phi(lips) vo(n) Ockenh(eim) Jtem Ernst wilhe(m)er von philipʃen weg(e)n von Ockenh(ei)m beg(er)t mit recht
heng(in) hetzel zu beʃcheid(e)n wie er der gifft nachkomen ʃoll geg(e)n hengin hetzeln domit
daß Philips deʃʃin ʃicher ʃij vnd nymant vnrecht geʃcheet S(e)n(tenti)a daß er
dem scholthiß(e)n ein buttel heiʃch(e)n mag und hetzeln die gude v(er)bieten das hat er v(er)bot
Becker henn(e) Jtem fyntt hat ʃich v(er)d(ing)t ut jůr(is) Beckerhenne(n) ʃin wort zuth(un) vnd ʃchuldig(t)
peder ʃwartz peder ʃwartz(e)n ped(er) großeln w(er)nh(er)s cleʃen snid(er) Hen(n) vnd qui(n)ten contzen
peder größel vnd ʃpr(ich)t wie daß Seltz(er) henn ʃin vorfäre ein kirche(n)meinʃt(er) geweʃt ʃij
w(er)nh(er)s clese vn(d) jn dem Iar er abgang(en) ʃij entpfell gehabt habe d(er) kirchen gulten
Snider henn Jnzuʃameln lut eins r(e)giʃters Jndem ʃij er geʃtorb(e)n daß er es nit ge-
qui(n)ten contz thun kunde / da(r)nach ʃij Beckerhenne(n) die frauwe word(e)n do haben die
gemelt(en) funff kirchenmeinʃt(er) nach Jm geʃchickt vnd geʃprochen
Er thuͤ ʃchympflich die gult(en) off zu heb(e)n vnd Jm zugeʃagt Er ʃoll
ʃin flyß thůn off zuheben ʃo er beʃte kunde vnd waß er offhebe ʃoll er
Jne luffern waß Jme nit werd(e)n künde do ʃoll er ʃie lubb(er)n mit dem
Buch daß darff er nit geben / daʃʃie Jne bij den redd(e)n nit Laß(e)n daz ʃchade
Jme x gld vnd begert des Ja od(er) nein ob die wort alʃo gangen ʃien od(er)
nit / Rudig(er) hat ʃich v(er)d(ing)t ut Jur(is) den funff(en) Ir wort zuth(un) macht ʃie des
ʃchadens vnʃchuld(ig) vnd ʃpr(ich)t der zuʃproch gelende vff der kirchen nuͤ ʃte
beckerhen(n) jn der kirch(e)n recht alß Jm von d(er) kirchen weg(en) zugeʃproche(n) ʃij
da(r) ane die kyrch noch kein gnugen habe da(r)vmb er hoff ʃie als vo(n) der
kirchen wegen ʃien Jm nyt ʃchuldig zu antw(or)t(en) ffint von beckerhen weg(en)
ʃpricht die redde rudig(er) gethan ʃoll ʃin heubtma(n) nit Jrre(n) / dan als hanma(n)
becker ʃine(n) heubtman(n) zugeʃproch(e)n habe Lut des buͤchs kruͤdde Jne nűʃt
dan(n) die funff haben Jme ein zuʃage gethane / daß bedreff die p(er)ʃonen
nit mit den beckerhen itz Jme recht(en) ʃtee / beg(er)t der antw(or)t wie vor
vnd ʃtellt daß recht da(r)off Rudig(er) rett von der funffer weg(e)n Sie ʃien
alle kyrchengeʃwo(r)n vnd ʃien Jn dem handell alle als ein p(er)ʃone vnd ob
eyn(er) od(er) me derʃelb(e)n p(er)ʃone(n) eyne(n) etwaß geretten w(er) ane zwiuel Sie
muͤʃten es halt(e)n Do geg(e)n widd(er)vmb ob ymant der kirch(e)n etwas
gerett hette ʃolt auch billich vßgeracht vnd gehalt(en) werd(e)n deßhalb(e)n
er hoff wie vor ʃie ʃoll(e)n Jm nit ʃchuldig ʃin zu antw(ort(en) vnd ʃtellen daß
bete zu recht Nach anʃprach antwurt vnd bederteil rechtʃatz S(e)n(tenti)a
daß die funff Beckerhenne(n) antwurt(en) ʃoll(e)n geʃche vorth(er) waß r(ech)t ʃij
Rudig(er) von ʃin(er) p(ar)thie(n) weg(en) vßgeʃchid(en) qui(n)ten contz(e)n vnd ʃpricht
Ernst Wilhemer für Philipp von Ockenheim fordert einen Rechtsspruch, wie er wegen der Übergabe vorgehen soll von Hengin Hetzel, damit Philipp sie sicher erhalte und niemand Unrecht geschehe. Urteil: Er soll von dem Schultheißen einen Büttel fordern und Hetzel ein Gebot auf die Güter legen lassen. Das hat er festhalten lassen.
