Jtem melma(n)ß henchin̄ ʃchuldiget cleʃe ʃuffuß den̄ alten wie das er jme
Cleʃe ʃuffuß d(er) alte ʃchuldig ʃij x gld das er jme die nit gijt od(er) erkent daß ʃchade
jme x gld vnd heißt jme eyn recht gerichts anttwo(r)t Cleʃe
ʃuffuß erkent jme vj gld off gude rechenu(n)ge zuʃʃen hie vnd wynacht(en)
det er deß nit ʃo ʃoll er pfant off jme erfolgt han̄ daß hait hench(in) v(er)bott
Jtem jdem melma(n)ß henchin̄ ʃchuldiget den̄ jungen̄ ʃuffuʃß(e)n ʃyn geʃwehe
Agneß ʃij jme ʃchuldig j gld dafur ʃij er gudt wurden̄ das er jme den
nit gijt notz(e)t in tantu(m) vnd heyßt jme eyn anttwo(r)t / der jun(n)ge cleʃe ʃuffuß
melma(n)ß henchin macht ʃich vnʃchuldig vnd hait jme der Schult(eiß) ʃin vnʃchult geʃtalt noch
hude zu xiiij tag(en) daß hait henchin̄ v(er)bott
1 clage Jtem her Johan̄ beÿnling 1 clage off ebba(r)t fetzer(e)n off iij malt(er) korns heupt
gudts vnd x gld ʃchadens et ʃup(ra) o(mn)ia) jn deß richis gericht
Jtem Antz hait ʃich v(er)dingt vnd ʃin vnd(er)ding wie recht iʃt v(er)bott vnd ʃchuldigt
von̄ hennen ʃtoipen weg(en) acker henne(n) von ʃchele odenbach // wie ʃie zwen zűʃamen kome(n) ʃin
vnd hab jme ʃtoip ey(n) firtel halbe fuderige(n) faß ab kaufft v(er)dingt zu machen vmb ix gulden
acker henne vnd hab jme vj gld daroff an gebenn̄ das er jme ʃin faß zu negʃt
herbeʃt bereiden̄ vnd ußmachen ʃoll / alʃo da der herbeʃt ʃich geneg hett
da ginge er ʃelbs nach den faʃʃen(n) / vnd ford(er)t die an acker henne(n) / aber die
faß mochten jme den herbeʃt nit werden̄ bereit // daß er nű ʃin gelt alʃo daroff
Stoipe genome(n) vnd jme die faß nit vßbereit hait daß ʃchat jme xl gld vnd
heiʃt jme eyn̄ recht gerichts anttwo(r)t / Rudiger hat ʃich v(er)dingt vnd ʃin
vnderdingk wie recht iʃt v(er)bott / vnd redt von̄ acker hens wegen̄ dar off vnd
ʃpricht nach dem̄ er melde er habe jme vj gld geb(e)n off die faʃß
vnd v(er)liebe jme noch ʃchuldig drij gld / die drij gld hab er jme geheiʃʃ(e)n
da er die faß vßbereit hab / alʃo ʃprech ʃtoipe zu jme er enhett der drijer
gld itzt nit / daß er die faß v(er)ʃetzt vor die drij gld / vnd erworbe jme
drij wochenn̄ zijle dar zu / gebe er jme dan̄ ʃin gelt nit / wurden die faß dan
v(er)loren̄ ʃo ʃollen̄ ʃie jme v(er)loren ʃin / vnd ob er jme deß nit geʃtendig v(er)meynt
zu ʃin ʃo v(er)myʃʃet er ʃich jne mit fromme(n) luden zuerzugen / daß die faß
durch jne v(er)loren̄ wurden(n) ʃint alle ʃin ʃchult / Daroff antz von̄ ʃtoipen
weg(en) redt / ʃtoipe geʃtehe jme deß alles nit / dan eß ʃij ʃchympflich zuhore(n)
ʃolt er vj gld vmb drijer gld willen jn drijen wochen̄ laʃʃen v(er)loren̄
werden̄ we(re) jme faʃt ʃchedelich geweʃt / wie dem̄ nach alß acker henne
melt / er woll jne erzugen̄ mit erbaren lutten / alß hoff / er daß nu(m)mer
bij bringen(n) ʃoll alß recht ʃij / vnd ʃo er deß kauffs erkent vnd nit abreddig
iʃt / er ʃoll jne bezalen̄ vnd ʃtalt daz zu recht Rudig(er) ʃpricht wie fur
Henchin Melman beschuldigt Clese Suffuß den Alten, dass er ihm 10 Gulden schuldig sei. Dass er ihm die nicht gibt oder das gesteht, das schade ihm 10 Gulden. Und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Clese Suffuß erkennt an, 6 Gulden gegen Rechnung zu zahlen bis Weihnachten. Täte er es nicht, so soll er ihn pfänden. Das hat Henchin festhalten lassen.
