Hab heinrichen bewiʃt ix malt(er) korns vff Hoffman hen(n)
ant(is) vnd vauͤts Johannes / des ʃyen jme die ʃelb(en) zwen
antheiʃʃig word(en) das korn zu geben vnd zu Liffern(n) vor ʃin
thör / do hab auch heinrich ʃloʃʃer j maß wins darvber g(eben)
das dielnhen davon nit ʃagt ʃin wiʃʃen noc(et) xx gld
Rudig(er) hat ʃich v(er)dingt Hofma(n)s Hen a(n)t(is) vnd vauts Joh(anne)s jn jr wort vnd beg(er)t
das buch zu offen wie anʃprach vnd antw(or)t am nehʃt(en) ger(icht)
ergang(en) ʃij / das v(er)lesen hat er v(er)bot / vnnd begert mit recht
zu bescheid(en) ob das widerteyl ʃin tag geheiʃchen hab als recht iʃt
Stude ʃpr(icht) der fragen nach als rudig(er) getan hab ʃag ʃin haupt
man ʃolls / die erʃt(en) xiiij tag hab er ʃin tag nit v(er)huͤt vnnd
jme v(er)geʃʃen geweʃt vnd ʃij vff die zit glich kome(n) vnd ʃynem
widerteyl den coʃten gebott(en) vnd hind(er) gericht gelacht nemlich
dem buttel / ʃo find man(n) jm buch das Rudig(er) von ʃin(er) haupt
lut weg(en) geret habe er beger das die kunde gehort werde /
ʃo ʃtehe Heinrich do vnd hab die ʃelb(e)n kund her jnß recht bracht
itzunt zugeg(en) vnd ʃij auch ʃit her der zit kein ʃitzende gericht
hie geweʃt vnd hofft ʃin hauptma(n) in recht erkant we(r)d(en)
ʃölle / die kund sölt noch hut des tags gehort w(er)d(en) vnd ʃin
hauptma(n) ʃölt nit wit(er) v(er)luʃtig werd(en) dan(n) vor den gerichts
coʃten der lig hind(er) gericht So er nit den tag von eygenem
mütwillen v(er)ʃeumt hab sönd(er) durch v(er)geʃʃe vnd getrut
daruͤmb er ʃolt ʃin(er) recht(en) ʃchúlt vnd hauptsach(en) vnu(er)lustig
vnd ʃt(elt) zurecht Daruff redt Rudig(er) die ʃag ʃölt ʃin haupt
man nit hindern(n) / er hab gefragt ob das wid(er)t(eil) heinr(ich)
ʃin tag geheiʃchen habe wie recht ʃij S(e)n(tent)ia neyn das haben
die zwen durch Rudigern(n) jrn redden(er) v(er)bot / Rudiger Redt
vort(er) jme sy vngezmͤelt man(n) Hab anʃpr(ache) vnd antwort gehort
vnd am Letʃten beʃloʃʃe des clegers der Hab ʃich gezog(en) hie
vor dem Richt(er) vff kunde ʃij er vngezmͤelt wan eyn(er) vff
kunde zieg ʃo heiʃch das Recht das der Richt(er) vff kunde wyʃe
auch der antwort(er) die kund hor(e)n muͤʃʃe vnd dar zu ʃag(en)
ʃin nachredde / Alʃo ʃij das widert(eil) gewiʃt kund zü
bring(en) vnd die tag dar zu nach ordenu(n)g etc vnd das widert(eil)
ʃy dem gewiʃt(en) vrteil nit nach komen wie recht iʃt Jnn
hoffenuͤng ʃin hauptlut ʃollen von jme entbrochen ʃin
vnd ʃt(elt) zurecht Stude exp(ar)te des ʃloʃʃers / redt wie er
Heinrich angewiesen habe, die 9 Malter Korn an Antis Hofmannshenn und Johannes Faut zu geben und dass diese zwei einverstanden waren, das Korn zu geben und vor sein Tor zu liefern. Da habe Heinrich Schlosser ein Maß Wein dafür gegeben. Dass Henne Diel davon nicht sage, was er wisse, das schade ihm 20 Gulden.
Rudiger hat sich verpflichtet, für Antis Hofmannshenn und Johannes Faut vor Gericht zu reden und fordert das Buch zu öffnen, wie Anklage und Antwort am letzten Gericht gewesen seien. Das hat er verlesen lassen und das festgehalten und er fordert einen Rechtsbescheid, ob die Gegenseite die Tage gefordert habe, wie es Recht ist. Stude sagt: Auf die Fragen, die Rudiger getan hat, sagt sein Mandant: Die ersten 14 Tage habe er seinen Termin nicht gewahrt und ihn vergessen. Und er sei zu der Zeit gleich gekommen und habe der Gegenseite die Kosten angeboten und bei Gericht hinterlegt, nämlich dem Büttel gegeben. Man finde in dem Buch, dass Rudiger für seinen Mandanten geredet habe, er fordere die Zeugen zu hören. So steht Heinrich nun da. Und er habe den gleichen Zeugen vor Gericht gebracht, der jetzt zugegen ist. Und es habe auch seitdem kein sitzendes Gericht hier mehr gegeben. Und er hofft, dass seinem Mandanten durch das Gericht erkannt werde, dass der Zeuge noch heute gehört werden solle. Und sein Mandant solle nichts weiter verlieren als die Gerichtskosten, die bei Gericht hinterlegt sind. Denn er habe den Termin nicht aus Mutwillen versäumt, sondern vergessen. Darum vertraut er darauf, er solle nicht das Recht an den Schulden und der Hauptsache verlieren. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Rudiger: Die Aussage soll seine Mandanten nicht hindern. Er habe gefragt, ob die Gegenseite, nämlich Heinrich, seinen Tag gewahrt habe, wie es Recht ist. Urteil: Nein. Das haben die zwei durch Rudiger, ihren Redner festhalten lassen. Rudiger redete weiter: Sie seien nicht säumig. Sie haben Anklagt und Antwort gehört und beim letzten Beschluss habe der Kläger sich hier vor dem Richter auf einen Zeugen berufen. Wenn einer sich auf Zeugen berufe, so fordert das Recht, dass der Richter auf die Zeugenaussage weise und auch der Antworter den Zeugen höre und in seiner Nachrede dazu befrage. Die Gegenseite sei gewiesen worden, einen Zeugen beizubringen und hat einen Termin dazu erhalten gemäß der Ordnung usw. Und die Gegenseite sei dem gewiesenen Urteil nicht nachgekommen wie es rechtmäßig ist. Daher ist seine Hoffnung, dass seine Mandanten von der Klage freigesprochen seien. Das legt er dem Gericht vor. Stude für den Schlosser sagt: Wie er
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 021v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-021v/pagination/9/ (Abgerufen am 07.11.2024)