Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 ⓘ

Bl. 202v

12.01.1482  / Samstag nach Epiphania domini

Transkription

Lip fur gudt Jtem thymotheus von weg(en) d(er) jungfrauwe(n) zu ʃant Claren(n) hait
ʃine(n) lip fur jre gudt geʃtalt gey(n) henchin̄ end(re)s vnd hait gefragt
ob ir der jungfrauwe(n) gutt(er) nit ledig ʃyen̄ S(e)n(tenti)a will er
von̄ jre(n) wegen̄ recht geben̄ vnd neme(n) alß der ʃcheffen̄ hie fur
eyn recht wiʃet / ʃo ʃyen̄ ʃie ledig / daß hait er v(er)bott vnd iʃt jme
tag geʃtalt an̄ das negʃt gericht auch v(er)bott dar zu hait er
eyne(n) machts brieff gezeuget von̄ der egenant(en) jungfrauwe(n) wegen̄
der iʃt v(er)leʃen̄ wurd(en) vnd furt(er) jn das buch geʃchreben̄ den hait
er auch v(er)bott wie recht iʃt

Jtem henchin(n) end(re)s iʃt tage geʃtalt geyn̄ denʃelb(e)n jungfrauwe(n) an das
negʃt gericht daß hait er v(er)bott

Jtem henne von(n) eltfelt hait 1 lb hlr hind(er) gericht gelacht geyn̄ den
poʃuit heren zu ʃant Moricien zu Mentz vnd hait jne daß geoffent
und hait daß verbott

Jtem Lorentz(en) von̄ Jngelheim̄ hait ʃinen tag v(er)hudt geyn̄ dyeme(n) hennen̄
der wine halp / vnd iʃt jme tag geʃtalt xiiij tage ʃine beweru(n)ge
zu thun̄ ad p(ro)x(imu)m judiciu(m)

Actu(m) oct(av)a natal(e) d(omi)ni

2h 2h Jtem konne pet(er) ex p(ar)te do(m)icelli ʃin 2 h off Metzelh(enne) vnd
off cleßgin berckorn off iglichen̄ jn ʃonderheit vt / p(rim)a ʃonavit

Actu(m) Sabb(at)o p(os)t octava(m) nati(vita)t(is) d(omi)ni
que fuit vigilia triu(m) regum

2 clage Jtem Adam̄ von̄ ranßel 2 clage off emmerich gottfridt von̄ willenb(er)g
vt p(rim)a

2 h Jtem ko peter fiele 2 h off drűbey(n) ut p(rim)a

Jtem hench(in) murr(er) hait henchin ʃcherr(er)s gewa(r)t mit ʃin(er) konde vnd iʃt
tag v(er)hudt jme tag geʃtalt an daß negʃt gericht

4 h Jtem heinrich ʃtarcke 4 h ex p(ar)te eccl(eʃ)ie off kytz greden̄

tag v(er)hudt Jtem henne ʃtoip hait ʃyne(n) tag v(er)hüdt gey(n) acker henne(n) der konde
halp vnd iʃt jme tag geʃtalt an daß negʃt gericht

Jtem peter endreß hait momp(ar) gemacht ʃterre Cleʃen jme ʃine ʃchult
momp(ar) vnd gult jn zugewinne(n) mit off ʃin widd(er)ruffenn̄ daß hait Cleʃe
v(er)bott wie recht iʃt

Sab(at)o p(os)t ephi(phani)az d(omi)ni

Jtem lorentz von Jngelh(eim) hat ʃine(n) tag v(er)hudt gey(n) dyemen hennen d(er) beweru(n)ge
der konde halp Iʃt jme tag geʃtalt an daß negʃt gericht
 

Übertragung

Thimotheus hat für die Nonnen von St. Klara seinen Leib vor sein Gut gestellt gegenüber Henchin Enders und hat gefragt, ob die Güter der Nonnen nicht frei seien. Urteil: Will er für sie Recht geben und nehmen, wie es die Schöffen hier als Recht weisen, so sind sie frei. Das hat er festhalten lassen. Und es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag. Auch festgehalten. Zudem hatte er eine Vollmachtsurkunde der Nonnen. Die wurde verlesen und in das Buch geschrieben. Die hat er auch festhalten lassen, wie es Recht ist.

Henchin Enders ist ein Termin gesetzt worden gegen die genannten Nonnen am nächsten Gerichtstag. Das hat er festhalten lassen.

Henne von Eltville hat 1 Pfund Heller bei Gericht hinterlegt gegenüber den Herren von St. Moritz zu Mainz und hat ihnen die geöffnet und das festhalten lassen.

Lorenz von Ingelheim hat seinen Tag gewahrt gegenüber Henne Diem wegen der Weine. Es ist ihm ein Termin gesetzt worden in 14 Tagen, seinen Eid zu leisten.

Dienstag 1. Januar 1482

Peter Konne für die Herren erhebt seine 2. Klage gegen Henne Metzel und Clesgin Berkorn.

Samstag 5. Januar 1482

Adam von Ransel erhebt seine 2. Klage gegen Emerich von Willenberg.

Peter Fiel erhebt seine 2. Klage gegen Drubein.

Henchin Maurer hat seinen Tag gegen Henchin Scherer gewahrt mit seinen Beweisen und es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag.

Heinrich Starck erhebt seine 4. Klage wegen der Kirche gegen Grede Kitz.

Henne Stope hat seinen Tag gewahrt gegen Henne Acker wegen der Beweise und es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag.

Peter Enders hat Clese Stern zu seinem Vertreter gemacht, ihm seine Schulden und seine Gülten zu gewinnen bis auf Widerruf. Das hat Clese festhalten lassen, wie es Recht ist.

Samstag 12. Januar 1482

Lorenz von Ingelheim hat seinen Tag gewahrt gegen Henne Diem wegen der Beeidung. Es ist ihm ein Termin gesetzt worden am nächsten Gerichtstag.

Registereinträge

Acht   –   Acker, Henne   –   Babst, Velten   –   Berkorn, Clese (Clesgin)   –   Diem, Henne   –   Dienstag   –   Drubein, N. N.   –   Eidesleistung   –   Eltville, Henne von   –   Enders (Endres), Henchin   –   Enders (Endres), Peter   –   Epiphania domini   –   Fiel, Peter   –   Gerichtshinterlegung   –   Ingelheim, Lorenz von   –   Jungfrau (Geweihte Jungfrau)   –   Kitz, Grede   –   Konne, Peter   –   ledig (ledigen)   –   Machtbrief   –   Mainz (Stadt)   –   Maurer, Henchin   –   Metzel, Henne   –   Natalis Cristi   –   Nativitas Christi   –   Oeffnungshandlungen (bei Gericht)   –   Ransel, Adam (von)   –   Samstag   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Schrift (schreiben)   –   sententia   –   St. Klara (Mainz)   –   St. Mauritius/Moritz (Mainz)   –   Starck, Heinrich   –   Stern, Clese   –   Stope, Henne   –   Thymotheus (Name)   –   vorlesen (verlesen)   –   Wein (Wein)   –   Willenberg, Emerich von   –