Actu(m) Sabb(at)o p(os)t Jnuocauit
p • b • Jtem Stockhennß hoffma(n) von(n) ʃins junckh(er)n weg(en) bereth pfande off
Contz praʃʃenn̄
p • b • Jtem Rudwine hat pfand bereth off ferberhenne
Jtem henne von(n) elfelt hat ʃich v(er)dingt Conrait kethelern das wo(r)t zu thu(n)
vnnd hat ʃin vnd(er)dinge v(er)bott alß recht iʃt vnnd gijt hennen̄ emerich(e)n
conrait ketheler ʃchűlt wie daß er jme ʃchuldig ʃij xxxiiij gld guttlich geluwens gelts
daß er jme ʃolich gelt nit gijt ʃchat jme lx gld vnd hofft begert er ʃoll mit
henne Emerich jme rechenn̄ vnd bezalenn̄ daß ʃoll mit recht erkant werden̄ mit recht
Antz hait ʃich v(er)dingt henne(n) emerichenn̄ daß wo(r)t zuthun(n) vnd hat ʃin
vnd(er)dinge v(er)bott vnd ʃpricht nach dem(e) Conrait ketheler jne geʃchuldiget
hab xxxiiij gld ʃchuldig zu ʃij jne / da ʃage er neyn(n) zuu der ʃchult ʃij geweʃt
xxix gld dieʃelben(n) ʃyen(n) jme auch v(er)nogt vnd wolebezalt vnd villicht
darober vnnd off / das das gericht v(er)ʃteen̄ moge lacht bij eyn(er) v(er)ʃiegilt
konde vßgang(en) von dem gericht zu ertzhuʃen der datum̄ ʃtonde anno d(omi)nj etc lxxxo die dan v(er)
leʃʃenn vnd
v(er)bott wart vnnd redt antz dar zuu pet(er) emerich henne emerichs
brud(er) der hab jme die ʃchult bezalt von(n) ʃinen wegenn̄ alß daß dann
daß gericht ibid(em) erkant hab / on allen(n) ʃinen ʃchadenn er ʃij auch fűr jne burge geweʃt ey(n)
burge / vnd ob er ye meynen(n) wolt / daß er jme ettwas mehe ʃchuldig we(re)
ʃo ʃage er ney(n) dar zu unnd will dar zu thun(n) alßvil jn recht erkant wirdet
Jtem henne vo(n) eltfelt hait von̄ Conraits wegen̄ darűff eyne(n) brieff v(er)ʃiegilt
konde vßgang(en) von̄ dem(e) gericht zu bonemeʃe deß datu(m) ʃtűndt lxvij jare
der iʃt alʃo v(er)leʃenn̄ vnd v(er)bott wurd(en) durch henne von(n) eltfelt vnnd hofft
dwile der ʃelbe brieff beʃtimm(m)e xxxiiij gld heuptgelts deß er doch
bekentlich vnd nit abreddig daß jme der ʃomme(n) xviij gld bezalt iʃt
vnd hofft er ʃoll jme daß vberig h(er)uß gebenn nach ludt deß brieffs
vnnd ʃtalt das zűreͤcht Antz ʃpricht daroff das gericht hab woilgeho(r)t
wie er jne mit den furderigen(n) vngelacht(en) brieffen(n) erzugt hab daß er
nit neyn(n) dar zugeʃagen̄ kann vnnd hab an jhennen gericht(en) mit jme
gerechen(n)t unnd waß er jme damals ʃchuldig geweʃt ʃij das hab er jne
v(er)noget vnd bezalt nemlich ʃo hab er eyne(n) andern̄ broder gehabt der
hab jme vo(n) ʃinen wegenn̄ bezalt xixɉ gld dan er ʃij alʃo woil gudt
dar fűr geweʃt als er vnnd lacht abermals eyn(n) kuntʃchafft brieff bij
von̄ deß richs gericht zu franckfurt vßgangen(n) deß datu(m) ʃtundt
Anno etc lxxiiijo der iʃt auch alʃo v(er)leʃenn̄ vnd von̄ antzen̄ v(er)bott
wűrdenn̄ vnnd daß gericht v(er)merck zu gud(er) maʃʃenn woil das der
brieffe den Conrait bij gelacht hait elter ʃij dan ʃin erlangten̄
zwene brieffe die dan faʃt jünger ʃint nach vßwiʃunge jrs datu(m)s
vnd hofft das er jne nach lute der bijgelachten brieffen woil vßgeracht
vnd oberig bezalt hab auch jme nit widers ʃchuldig zu ʃin vnd ʃtalt
das zu recht
Samstag 17. März 1481
Stockheimers Hofmann hat für seinen Junker Pfändung gefordert gegen Contze Prass.
