hoff(e)n ʃie / daʃʃie antz(e)n umb diße ʃin ford(er)űnge nit ʃchuld(ig)
ʃien es werde dan(n) erkant dan(n) bedunck antz(e)n daß er gult
habe ʃo mag er ʃine(n) vnd(er)pf(anden) nach geͤh(e)n / wes e(r) ʃie wider
an ziehe des ʃij er vnʃchuld(ig) / daroff Rett rudig(er) vn(d) v(er)bott
das ʃie d(er) ʃcholt nit abreddig ʃint / vnd v(er)neint das ʃie nit
entpfang(en) hab(e)n od(er) nyͤmants nit geben ʃoll(e)n dan(n) es ʃij
wißlich daß drubein langewile bij den kind(en) jnn geweʃt
ʃij dobij auch zu m(er)cken ʃij das ʃie ʃin vnd ʃin guts auch
gebrűcht hab(e)n deßhalb(e)n er hoff ʃie ʃoll(e)n ʃich domit
nit behelff(e)n ʃond(er) yne nach lut deß ger(ichts) buch ußricht(en)
Da(r)off rett dűtʃche wie vör Sie hoff(en) Sie ʃoll(e)n bij dem
nein blyb(e)n daʃʃie nuʃt gno(m)men hab(e)n ʃo ʃollent ʃie jm
auch nuʃt ʃchuld(ig) ʃin vnd ʃt(ellt) das zur(echt) daroff Rudg(er)
rett bring(en) ʃie bij vnd behalt(en) alß recht iʃt das ʃie
deß ʃine(n) nuʃt jnhab(e)n geʃchee vort(er) waß recht ʃij
Nach anʃprach vnd antw(or)t Spr(e)ch(e)n wir zurecht Ste(n)t
die zwen dar vnd ʃwehrn off den helg(e)n alß r(e)cht iʃt
daʃʃie nűʃt jnhab(e)n jn erbʃchafft wiʃe das drubeinß
geweß(e)n ʃij So ʃint ʃie antz(e)n vmb diß ʃin anʃpr(ache) nit ʃchul(dig)
Daß hant ʃie bede p(ar)thij v(er)bott vnd gefragt wan(n) ʃie daz
recht trag(e)n ʃolle(n) S(e)n(tenti)a Jnwenig xiiij tag(en)
erk(ant) Jtem Randecker hans heʃʃe Snyd(er)henß Jeckell Junior erk(ennen) Rudig(er)n
ex p(ar)te hans wolff(en) ʃocio n(oʃt)ro vj gld iij alb infra hinc et
natal(e) Christi ʃi non t(unc) pf(and) erf(olgt)
gelengt Zuʃch(e)n hengin ʃcherr(er)n vnd Jeck(el) cleßg(in) drapp(e)n d(er) kunde halb(e)n
antreffende den acker iʃt geʃt(alt) ad p(ro)x(imu)m iud(iciu)m p(ost) natal oct(ava)s e(pi)ph(an)ie d(omi)nj
ʃic(ut) ho(di)e vnd habe(n) bede p(ar)thij ʃie des r(e)cht(en) erlaß(e)n
gelengt Zuʃch(e)n cleßgin creme(r)n vnd ʃchaupdeck(er)n iʃt gelengt ad
p(ro)x(imu)m iud(iciu)m p(oʃt) natal(e) d(omi)nj ʃic(ut) ho(di)e ʃchaupdeck(er) v(er)bott
1 h Jtem Ada(m) wolff ʃoci(us) n(oʃte)r 1 h off Jeck(el) praʃʃ(e)n vor v v(ir)t(el) wins
ʃ(upe)r o(mn)ia
hoffen sie, dass sie Antze auf dessen Forderung nichts schuldig seien, es werde denn vom Gericht anders erkannt. Denn scheine es Antze, dass er Gülten habe, so kann er an die Pfänder gehen. Wessen er sie weiter anklage, dessen sei er unschuldig. Darauf redet Rüdiger und lässt festhalten, dass sie die Schuld nicht leugnen. Und er verneint, dass sie das nicht empfangen haben oder niemandem etwas geben sollten, denn es sei bekannt, dass Drubein eine lange Zeit bei seinen Kindern war. Daran sei zu merken, dass sie das Seine und sein Gut auch nutzten. Deshalb hoffe er, sie sollten sich damit nicht behelfen können, sondern ihn gemäß dem Gerichtsbuch bezahlen. Darauf redet Dutz wie zuvor: Sie hoffen, sie sollen bei dem Nein bleiben, dass sie nichts genommen haben, daher sollen sie ihm auch nichts schuldig sein. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Rudiger: Erbringen sie den Beweis und behalten Recht, dass sie von dem Seinen nichts haben, so geschehe es weiter, wie es rechtmäßig ist. Nach Anklage und Entgegnung sprechen wir als Recht: Stehen die 2 da und schwören auf die Heiligen, wie es Recht ist, dass sie nichts nach Erbenrecht innehaben was Drubein war, so sind sie Antz wegen seiner Anklage nichts schuldig. Dem haben beide Parteien zugestimmt und gefragt, wann sie das Recht tun sollen. Urteil: Binnen 14 Tagen.
Randecker, Hans Hesse, Jeckel Schneiderhenne der junge erkennen gegenüber Rüdiger für Hans Wolff, unseren Mitschöffen, an, 6 Gulden 3 Albus bis Weihnachten zu zahlen. Wenn nicht erfolgt die Pfändung.
Zwischen Hengin Scherer und Clesgin Drapp wegen der Kinder den Acker betreffend ist der Termin bis zum nächsten Gerichtstag nach dem 8. Tag verschoben worden, zu gleichem Recht wie heute. Beide Parteien haben ihnen die Rechtsbestätigung durch Eid erlassen.
Zwischen Clesgin Kremer und Schaupdecker ist der Termin verschoben bis zum nächs-ten Gericht nach Weihnachten. Zum gleichen Recht wie heute. Das hat Schaupdecker festhalten lassen.
Adam Wolff, unser Mitschöffe, erhebt seine 1. Klage gegen Jeckel Prass wegen 5 Viertel Wein auf alles.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 232, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-232/pagination/17/?L=0&cHash=6027eefef4fe44a3b28783653ecd27fd (Abgerufen am 03.12.2024)