Derselbe Henchin Melman beschuldigt den jungen Suffuß, seine Schwägerin Agnes sei ihm einen Gulden schuldig. Dafür sei er Bürge geworden. Dass er ihm den nicht gibt, das schade ihm ebensoviel. Und er fordert von ihm eine Antwort. Der junge Clese Suffuß erklärt sich für unschuldig. Der Schultheiß hat seine Unschuld festgesetzt von heute an für 14 Tage. Das hat Henchin festhalten lassen.
Herr Johann Beinling erhebt seine 1. Klage gegen Ebert Fetzer wegen 3 Malter Korn Klagesumme und 10 Gulden Gerichtskosten und auf alles im Reichsgericht.
Antze hat sich verpflichtet und seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er beschuldigt für Henne Stope Henne Acker von Schallodenbach, dass sie zwei zusammen getroffen seien und Stope habe ihn angestellt, ihm ein 4½-Fuder-Fässer anzufertigen für 9 Gulden. Und er habe ihm 6 Gulden Anzahlung gegeben, dass er ihm sein Fass bis zum nächsten Herbst herstellen und fertigmachen solle. Als der Herbst sich näherte, ging er selbst hin und forderte die Fässer von Henne Acker. Aber die Fässer wurden ihm im Herbst nicht fertig gestellt. Dass er nun sein Geld genommen habe und ihm die Fässer nicht angefertigt hat, das schade ihm 40 Gulden. Und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Rüdiger hat sich verpflichtet und seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er entgegnete für Henne Acker folgendes: Nachdem er melde, er habe ihm 6 Gulden gegeben auf die Fässer und bliebe ihm noch 3 Gulden schuldig. Die 3 Gulden habe er von ihm gefordert, als er die Fässer bereitet habe. Da sprach Stope zu ihm, er hätte die 3 Gulden jetzt nicht. Er versetze die Fässer jetzt für die 3 Gulden und erwerbe damit 3 Wochen Zeit. Gebe er ihm dann nicht sein [Stope] Geld, wären die Fässer verloren, so sollen sie für ihn verloren sein. Wenn Stop das nicht zugeben wolle, so behauptet er, ihm das mit ehrbaren Leuten zu beweisen. Dass die Fässer verloren wurden, das ist alles seine Schuld. Darauf sagt Antze für Stope: Stope gesteht das alles nicht, denn es sei schimpflich zu hören. Sollte er 6 Gulden wegen 3 Gulden in 3 Wochen verloren geben, das wäre ihm sehr schädlich gewesen. Wie denn Henne Acker behauptet, er wolle ihm das beweisen mit ehrbaren Leuten. Er hoffe, dass er das nie vor Gericht bringen soll. Weil er den Kauf anerkennt und nicht leugnet, soll er auch bezahlen. Das legt er dem Gericht vor. Rüdiger sagt wie zuvor:
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 196v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-196v/pagination/24/?L=0&cHash=eb89f68934b712223e39465fb0d67195 (Abgerufen am 03.12.2024)