pawlus ochs Jtem Stude hat ʃich v(erding)t pawels Ochsen(n) von oppenh(eim) Jn ʃin wort
vo(n) oppenheim vnd ein brieff laʃʃen leʃen des dat(um) ʃtett Mo ccc lxxiiij jar
Joh(a)n(ne)s diel vnd ʃpr(ich)t Joh(a)n(ne)s dieln zuͤ Lut des br(iefs) do jn clerlich ʃteht das
pawels ochß haben ʃolle / ij gld gelts ʃtehe auch jm brieff
wes jme abging wie jme Joh(a)n(ne)s Dÿel vnd ʃin huͤʃfr(au)
ein vrʃaß thun ʃollen Spricht pawels das ʃy ein brieff der
sij v(er)genglich auch ʃo hab er kein brieff mer dan(n) vber ein gld ʃagen(n)
hofft pawels es ʃolle jnn recht erkant werd(en) Joh(an)nes diel vnd
ʃin huʃfr(au) ʃollen hie vor gericht v(er)ʃichern(n) als recht iʃt nach
Lut des jngelegt(en) brieffs das diel ʃolchs nit thůt noc(et) pawl(us)
lx gld vmd heyʃcht jme des ein richtlich antw(or)t vnd behelt
jme ʃin nachʃage // Rudig(er) hat ʃich v(er)dingt dieln Joh(an)n(e)s ʃin
wort zuthun vnd ʃpr(ich)t er hab ʃyne(n) vatt(er) niclas ochʃen(n)
die ij gld off geben vor gericht vnd vor den j gld gelts habe er
ein gerichtsbrieff / vber den ander(e)n gld gelts ʃij jme auch
vor gericht offgeben nemlich vff cles buʃern(n) / vnd als pawl(us)
ochß ʃpricht es ʃij ein v(er)genglich brieff das ʃolle jne nit jrren
dann(n) darff er ein gerichts brieff mog er fordern(n) vnnd
diel geʃtunde jme noch zur zijt nit das jme abruch geʃcheen
ʃij vnd hofft er ʃij pawl(us) ochʃen noch zur zit nit ʃchuldig
Stude redt wie diel redd(en) laʃʃe von eyn(er) gifft die pawl(us) vatt(er)
geʃcheen ʃijn ʃoͤlt vnd wie er mee dar von geredt habe ʃtee jm
buch dar zu ʃpr(ich)t pawl(us) er hab kein wiʃʃen davon So nw̋
diel ʃprecht es ʃij alʃo ʃolle er das buch bring(en) vnd hofft er
ʃoll es bring(en) vnd ʃ(telt) das zu recht S(e)n(tent)ia dwil Diel vffs buch
zucht ʃolle gehort werd(en) in xiiij t(agen) et vltra vt mor(is)
peter grießmoll(er) Jtem Stude hat ʃich v(er)dingt peter grießmöll(e)rn ut jur(is) jn ʃin wort
henn belling vnd ʃp(rich)t henn belling(en) zů wie das er suͤwe kaufft habe
vmb finthen vnd driß henn daran Habe er theil mitname(n)
zwen kewff ein vmb xiiiɉ gld den andern vmb iiij gld (m)i(nus) vj alb
des Hab jme pet(er) geben ix gld vj alb zu Jngelnh(eim) in clesg(in)
beckers huss / vnd Hab jme auch v(er)wiʃt / off kytzg(en) vor vij gld
die ʃint auch vß gericht er hab auch dielnhen(n) ʃyne(n) Swager
ij gld geben das hab hen(n) nit gerechent mit finthen vnnd
ʃin ander(e)n mitgesell(e)n / das pet(er) ʃij bekomert word(en) vnd hangt
vnd lyt jm ʃchad(en) das jne hen(n) belling nit do vo(n) ʃchad(en) thöe
vnd das vberig nit v(er)gnügt das jme pet(er) zů vil geben habe
Stude hat sich verpflichtet, für Paul Ochs von Oppenheim vor Gericht zu reden und hat einen Brief lesen lassen mit dem Datum 1474. Und er klagt Johannes Diel an: In dem Brief steht klar, dass Paul Ochs 2 Gulden an Geld haben soll. Und im Brief steht auch, dass, wenn ihm daran etwas fehle, Johannes Diel und seine Frau Ersatz leisten sollen. Da spricht Paul, das sei ein Brief, der sei vergänglich. Auch habe er keinen Brief, der von mehr als einem Gulden rede. Daher hofft Paul, das Gericht möge erkennen, dass Johannes Diel und seine Frau ihm hier vor Gericht das sichern sollen, wie es Recht ist, gemäß des vorgelegten Briefs. Dass Diel das nicht tue, das schade Paul 60 Gulden. Und er fordert von ihm eine Antwort vor Gericht und behält sich seine Nachrede vor. Rudiger hat sich verpflichtet, für Johannes Diel vor Gericht zu reden und sagt: Der habe seinem Vater, Niklas Ochs, die 2 Gulden aufgegeben vor Gericht und für den 1 Gulden Geld habe er einen Gerichtsbrief. Aber der andere Gulden Geld sei ihm auch vor Gericht aufgegeben, nämlich auf Cles Buser. Und wenn Paul Ochs sagt, es sei ein vergänglicher Brief, das solle ihn nicht irremachen. Denn hat er einen Gerichtsbrief, kann er fordern. Und er gestand ihm noch zurzeit nicht, dass ihm ein Abbruch geschehen sei. Und er hofft, Paul Ochs zur Zeit nichts schuldig zu sein. Stude sagt: Wie Diel reden lasse von einer Übergabe, die Pauls Vater geschehen sei. Und wie er weiter davon geredet habe, das stehe im Gerichtsbuch. Dazu sagt Paul, er wisse davon nichts. Wenn Diel sagt, es sei so, dann solle er das Buch beibringen. Und er hofft, er solle es beibringen und legt das dem Gericht vor. Urteil: Weil Diel sich aufs Buch beruft, so solle es gehört werden binnen 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist.
Stude hat sich verpflichtet, für Peter Grießmöller vor Gericht zu reden und klagt Henne Belling an: Dass Henne Belling eine Sau gekauft habe von Finthen und Henne Driß. Daran habe er zwei Kaufanteile, nämlich 13 ½ Gulden und 4 Gulden weniger 6 Albus. Davon hat ihm Peter 9 Gulden 6 Albus zu Ingelheim in Cles Beckers Haus gegeben und ihm die auch gesichert auf Kytzgin für 7 Gulden. Die sind auch bezahlt. Er habe auch Henne Diel, seinem Schwager, 2 Gulden gegeben. Das habe Henne nicht abgerechnet mit Finthen und den anderen Mitgesellen, so dass Peter sie pfänden wollte. Und er hängt und liegt im Schaden. Dass Henne Belling ihn nicht aus dem Schaden löse und für das Übrige keine Erstattung leistet für das, was ihm Peter zu viel gegeben habe, das
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 018, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-018/pagination/10/ (Abgerufen am 07.11.2024)