Rudwin hat Pfändung gefordert gegen Henne Ferber.
Henne von Eltville hat sich verpflichtet, Konrad Ketheler vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es rechtmäßig ist. Und er gibt Henne Emmerich die Schuld, dass er ihm schuldig sei 34 Gulden gütlich geliehenes Geld. Dass er ihm solches Geld nicht gibt, das schade ihm 40 Gulden und er fordert, er solle mit ihm abrechnen und ihn bezahlen und das solle das Gericht erkennen. Antze hat sich verpflichtet, Henne Emerich vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen und er sagt: Nachdem Konrad Ketheler ihn beschuldigt habe, 34 Gulden schuldig zu sein, dazu sage er Nein. Die Schuld seien 29 Gulden gewesen. Diese seien ihm auch wohl bezahlt worden, vielleicht sogar mehr. Und dass das Gericht dies verstehen möge, deswegen liegt ein versiegelter Brief bei, ergangen vom Gericht zu Erzhausen mit dem Datum 1480, der verlesen und festgehalten wurde. Weiter sagt Antz: Peter Emerich, Henne Emerichs Bruder, habe für ihn ihm [Konrad] die Schuld bezahlt, wie das Gericht ebenda anerkannt habe ohne seinen Schaden. Er sei auch für ihn ein Bürge gewesen. Und wenn er meine, dass er ihm mehr schuldig wäre, so sage er Nein dazu und will handeln, wie von Gericht erkannt wird. Henne von Eltville hat für Konrad darauf eine versiegelte Urkunde vom Gericht Bonames mit dem Datum 1467 verlesen lassen und das festhalten lassen durch Henne von Eltville. Und er hofft, weil der Brief 34 Gulden Klagesumme bestimmt und er das doch bekennt und nicht leugnet, dass ihm von der Summe 18 Gulden bezahlt sind, dass er das übrige herausgeben solle gemäß der Urkunde und legt das dem Gericht vor. Antz sagt darauf: Das Gericht habe wohl gehört, wie er ihn mit dem vorherigen vorgelegten Brief sein Recht bewiesen habe, so dass er nicht Nein dazu sagen kann. Und er habe mit ihm vor jenem Gericht abgerechnet und was er ihm damals schuldig gewesen sei, das habe er ihm bezahlt. Er habe nämlich einen anderen Bruder gehabt, der habe ihm von seinetwegen 19½ Gulden bezahlt, denn er sei ebenso Bürge dafür gewesen wie er. Und er legt abermals eine Kundschaftsurkunde vor vom Reichsgericht zu Frankfurt aus dem Jahr 1474, der ist auch verlesen und von Antz festgehalten worden. Und das Gericht vermerke wohl, dass die Urkunde, die Konrad vorgelegt habe, älter sei als die 2 Urkunden, die er erlangt habe, die jünger sind, wie das Datum ausweise. Und er hofft, dass er ihn gemäß der vorgelegten Urkunden wohl bezahlt habe und ihm nichts weiter schuldig sei. Das legt er auch dem Gericht vor.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 172v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-172v/pagination/19/?L=0&cHash=a040977bb311de8d4b167c94d8f1c6af (Abgerufen am 27.11.2024)