Hen(n) vo(n) Eltuil Jtem henn von Eltuil Hat ein kerffzett(el) laʃʃen Leʃen des dat(um)
ʃteth
Heng(in) Hetzel lxxxvj beʃagen j acker antreff(en) heng(in) hetzel vnd schuldiget jne
der alt das er des zett(el) nit erk(enne)n oder bezalt noc(et) xx gld / Jtem Heng(in)
Hetzel
erk(enn)t des zettels dz v(er)bot hen(n) vnd begert ob er nit moge den acker
zů jme nemen Lut des zettels / Diewil dz widerteyl des zettels gest(eht)
vnd nit abredig iʃt S(e)n(tenti)a Jahe
ocul(us) Hans Jtem Ocul(us) Hans ʃpr(ich)t er hab hetzeln den alt(en) erf(olg)t vnd ergang(en) vnd
Jo(hannes) diel ʃij gewiʃt mit dem gehr(e)n vb(er) nacht zůhalt(en) ut mor(is) / Dar Jnn redt
Joh(a)n(ne)s diel vnd ʃpr(ich)t der acker geb jme gult mit ander(e)n vnd pf(anden)
vnd die gult werde jme vnd ʃtehe der ack(er) noch zu ʃin hand(en) vnd
beg(er)t zubeʃcheid(en) ob er den nit wid(er) nemen moge S(e)n(tenti)a Ja ʃi ita e(st)
Hen vlne(r) Jtem Henn vlme(r) ʃchuldiget Contzen den kell(er) wie dz er vff ein zit zu
contz kell(er) ʃym jungh(er)rn kome(n) ʃij jm jar als er sins jungh(er) hoffma(n) word(en) sij
vnd jne gebet(en) Er ʃolt jne wyʃen Jn der bitzen wie die vß vnd an
ging Das habe er gethan(n) do ʃie alʃo mit eyn gang(en) ʃyen Habe er
contzen gebet(en) jme j morg(en) ad(er) zweij zu eren dar vmb wolt er jme
geben was and(er) Lut von j morg(en) geben Hab er jme geantwort
er wolle ʃich dar vff bedenck(en) vnd jme ʃag(en) wes er thun wolle
vnd hab jne gefr(ag)t wie vil er ger(e)n wolt haben ʃprech er zwe(n) mo(r)g(en)
die hab er jme geredt zu eren vnd dar Jnn zuthun vier arbeit vnd
wan(n) er die gethöe ʃo ʃolle er jme Lonen als and(er) Lude Thü er
dz nit ʃo wolle er jme die äck(er) behalt(en) vnd hen(n) vlmern(n) geben
vom morg(en) 1 ferntz(el) korns geb er jme ab(er) ʃin Lone ʃo solle er die
blomen behalt(en) do zu Hab vlm(er) Ja geʃagt vnd jme die khuͤre geb(en)
das er dem nit nachkome(n) vnd jme ʃin eck(er) hab laʃʃen wuʃt
werd(en) noc(et) x gld begert des vo(n) jme ein richtlich antw(or)t
Steffan ʃchuchman exp(ar)te Contzen ʃpr(ich)t Er geʃtunde der redde des
Wilkors dz er die ecker ern ʃolle alʃo löne er jme ʃo ʃolle vlme(r)
die ecker fruchtigen Lone er jme aber nit ʃo wolle er jme vom
morg(en) geben j firntz(el) korns Aber vlm(er) hab jme dz angeʃlagen
do hab Contz geʃprochen ʃo wil ich es nit thun / vnd jne auch
nye kein ack(er) gewiʃt vnd wes er jne with(er) anlangt do von
ʃij er vnʃchuldig das hat vlm(er) v(er)bot vnd sint Contzen xiiij t(age)
geʃtalt ʃin vnʃchult zu trag(en)
Jdem ad idem Forth(er) ʃchůldiget hen vlm(er) contzen das er jme ein karch volle
gramuͤts gelwen[!] habe den er mit zweyn pferd(en) gefurt habe
vnd jme geredt wid(er) zugeben ʃo jme wurde q(uod) no(n) fecit noc(et)
iiij gld begert des jahe od(er) neyn Steffan Schuchman exp(ar)te contzen
ʃpr(ich)t do Contz vff den hoff kome(n) ʃij we kein gefutt(er) / do Hab vlm(er)
das futt(er) jnn syne(m) huß gehabt vnd ʃin Jungh(er) habe jne dz heiʃʃe(n)
fordern(n) Alʃo wer Contz jn willen vlmern(n) mit recht vor zunemen
Henne von Eltville hat einen Kerbzettel lesen lassen mit dem Datum 86. Dieser betrifft einen Acker von Hengin Hetzel. Und er klagt ihn an, dass er den Zettel nicht anerkenne oder bezahle, das schade ihm 20 Gulden. Hengin Hetzel erkennt den Zettel an. Festgehalten. Henne fragt, ob er den Acker nicht wieder an sich nehmen könne gemäß dem Zettel. Weil die Gegenseite den Zettel gesteht und nicht leugnet, ergeht das Urteil: Ja.
