vnd habe hengin ein gut ʃwert bij jm gehabt daß hett(e)n jme die
geʃellen vff dieʃelbe zijt v(er)borg(en) do ʃchengt er zwein ein viermaß
wins das ʃie jm ʃin ʃwert widd(er) gaben̄ / do bij wol zumerck(en)
ʃij / daß er etwas handeln wolt / vnd do cleße h(er)uß off die gaʃʃ(e)
keme / do ʃij jme hengin mit eim bloß(e)n ʃwert nach gefolgt vnd
nyͤ kein wort mit ym gerett / widd(er) guͤt nach boʃe und jn geʃlag(en)
vnd gehandelt als ʃich das woͤll ʃeh(e)n laß / Vnd als ʃie jn ir antw(or)t
furgewant daß etlich do bij geweʃen / do von wiʃʃ(e)n ʃoll(e)n weß
cleßgin beʃcheen ʃij habe er ym ʃelb(e)r gethan̄ / Da ʃage Cles neyn
zuͦ vnd geʃtet dz nit / wereß ab(er) daz heng(in) Jn des zugte als r(e)cht
iʃt / daß Cles ym daʃʃelb(e)r gethan hett geʃchee vort(er) waß recht
ʃin wurt / da(r)off rett henn von eltuil / als Rudig(er) ʃprech man
habe heng(in) ʃin ʃwert v(er)borg(en) daʃʃij waͤr / vnd ʃij ym auch mit
keyne(m) ʃwert nach gelauff(en) Sond(er) er habe ein meʃʃer gehabt jn
eyn(er) ʃcheid(en) do habe ym cleße Ingegriff(en) do ʃien zwen wie vorge
melt bij geweʃen wol er ʃich laß(e)n mit den wiʃen ʃo ziehe er
ʃich off die ʃelb(e)n vnd hofft wie vor man ʃoll die hoͤren / da(r)off
rett Rudiger von cleßgins weg(en) wie voͤr vnd ʃtellen daß
S(e)n(tenti)a alʃo bette zu r(e)cht ʃ(e)n(tenti)a das hengin die kunde daroff er zücht
vnd do bij geweʃen ʃien bring(en) ʃoll ambo v(er)bot gefragt
S(e)n(tenti)a quando S(e)n(tenti)a jn xiiij t(agen) et ult(ra) vt mor(is) eʃt
Jtem hengin hat globt d(er) ʃach(e)n zuende uß nach zukom(m)en
Sab(a)to p(oʃt) lucie
Jtem Jeckel bett hat ʃin lip vor ʃin gut geʃtalt geg(en)
lip vor guͤt cleßgin bingel geʃt(alt) ad p(ro)x(imu)m
4 h Jtem h(e)r Johann dramerßh(ei)m ʃin 4 h off h(er)man bend(er)
ʃ(upe)r libr(um) geʃtalt ad p(ro)x(imu)m
lip vor gut Jtem pet(er) korp ʃin lip vor ʃin gut geʃtalt geg(en) h(er)n hein
rich ʃtroͤden geʃtalt ad p(ro)x(imu)m)
4 h Jtem h(e)r Johan benßhem(m)er ʃin 4 h off Jeck(el) drapp(e)n ʃ(upe)r
libr(um) geʃt(alt) ad p(ro)x(imu)m
Und Hengin habe ein gutes Schwert bei sich gehabt. Das hatten ihm die Gesellen zu der Zeit versteckt. Da schenkt er zweien ein Viertel Maß Wein, dass sie ihm sein Schwert gaben. Dadurch merkt man wohl, dass er Streit wollte. Und als Clese heraus auf die Gasse kam, da sei ihm Hengin mit dem bloßen Schwert nachgerannt und habe kein Wort mit ihm geredet weder gutes noch böses, sondern habe ihn geschlagen und so gehandelt, wie man es an ihm sehe. Und als sie weiter in ihrer Antwort gesagt haben, es seien etliche dabei gewesen, die wissen sollten, was Clese geschehen sei, das habe er sich selbst getan - dazu sagt Clese Nein und gesteht das nicht. Wäre es aber, dass Hengin ihm das beweise, wie es Recht ist, dass Clese sich das selber angetan hat, dann geschehe weiter was Recht ist. Darauf redet Henne von Eltville: Als Rüdiger sagte, man habe Hengin sein Schwert versteckt, das sei nicht wahr. Und er sei ihm auch nicht mit einem Schwert hinterher gelaufen, sondern er habe ein Messer gehabt in einer Scheide. Dahinein habe Clese gegriffen, als sie zwei wie vorher gesagt beieinander saßen. Das wolle er sich weisen lassen. Darauf berufe er sich und er hofft, man solle die Zeugen hören. Darauf redet Rudiger für Clesgin wie zuvor. Und sie legen das beide dem Gericht vor. Urteil: Weil Hengin sich auf Zeugen beruft, die dabei waren, so soll er sie vorbringen. Dem stimmen beide zu. Gefragt: Wann. Urteil: In 14 Tagen und weiter wie es üblich ist. Hengin hat gelobt, die Sache bis zum Ende vor Gericht auszutragen.
Samstag 18. Dezember 1484
Jeckel Bett hat seinen Leib vor sein Gut gestellt gegen Clesgin Bingel. Gesetzt am nächsten Gerichtstag.
Herr Johann Dromersheim erhebt seine 4. Klage gegen Hermann Bender auf das Buch. Gesetzt am nächsten Gerichtstag.
Peter Korper hat seinen Leib vor sein Gut gestellt gegen Herrn Heinrich Strude. Gesetzt am nächsten Gerichtstag.
Johann Bensheimer erhebt seine 4. Klage gegen Jeckel Drapp auf das Buch, gesetzt am nächsten Gerichtstag.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1476-1484, Bl. 239v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1476-1485-ober-ingelheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-239v/pagination/13/ (Abgerufen am 01.11.2024)