Actu(m) Sabb(at)o p(os)t lucie
Jtem̄ zuʃʃen̄ den auguʃtin(n)ern vnd frauwe liʃen h(er)n hanʃen wittwe
auguʃtin(er) Nach anʃprach anttwo(r)t vnd ludt deß gerichts brieff ʃpricht der ʃcheffin
h(er)n hanʃen wittwe zu recht daß die frauwe den heren̄ zu den auguʃtin(er)n zu den vnd(er)pfanden
komme(n) laʃʃen ʃoll od(er) jme die gulde vßrichten
Jtem zuʃʃen(n) henne(n) von Soden vnd wint(er)n nach anʃprach anttwo(r)t vnd beyd(er)
teyle furbringen(n) ʃpricht der ʃcheffin zu recht daß wint(er) ʃin ʃcholt behalt(en)
Soden vnd ʃoll als recht iʃt vnd wan er das alʃo gedűt was dan uberentzig iʃt
winter daß ʃoll er henne(n) von(n) ʃoden ʃyne geburniß h(er) vʃʃer geben(n) ʃo ferre das
reicht vnd daß ʃoll bij glauben(n) geʃcheen̄ ʃo ferre der widderteyle jne
deß nit erlaʃʃen̄ will
Jtem zuʃʃen̄ pet(er) bend(er)n vnd ebbart Snade Nach anʃprache anttwo(r)t vnd
beyd(er) teyle furbringen̄ dwile peter bend(er) x gld erkent vnd ebba(r)t
pet(er) bender des iij gld von jme empfangen̄ hait ʃo ʃprechen̄ der ʃcheffin
ebba(r)t Snade zu recht ʃo ferre jme pet(er) bend(er) jne verfallen̄ bezahlt ʃo ʃoll jme
Ebba(r)t den wingart offgeb(e)n
Jtem̄ nach anʃprach anttwo(r)t vnd v(er)horu(n)ge der konde von dem gericht
anth(is) wolff zu ʃauwelheim̄ ʃpricht der ʃcheffin zu recht das pet(er) harewiler
pet(er) harewiler anth(is) wolffen̄ vmb dieʃʃe ʃin anʃprach(e) zu diʃʃer zijt nit ʃchuldig iʃt
Jtem der auguʃtin(er) hait daß ortel v(er)bott von(n) frauwe(n) lyʃenn wegen̄ ʃye will
jme ʃin gulde vnd den koʃtenn vßricht(en) jre recht ire furbehalten(n) ʃij an weme
ʃie furt(er) zu ʃprechen̄ hait wan ir daß fuglich vnd eben iʃt magk ʃie das anfahen̄
Jtem wint(er) daß ortel v(er)bott hait antreff(e)n hene won̄ Sod(en) vnd furt(er) gefragt wan̄
er die beweru(n)ge thu(n) ʃoll S(e)n(tenti)a jn xiiij tag(en) daß hait er auch v(er)bott
Jtem pet(er) bend(er) hait daß ortel zuʃʃen̄ jme vnd ebbart ʃnade(en) v(er)bott vnd gefragt
ob jme ebba(r)t den koʃten̄ nit nah(er) thu(n) ʃoll S(e)n(tenti)a ja / wan̄ ehe hait er gefragt
S(e)n(tentia)a nach taling(e) daß hait er v(er)bott
Jtem pet(er) harewiler hat daß ortel zuʃʃen jme vnd anth(is) wolffen v(er)bott
vnd gefragt ob anth(is) wolff jme ʃinen koʃt(en) nit nah(er) thu(n) ʃoll S(e)n(entia)a ja alß gab
anth(is) jme ʃyne(n) koʃtenn̄ jn ʃyne handt an gericht
Samstag 15. Dezember 1481
Zwischen den Augustinern und Frau Lyise, der Witwe von Herrn Hans, nach Anklage, Entgegnung und dem Wortlaut der Urkunde sprechen die Schöffen als Recht: Dass die Frau den Herren bei den Augustinern die Pfänder zukommen lassen soll oder ihnen die Gülte ausrichten soll.
Zwischen Henne von Soden und Winter nach Anklage, Entgegnung und den Vorbringungen beider Seiten sprechen die Schöffen als Recht: Dass Winter seine Schuld behalten soll, wie es Recht ist. Und wenn er das getan hat, was dann übrig ist, das soll er Henne von Soden nach Gebühr herausgeben, falls es reicht. Und das soll bei gutem Glauben geschehen, insofern die Gegenseite ihm das nicht erlassen will.
Zwischen Peter Bender und Ebert Schnade nach Anklage, Entgegnung und den Vorbringungen beider Seiten, weil Peter Bender 10 Gulden anerkannt und Eberhard 3 Gulden von ihm empfangen hat, so sprechen die Schöffen als Recht: So fern ihm Peter Bender das Übrige bezahlt, soll ihm Eberhard den Weingarten aufgeben.
Nach Anklage, Entgegnung und Hörung des Urteils des Saulheimer Gerichts sprechen die Schöffen als Recht: Dass Peter Harwiler Anthis Wolff wegen seiner Anklage zur Zeit nichts schuldig ist.
Der Augustiner hat das Urteil wegen Frau Lise festhalten lassen. Sie will ihm seine Gülte und die Kosten bezahlen unter Vorbehalt ihres Rechts. Wenn sie ihn weiter anzuklagen hat, so kann sie das tun.
Winter hat das Urteil festhalten lassen wegen Henne von Soden und fragt weiter, wann er den Eid tun soll. Urteil: in 14 Tagen. Das hat er auch festhalten lassen.
Peter Bender hat das Urteil zwischen ihm und Ebert Schnade festhalten lassen und gefragt, ob ihm Eberhard die Kosten nicht erstatten soll. Urteil: Ja. Wann hat er gefragt. Urteil: Noch heute. Das hat er festhalten lassen.
Peter Harwiler hat das Urteil zwischen ihm und Anthis Wolff festhalten lassen und gefragt, ob ihm Anthis Wolff seine Kosten nicht erstatten soll. Urteil: Ja. Darauf gab Anthis ihm seine Kosten vor dem Gericht in seine Hand.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 200, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-200/pagination/14/ (Abgerufen am 28.10.2024)