Hans Oculus sagt: Er habe seinen Anspruch gegen Hetzel den Alten eingeklagt und ihm sei gewiesen worden, er solle ihn am Rockschoß über Nacht halten, wie es Gewohnheit ist. Dagegen redete Johannes Diel und sagt: Der Acker gebe ihm Gülte mit anderen zusammen und sei Pfand und die Gülte erhalte er und der Acker sei noch in seinem Besitz und er fordert einen Rechtsbescheid, ob er den nicht wieder an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist.
Henne Ulmer beschuldigt Contz den Keller: Dass er vor einiger Zeit zu seinem Junker gekommen sei, in dem Jahr, als er Hofmann seines Junkers geworden sei. Und er habe ihn gebeten: Er solle ihn weisen in der Bitz, wo die beginne und ende. Das habe er getan. Als sie miteinander gingen, da habe er Contz gebeten für ihn einen Morgen oder zwei zu säen. Dafür wollte er ihm geben, was andere Leute von einem Morgen geben. Da habe er ihm geantwortet, er wolle sich das überlegen und ihm sagen, was er tun wolle. Und er habe ihn gefragt, wie viel er gesät haben wolle. Da sagte er: 2 Morgen. Die habe er versprochen, ihm zu säen und daran vier Arbeiten zu leisten. Und wenn er die getan hätte, dann solle er ihn lohnen wie andere Leute. Tue er das nicht, so wolle er die Äcker behalten und Henne Ulmer von dem Morgen 1 Viertel Korn geben. Gebe er ihm aber seinen Lohn, so solle er die Ernte behalten. Dazu habe Ulmer ja gesagt und ihm die Wahl gelassen. Dass er dem nicht nachgekommen sei und ihm seine Äcker wüst gelassen habe, das schade ihm 10 Gulden. Er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht. Steffan Schuhmann für Contz sagt: Er gestehe die Rede des Wilkers nicht, dass er die Äcker sähen solle, dann bezahle er ihn und dann solle Ulmer die Äcker entweder ernten oder aber er bezahle ihn nicht, dann solle er ihm von dem Morgen 1 Viertel Korn geben. Ulmer habe ihm das vorgeschlagen. Da habe Contz gesagt: Das will ich nicht tun. Und er habe ihm auch keinen Acker gewiesen. Und wessen er ihn weiter belange, dessen sei er unschuldig. Das hat Ulmer festhalten lassen. Und Contz sind 14 Tage gesetzt, seine Unschuld zu beeiden. Weiter beschuldigt Ulmer Contz, dass er ihm einen Karren voller gemähtem Gras geliehen habe. Den habe er mit 2 Pferden weggeführt. Und er habe ihm versprochen, die zurück zu geben. Wenn er den nicht erhalte, das schade ihm 4 Gulden. Und er fordert ein Ja oder Nein. Seffan Schuhmacher für Contz sprich: Als Contz auf den Hof gekommen sei, war kein Futter da. Da habe Ulmer das Futter in seinem Haus gehabt und sein Junker habe ihn aufgefordert, das von ihm zu fordern. Da war Contz bereit, Ulmer vor Gericht zu belangen
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 015, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-015/pagination/13/ (Abgerufen am 29.10.2024)