neh(er) dann die drij von geʃips
wegenn̄ vnnd daß ʃie nu nit hand abthun vnnd laʃß(e)n ʃie darzu kommen(n) Solichs
ʃchait ir vjc gld vnnd ob ʃie ney(n) wolt(en) dazu redenn / ʃo hofft die fr(au) bij zu br(ingen)
alß das gericht erkent alß recht ʃij daroff hait ʃich hans wenck v(er)dingt
vnnd hait gereth von̄ der drijer weg(en) ʃin vnd(er)ding v(er)bott alʃo man(n) hab wole ge
hort wie antz hait laʃʃ(e)n luten alß ey(n) clage wie daß die fr(au) neh(er) ʃoll ʃin mit geblute
vnd geʃipʃʃ eyns glidts neh(er) dan die erbenn̄ vnnd dwil antz ʃolichis hat laß(e)n
luten daß die fr(au) neh(er) ʃij / daß hait er v(er)bott / da hoffen(n) die drij daß die fr(au) nu(m)mer
ʃoll bijbring(en) deß zu recht genn(u)g ʃij nach lute der anʃpr(ache) daß ʃie neh(er) ʃij vnnd
dwile ʃie deß noch zur zijt nit gethan̄ vnd bijbracht hait / hoffen ʃie daß ʃin jr darv(m)b
die anclage nuʃt nit ʃchuldig ʃint vnd Sʃatzten zu recht Antz von d(er) fr(au) wegenn
redt daroff vnnd v(er)bott daß die fr(au) eß dabij blibenn̄ laʃß(e)n woll vnnd fragt furt(er)
mit recht wie bijzubring(en) mit weme od(er) wie od(er) wann daß yed(er)mann recht geʃchee
Der Schult(heiß) fragt ob ʃie eyn genuge(n) anwyʃu(n)ge deß gerichts hab(e) iʃt jme von beden p(ar)tien
Sente(n)tia geanttw(or)t ja daß hat d(er) ʃchult(heiß) v(er)bott von gerichtes wegen vnd auch von̄ vnʃe(r)s gnedig(en) heren(n)
weg(en) S(e)n(te)n(ti)a die frauwe ʃoll es bijbring(en) mit gericht Hait ʃie aber deß
nit Hait ʃie dan(n) biddebare lute der zu recht genu(n)g iʃt die Jnlendig ʃint vnd nit
teil oder gemey(n) daran habenn̄ vnnd auch nit von p(ar)tienn vnnd ʃweren off den heilgenn̄
da hatten sie Leute dabei, die den Vertragsabschluss bezeugten. Auf diese berufe sich Ebert und was diese Leute sagen, das sollen sie einander tun. Das solle Ebert genügen. Darauf sagt Antze und hat festhalten lassen, dass er den Jungen angestellt habe und hat ihn angeklagt wegen 3 Gulden. Wenn er ihm die bezahlt, was dann die Zeugen des Vertragsabschlusses sagen, dabei wolle er es lassen und das soll ihm vor Gericht genügen. Darauf sagte Rüdiger: Weil Ebert sich auf den Vertragsabschluss beruft, so hoffe er, er solle ihn auch vor Gericht bringen und legt das dem Gericht vor. Danach fragte der Schultheiß, ob ihnen die bei Gericht Anwesenden genügen. Sie antworteten beide: Ja. Das hat der Schultheiß für unseren gnädigen Herrn festhalten lassen. Urteil: Weil sich Rudiger auf den Vertragsabschluss beruft, soll er ihn auch beibringen. Er hat gefragt, binnen welcher Zeit und es wurde ihm gewiesen: in 14 Tagen. Dem haben beide Parteien zugestimmt. Bedürfe eine Partei Verlängerung, so solle sie diese noch zweimal 14 Tage erhalten, sofern sie diese fordert, wie es Recht ist.
Clese Raub hat ein Haus gelegen in der Rindergasse eingezogen. Und der Schultheiß hat ihm Bann und Frieden darüber gemacht, wie es Recht ist. Das hat er festhalten lasen.
Henchin Scherer hat Pfändung gefordert gegen Clese Stern. Nun weiß er das Seine nicht und fragt das Gericht, was er tun solle, damit ihm Recht geschehe. Darauf wurde ihm als Recht gewiesen: Wisse er das Seine nicht, so soll er von dem Schultheißen einen Heimbürgen fordern. Der soll den Schuldner am Rockschoß nach sich ziehen und über Nacht verwahren. Dann soll er ihn vor Gericht bringen.Dann geschehe, was Recht ist. Das hat Henchin Scherer festhalten lassen.
Peter Schnade hat seinen Anspruch gegen Henne Ferber eingeklagt gemäß seiner Anklage.
Antze klagt für Elsgin Dinckler, Henchin Endres, Clese Lorch und Peter Endres an und gibt den dreien die Schuld. Der verstorbene Henne Ruße, dem Gott gnade, sei ihr nächster Vetter gewesen. Nun haben sie das Erbe, das von ihm herkomme, in Besitz genommen. Sie hoffe, dass sie näher als die drei verwandt sei. Dass sie die Hände nicht von ihrem Erbe lassen, schade ihr 600 Gulden. Und wenn sie Nein dazu sagen wollen, so hoffe die Frau die Beweise beizubringen, wie es das Gericht anerkenne. Darauf hat sich Hans Wenck verpflichtet und hat für die drei geredet und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen: Man habe wohl gehört, dass Antz habe verlauten lassen als Klage, dass die Frau mit Blut und Sippschaft näher verwandt sei als die Erben. Und dass Antz das hat verlauten lassen, dass die Frau näher verwandt sei, das hat er festhalten lassen. Nun hoffen die drei, dass die Frau nun die Beweise beibringen soll, die vor Gericht genügen gemäß ihrer Anklage, dass sie näher verwandt sei. Und weil sie dies bisher noch nicht getan hat, hoffen sie ihr auf ihre Anklage nichts schuldig zu sein und legen das dem Gericht vor. Antze hat für die Frau geredet und das festhalten lassen, dass die Frau es dabei lassen wolle und fragt weiter, wie, mit wem oder wann sie das beweisen solle, so dass jedem Recht geschehe. Der Schultheiß fragt, ob sie ein Genügen an einer Weisung des Gerichts hätten. Beide Parteien antworteten: Ja. Das hat der Schultheiß für das Gericht und für unseren gnädigen Herrn festhalten lassen. Urteil: Die Frau soll es gerichtlich beweisen. Hat sie den Gerichtsbeweis nicht, hat aber ehrbare Leute, wie sie dem Gericht genügen, die hier leben und keinen Anteil an der Rechsache haben oder Partei sind und die schwören auf die Heiligen,
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 164, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-164/pagination/4/ (Abgerufen am 31.10.2024)