Actu(m) Sabbato p(oʃt) leta(r)e
Jtem antz hait ʃich v(er)dingt hennen̄ vnd pet(er)n emmerichen̄ gebrudern daß
wort zu thun̄ vnnd ʃin vnd(er)ding v(er)bott alß recht iʃt vnd hat am anefang
daß buch begert zu wiʃʃenn̄ wie anʃprach vnd anttwo(r)t geludet hait daß
iʃt jme alʃo v(er)leʃenn̄ vnd danach hait er deß ortels ob ma(n) daß vber
komnen hab begert heruß zuͤthun̄ / deß glich henne von̄ eltfelt alß von̄
Conrait kethelers weg(en) deß ortels auch begert vnnd hait Conrait daß
gericht gebett(en) jme ʃij noit / ettwaß fur dem ortel zümelden daß iʃt jme ge
gonnet / alʃo dem nach hait conrait geʃagt pet(er) emmerich hab die drij
manner die jn der kuntʃchafft beʃtumpt ʃyen̄ nit an gericht bracht vnd
meynt er ʃollt deß an recht genieʃʃenn̄ antz daroff redt ʃie haben von
beyden teylen zu ortel geʃtalt auch brieffe vnd and(er)s bijgelacht vnd was
recht darum̄b ʃij deß begert er vnd das ortell zu vffenn vnd conrait ʃolt
es dabij laʃʃen conrait hat es dabij gelaʃʃ(e)n vnd deß ortels auch begert
Conrait ketheler Nach anʃprach anttwo(r)t redde widd(er)redde vnd v(er)hort(er) konde Spricht der
hene vnd pet(er) Em Scheffin zurecht daß henne emmerich Conrait kethelern vmb die anʃprach
erich gebrud(er) antreff(en) nit ʃchuldig iʃt
Nach anʃprach anttwo(r)t vnd v(er)horter konde Spricht d(er) ʃcheffin zu recht
Conrait vnd pet(er)n daß Conrait ketheler pet(er)n emmerich die fűnffhalp gld ußrichten ʃoll(e)
Jn ʃond(er)heit ort(el)
Jtem die ortel hat antz von̄ hennen vnd pet(er)s wegen v(er)bott vnd damit
ortel begert ob nit conrait billich bij den gerichts koʃt(en) geen ʃoll S(ente)n(ti)a
S(e)n(tenti)a iʃt gewiʃt mit recht ja
S(e)n(tenti)a Jtem hat antz auch furt(er) gefragt wann er conrait den koʃt(en) vßricht(en) ʃoll S(ente)n(ti)a
iʃt mit recht gewißt noch talung bij diʃʃem tag ob ʃie deß nit enbere(n) wollen
Jtem antz hat ʃich v(er)dingt pet(er)n Ringelhens ʃone vnd philippen ʃinem docht(er)man
ir wort zu thün vnd hat ʃin vnd(er)ding v(er)bott alß recht iʃt vnnd ʃpricht knod(en)
Ringelhenne ʃone henne hab off ʃie geclaget alʃo ʃtelten ʃie ir libe vo(r) ir gutt vnd mit recht
peter vnd ʃin docht(er) begert ob ir gutt(er) nit ledig ʃyen S(ente)n(ti)a wollen ʃie recht geben vnd nemen alß
man / knod(en) henne der ʃcheffin hie zu recht wiʃet / ʃo ʃyen̄ ʃie ledig da hant ʃie ja zugeʃagt vnd
antreffen das ort(eil) v(er)bott vnd hat antz der anʃprach von̄ knoden henne gewartet
wolle er ʃie anʃprechig machen̄ ʃo wollen ʃie vnd er von̄ jren weg(en) daroff anttwo(r)t(en)
Henne von̄ eltfelt von(n) knod(en) hennes weg(en) ʃpricht / er hab die clag(en) anefangks
zuͤ Jngelheim(m) / erʃte gethan̄ / ʃol er ʃie aber hie an ʃprechenn̄ ʃo woll er ʃie ʃchuldig(en)
Alʃo hat jne das gericht mit recht gewißt dwile knod(en) henne die clagen
zu Jngellnheim(m) angefang(en) hait / ʃo ʃoll er jne daʃelbʃt auch züʃprechen /
Deß iʃt jne ir gerichts tag geʃatzt an das negʃt gericht / off negʃt montaig daß
haben̄ ʃie beide v(er)bot
Samstag 7. April 1481
Antze hat sich verpflichtet, Henne und Peter Emerich, Brüder, vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es rechtmäßig ist. Und er hat zu Beginn gefordert, das Buch zu hören, wie Anklage und Antwort gelautet haben. Das ist verlesen worden. Danach hat er das Urteil erbeten, wenn man eines gefällt habe. Ebenso hat auch Henne von Eltville für Konrad Ketheler das Urteil erfragt. Und Konrad hat das Gericht gebeten, es sei für ihn notwendig, etwas zum Urteil zu sagen. Das wurde ihm gestattet. Da hat Konrad gesagt: Peter Emerich habe die drei Männer, die als Zeugen bestimmt seien, nicht vor Gericht gebracht und er meint, das solle zu seinem Nutzen sein. Antze entgegnete darauf: Sie haben von beiden Parteien alles dem Gericht vorgelegt und auch Urkunden und anderes beigelegt. Und er begehrt, das Urteil zu eröffnen und Konrad soll es dabei lassen. Konrad hat es dabei gelassen und auch begehrt, das Urteil zu hören. Nach Anklage, Entgegnung und gehörten Beweisen erklären die Schöffen als Recht: Dass Henne Emerich Konrad Ketheler in der Klage nichts schuldig ist. Nach Anklage, Entgegnung und gehörten Beweisen sprechen die Schöffen als Sonderurteil, dass Konrad Ketheler Peter Emerich die 4½ Gulden ausrichten soll. Das Urteil hat Antz für Henne und Peter festhalten lassen und damit das Gericht gefragt, ob nicht Konrad auch die Gerichtskosten zahlen solle. Darauf ergeht das Urteil: Ja. Weiter hat Antze gefragt, wann Konrad die Kosten zahlen soll. Es ergeht das Urteil: Noch heute an diesem Tag, wenn sie nicht darauf verzichten wollen.
Antze hat sich verpflichtet, Peter, den Sohn Henne Ringel und Philipp, seinen Schwie-gersohn, vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es rechtmäßig ist. Und er sagt: Henne Knode habe gegen sie geklagt, daher stellen sie ihren Leib vor ihr Gut und fragen, ob ihre Güter nicht frei seien. Urteil: Wollen sie vor Gericht Recht geben und nehmen, wie es die Schöffen hier weisen, so sind sie frei. Darauf haben sie Ja gesagt und das festhalten lassen. Antze hat festhalten lassen, wolle Henne Knode gegen sie klagen, so wollen sie und er für sie darauf antworten. Henne von Eltville sagt für Henne Knode: Er habe die Klage zuerst in Ingelheim getan. Solle er sie aber hier anklagen, so wolle er sie hier beschuldigen. Da hat das Gericht geurteilt: Weil Henne Knode die Klage zu Ingelheim angefangen hat, so soll er sie auch dort anklagen. Dafür ist ihnen ein Gerichtstermin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag, am nächsten Montag. Dem haben sie beide zugestimmt.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 178v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-178v/pagination/8/?L=0&cHash=7e1df03ccd721abe56fc289119da2404 (Abgerufen am 27.11.2024)