Actu(m) Sabb(at)o p(os)t vrba(n)i
1 clage Jtem Bentzen(n) peter 1 clage off die heren von̄ erbach off alles das ʃie hant
jn des riches gericht nuʃt vßgeʃcheid(en) for C gld heuptgelts vnd jc gld ʃchade(n)s
Jtem antz hait ʃich v(er)dingt h(err) wilh(elm) hoden das wo(r)t zu thun̄ vnd ʃin vnd(er)ding v(er)bott
vnd hat das buch wie anʃprach vnd anttwo(r)t zuʃʃen̄ jme vnd emmeln̄ laʃʃen̄
vffen̄ vnd da mit deß ortels beg(er)t hanß Snid(er)se von̄ emmels weg(en) ʃich v(er)dingt
vnd deß ortels auch h(er)vßbegert vnd hait ʃin vnd(er)ding v(er)bott
h(er) wilhelm̄ hode Nach anʃprach anttwo(r)t vnd v(er)horu(n)ge d(er) dinge ʃpricht d(er) ʃcheffen zu recht
vnd Emmeln das her wilhelm(e) bijbracht hait / das ort(eil) hait h(er) wilhelm̄ v(er)bott vnd
S(e)n(tenti)a mit recht begert ob er emmeln̄ nit erfolgt hab S(ente)n(ti)a iʃt gewiʃt ja
̄ Jtem henchin Lűtterwin erkent hepchins wittwen̄ die erfolgniß die ʃie off jne
gethan hait / daß hat d(er) ʃcheffin laʃʃen̄ geʃcheen(n) off recht vnd die frauwe
hat daß v(er)bott als recht iʃt
henne vo(n) Soden Jtem henne von(n) ʃoden(n) ʃpricht wint(er) zu durch rudigern(n) wie ʃin ʃweh(er)er hab mit ettlichen(n)
vnnd wynter luden(n) korne geborgt nach ludt eyns brieffs alʃo ʃij ʃin ʃweh(er)er geʃtorben̄ vnd
er hab ʃin gudt jnn daß er ʃin antzale korns nit ußricht ʃchade jme xx gld
Dar vff redt hanß ʃnid(er) von(n) winters weg(en) vnd ʃpricht wie das er winter
ʃin ʃwehe(r) jme ʃchuldig geweʃen(n) ʃij / alß er nuͤ kranck hab geleg(en) da hab
er mit jme geredt / er ʃij jme ʃchuldig das er jne woll zu jme nemen̄ das
hab er gethan̄ vnd ʃij bij jme v(er)faren / da hab er jn ettlich gelt vnd farnde habe
jn̄ daran hab er jne gehalten̄ jne aűch gequidiget od(er) quittert da bij
ʃin geweʃt / Stam / muͤders pet(er) / vnd peffer henne off die drij ziehe er ʃich
das er jne darum̄b halten̄ ʃoll / darum̄b hoff er jme nit ʃchuldig zu ʃin / rudig(er)
hat v(er)bott das wint(er) erkent / das er ʃins Swehers gudts jn hab / unnd hofft
die drij ʃollen(n) nit beʃagen dwile ʃie mit erben ʃÿen vnd ʃoll ir ʃage jne nit
jrren̄ an ʃine(n) zuʃpruch vnd Stalt das zu recht hanß ʃnider ʃpricht
ʃin ʃweher hab jme geben(n) farne habe vnd das nit gethan̄ von erbeʃchafft
weg(en) / ʃond(er) er hab jme das gebenn̄ vor ʃin arbeit vnd lyddlone darum̄b
ad Socios er meyn jme nit ʃchuldig zu ʃin vnd ʃtalt zu recht Jʃt offgeʃlagen ad Socios
p • b • Jtem h(er) wilhelm̄ hait off emmeln̄ pfandt beredt
• p • b • Jtem emmerich von̄ engelʃtat vnʃer mit ʃcheffin erfolgt dyeme(n) claʃen der
burgeʃchafft halb(er) vnd hait auch pfandt off jne beredt
1 h Jtem d(omin)us pleban(us) hic 1 h off brandts gerharten off ij lb hlr
vnd ʃolich vnd(er)pfande
Samstag 26. Mai 1481
Peter Bentz erhebt die 1. Klage gegen die Herren von Eberbach auf alles, das sie im Reichsgericht haben, nichts ausgenommen für 100 Gulden Klagesumme und 100 Gulden Gerichtskosten.
Antze hat sich verpflichtet, Wilhelm Hode vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen. Er hat das Buch öffnen lassen, wie Anklage und Entgegnung zwischen ihm und Emmel lauten und das Urteil gefordert. Hans Schneider hat sich für Emmel verpflichtet und auch das Urteil gefordert und seine Anwaltschaft festhalten lassen. Nach Anklage, Entgegnung und Verhörung der Dinge sprechen die Schöffen als Recht: Dass Herr Wilhelm die Beweise erbracht hat. Das Urteil hat Herr Wilhelm festhalten lassen und gefragt, ob er damit nicht gegen Emmel einen Anspruch erklagt habe. Urteil: Ja.
Henchin Luterwin erkennt gegenüber [Kette, der Witwe Hepchins an, dass sie ihren Anspruch erklagt hat. Das haben die Schöffen nach dem Recht geschehen lassen und die Frau hat es festhalten lassen, wie es Recht ist.
Henne von Soden klagt Winter an, dass sein Schwager mit einigen Leuten Korn geborgt habe nach Aussage einer Urkunde. Nun sei sein Schwager gestorben und er habe sein Gut inne. Dass er seinen Anteil am Korn nicht ausrichte, das schade ihm 20 Gulden. Darauf sagt Hans Snider für Winter: Er, Winter, war seinem Schwager schuldig. Als er nun krank da lag, da habe er mit ihm geredet, er sei ihm schuldig, er wolle ihn zu sich nehmen. Das habe er getan und er sei bei ihm gestorben. Nun habe er etliches Geld und fahrende Habe inne. Daran habe er ihn verwiesen, ihn auch entschädigt oder ihm die quittiert. Dabei waren Stamm, Peter Muder und Henne Pfeffer, auf die berufe er sich, dass er ihn dabei belasse. Darum hoffe er, ihm nichts schuldig zu sein. Rüdiger hat festhalten lassen, dass Winter zugibt, dass er seines Schwagers Güter innehabe und hofft, die drei sollen nicht aussagen, weil sie keine Erben seien. Und ihre Aussage soll ihn nicht irre machen an seiner Klage. Das legt er dem Gericht vor. Hans Schneider sagt: Sein Schwager habe ihm Fahrhabe gegeben und das nicht wegen einer Erbschaft getan, sondern sie ihm für Arbeit und Lohn gegeben. Darum meine er, ihm nichts schuldig zu sein. Das legt er dem Gericht vor. Das ist verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts.
Herr Wilhelm hat Pfändung gefordert gegen Emmel.
Emerich von Engelstadt, unser Mitschöffe, hat seinen Anspruch ins Gerichtsbuch eintragen lassen gegen Clase Diem wegen der Bürgschaft und hat auch Pfändung gefordert.
Der Herr Pleban hier erhebt seine 1. Klage gegen Gerhart Brand wegen 2 Pfund Heller auf die Pfänder.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 182v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-182v/pagination/14/?L=0&cHash=c0a80bc25e8e8eaa9b9d86cf6c984b7f (Abgerufen am 27.11.2024)