Fynt hat sich verpflichtet, für Henne Becker vor Gericht zu reden und beschuldigt Peter Swartz, Peter Größel, Clese Werner, Henne Schneider und Contz Quinten und sagt: Dass Henne Seltz, sein Vorfahre, ein Kirchenmeister gewesen sei und in dem Jahr, wo er starb, hatte er Gefälle von der Kirchengülte einzusammeln gemäß einem Register. Weil er gestorben sei, habe er das nicht tun können. Danach habe Henne Becker dessen Frau geheiratet. Da haben die genannten fünf Kirchenmeister nach ihm geschickt und gesagt: Er handele schimpflich beim Einheben der Gülten und sie haben gesagt, er solle fleißig sein und sie einziehen, so gut wie er könne. Und was er einziehe, das solle er ihnen abliefern, Was er nicht einziehen könne, das solle er liefern durch den Bucheintrag, das brauche er nicht zu geben. Dass sie ihn bei dieser Zusage nicht lassen, das schade ihm 10 Gulden und er fordert ein Ja oder Nein, ob es so besprochen worden sei oder nicht. Rudiger hat sich verpflichtet, für die 5 vor Gericht zu reden und erklärt sie des Schadens für unschuldig und sagt: Die Anklage beziehe sich auf die Kirche. Nun steht Henne Becker im Kirchenrecht, da er wegen der Kirche angeklagt worden sei und die Kirche in der Sache noch kein Genügen habe. Deswegen hoffen sie, dass sie ihm wegen der Kirche nicht antworten müssten. Fynt für Henne Becker sagt: Die Rede, die Rudiger gemacht hat, soll seinen Mandanten nicht irremachen. Denn als Hanman Becker seinen Mandanten angeklagt habe gemäß dem Wortlaut des Buchs, kümmerte ihn das nicht. Denn die fünf haben ihm eine Zusage gemacht. Das betreffe die Personen nicht, mit denen Henne Becker sich jetzt im Rechtsaustrag befinde. Er fordert eine Antwort wie zuvor und legt das dem Gericht vor. Rudiger sagt für die fünf: Sie sind alle Kirchengeschworene und sie sind in der Streitsache wie eine Person. Und wenn einer oder mehr von ihnen etwas versprochen hätte, dann müssten sie es zweifellos halten. Wenn dagegen jemand der Kirche etwas versprochen hat, dann solle es billiger Weise auch verglichen und gehalten werden. Deshalb hoffe er wie zuvor, sie sollen nicht verpflichtet sein ihm zu antworten. Das stellen sie beide an das Gericht. Nach Anklage, Antwort und beiderseitiger Rechtsatzung ergeht das Urteil: Dass die fünf Henne Becker antworten sollen. Dann geschehe weiter, was Recht ist. Rudiger für seine Mandanten, von denen Contz Quint ausscheidet, sagt:
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 007v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-007v/pagination/9/ (Abgerufen am 29.11.2024)