Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484 ⓘ

Bl. 235v

20.11.1484  / Samstag nach Elisabeth

Transkription

Erf(olgt) Jtem henn von etlvilß ʃon Erf(olgt) cleßgin Beck(er)n vnd hengin
cleʃen henne(n) ʃon vor x gld

Jtem Rudig(er) hat ʃich v(er)dingt vnd ʃin vnd(er)tinge v(er)b(ott) wie r(e)cht iʃt
knode(n) henne(n) knoden cleʃen ʃin wort zuthun vnd ʃpricht henne(n) ped(er) metzle(r)s
ʃon vn(d) heng(in) ʃon zu / Das er jne one alle vrʃach vnd wort geʃlage(n) habe
pet(er) metzlers vnd gelehmt als das woͤl ʃchynlich ʃij das er ʃolich getan
ʃon vnd yne nit von ʃchad(e)n vnd ʃmetz(e)n hellt das ʃchade ym
lx gld vnd ob er ʃich des weig(er)n wolt So ertzeige ʃich daz
an dem ʃchad(en) Da(r)off hat ʃich henn von eltvil v(er)dingt jn
obgeʃchr(iebener) forme ʃin v(er)dert(en) v(er)bott zu antwurt(en) / vnd iʃt diß
anʃprach gelengt von hut zu xiiij t(agen) ʃic(ut) hodie

erk(ant) Jtem Cleß graͤ hat erkant henne(n) ʃin brud(er) von hut zu xiiij tag(en)
widder an gericht zu bring(en) v(er)b(ott

2 h Jtem her heinrich ʃtrode ʃin 2 h off ebert kytz(e)n ut p(ri)us

Jdem ʃin 2 h off Contz Bellerßhemm(er) ut p(ri)us

Erf(olgt) Jtem Cleß raup erf(olgt) h(er)man von holtzhuʃen vor v gld

Erf(olgt) Jtem Ebert kÿtze ex (par)te kytʃchanʃen erf(olgt) pet(er) Swytz(er)n vor
xl gld vnd hat der buttel daß gebott d(er) frauwe(n) zwurt
geʃagt vnd eins angeʃmytzt / vnd dem man nit geʃagt

Erf(olgt) Jtem pet(er) Stoͤrtzkop erf(olgt) cleʃenhengin vor j gld

Off Sampʃtag p(os)t Eliʃabett

hengin ʃch(er)rer Zuʃch(e)n hengin ʃcherr(er)n vnd ʃterren cleʃen nach anʃprach
Sterren cleʃe vnd antwurt Sprech(e)n wir zu recht Daß Cleß hengin
ʃcherr(er)n vm̄b diße ʃin ford(er)ung nit ʃchuldig ʃij

2 h Jtem dreʃchers pet(er) von Swabenh(ei)m ʃin 2 h off peter
von badenh(ei)m vnd kytʃch anna vt p(ri)us

2 h Jtem philips buß(er) vns(er) ʃcholth(eiß) vnd mitʃchoff(e)n geʃell ʃin 2 h
off die kyrch(e)ngeʃwoͤrn ut p(ri)us

2 h Jtem her Johann dramerßh(eim) ex (par)te d(er) h(er)n zu ʃant victor ʃin 2 h
off die kyrchengeʃwo(r)n vt p(rius) off wolffs henn un(d) melma(n)s heng(in)

2 h Jdem ʃin 2 h off h(er)man bender ut p(ri)us

2 h Jdem ʃin 2 h off heyden cleʃzgin vt p(ri)us

[a] Die Textstelle ist wegen einer Überschreibung nicht eindeutig lesbar.

Übertragung

Henne von Eltvilles Sohn verklagt Clesgin Becker und Hengin, den Sohn von Clesenhenne auf 10 Gulden.

Rüdiger hat sich verpflichtet, Clese Knode vor Gericht zu vertreten und hat seine Anwaltschaft festhalten lassen, wie es Recht ist. Und er klagt Henne, den Sohn Peter Metzlers, an, dass er ihn ohne jeden Grund oder Schimpfworte geschlagen und gelähmt habe, wie es wohl offensichtlich sei. Dass er das getan habe und ihn nicht von dem Schaden und den Schmerzen heilt, das schade ihm 60 Gulden. Und wenn er sich dessen weigern wolle, so beweise er das durch den Schaden. Darauf hat sich Henne von Eltville verpflichtet in der vorgeschriebenen Form. Sie forderten die Antwort zu verschieben. Die Anklage ist ausgesetzt worden bis heute in 14 Tagen mit dem gleichen Recht wie heute.

Clese Gra hat anerkannt, Henne, seinen Bruder, heute in 14 Tagen wieder vor das Gericht zu bringen. Festgehalten.

Herr Heinrich Strude erhebt seine 2. Klage gegen Eberhard Kitz.

Derselbe erhebt seine 2. Klage gegen Contze Bellersheim.

Clese Raub verklagt Hermann von Holzhausen auf 5 Gulden.

Eberhard Kitz für Hans Kitz verklagt Peter Switzer auf 40 Gulden und der Büttel hat das Gebot der Nonnen zweimal erhoben und eines ausgesetzt und dem Mann nichts davon gesagt.

Peter Stortzkopp verklagt Clesenhengin auf einen Gulden.

Samstag 20. November 1484

Zwischen Hengin Scherer und Clese Stern nach Anklage und Entgegnung sprechen wir als Recht, dass Clese dem Hengin Scherer wegen seiner Forderung nichts schuldig ist.

Peter Dresser von Schwabenheim erhebt seine 2. Klage gegen Peter von Badenheim und Anne Kitz.

Philipp Bußser, unser Schultheiß und Mitschöffe, erhebt seine 2. Klage gegen die Kirchengeschworenen.

Johann Dromersheim für die Herren von St. Viktor erhebt seine 2. Klage gegen Henne Wolff und Hengin Melmann.

Derselbe erhebt seine 2. Klage gegen Hermann Bender.

Derselbe erhebt seine 2. Klage gegen Clesgin Heide.

Registereinträge

Badenheim, Peter von   –   Becker, Clesgin   –   Bellersheim, Contze (von)   –   Bender, Hermann   –   Bruder (Brüder)   –   Buettel (Büttel) (Ingelheim)   –   Buser, Philip   –   Clesenhengin   –   Clesenhenne   –   Clesenhenne, Hengin   –   Dresser, Peter   –   Dromersheim, Johan   –   Elisabeth (Heiligentag)   –   Eltville, Henne von   –   Frauen (Geistliche)   –   Gra, Clese   –   Gra, Henne   –   Heide, Clesgin   –   Holzhausen, Hermann (von)   –   Kirchengeschworene   –   Kitz, Anne   –   Kitz, Ebert (Eberhard)   –   Kitz, Hans   –   Knode, Clese (Clesgin)   –   laehmen (lähmen)   –   Mann (Männer)   –   Melman, Hengin   –   Metzler, Henne (Hengin)   –   Metzler, Peter   –   Raub, Clese   –   Recht (gleiches)   –   Ruediger (Rudiger) (Name)   –   Samstag   –   Scherer, Henne (Hengin, Henchin)   –   Schimpfwörter   –   schlagen (Schlägerei)   –   Schmerzen   –   Schwabenheim (Dorf)   –   Sohn (Söhne)   –   St. Viktor (Mainz)   –   Stern, Clese   –   Stortzkopp, Peter   –   Strude, Heinrich (Henne)   –   Switzer, Peter   –   Wolff, Henne   –