deʃʃelb(en) willig jnzubemen / ʃie thőe es vnd hab es gethan
ʃyt h(er) abgang pet(er) ʃwartzen darumb ʃij ʃie billich pfantbar
mit aller jre(r) hab vnd gutter(e)n lut der v(er)ʃchribung vnd der
erʃt(en) gethan(en) clag vnd beg(er)t des mit recht
Stude von weg(en) der frawen redt man(n) höre vil red(en) wie das
wid(er)t(eil) jnflöcht mit mancherley red(en) domit er die v(er)ʃchr(eibung)
krefftigig mach(e)n wöll der gab die frawe kein krafft es w(er)de
auch gemelt vom widert(eil) das die fr(au) ein genyeʃʃer ʃij der
gutter die jr der v(er)ʃchribung halb(en) word(en) ʃyen wie dan(n) vom
widert(eil) geredt ʃij geʃtund die fraw nit das ʃie das ʃie von
der v(er)ʃchribung wiʃʃe(n) od(er) etwas derʃelb(en) ʃchult genoʃʃen Habe
vnd hofft die frawe vort(er) wie vor die v(er)ʃchribung hab ʃie
nit zubind(en) dan(n) ʃölt ein iglich(er) hußwirt vnd elich gemahel
etwas v(er)ʃchriben domit er vnd ʃin erben v(er)hafft soll(en) ʃin
ʃo ʃij es lentlich vnd gewonlich in diʃem recht(en) das die
huʃfr(au) dar bij ʃin muͤʃz vnd mit an den halm griff(en)
wo sol(che) vbergeb(en) wurde das ʃij in der v(er)ʃchribung nit
geʃcheen ʃo hab ʃie nit vmb das Sigel gebet(en) der wid(er)t(eil) mög
ʃie auch nit bezug(en) darumb höfft die fr(au) der v(er)ʃchribung Ledig
erk(ann)t zu werd(en) / wurde ab(er) ʃie vmb ʃchult furgenome(n) vff ein
dot hant darűmb wöll ʃie ʃich gepurlich halt(en) vnd ʃetzt an
dem teyl zu recht das jr hußwirt ʃelig nit macht gehabt
habe ʃie vnd jr erben zuu(er) ʃchr(eiben) on jren wiʃʃe(n)
Dar zu Still(er) redt nach dem die gemelt frawe vßgeʃloʃʃen
wöll werd(en) als ob ʃie der/hab vnd gut(er) nit ʃöll genÿʃʃen od(er)
genoʃʃen haben / ʃo geb er vrʃach do bij zů merck(en) ʃij das ʃie der
hab muͤß genoʃʃen han die Swartz pet(er) jr elicher hußwirt
von Hengin Zörn oder witer ʃin hauptlut(en) entphang(en) habe
jnhalt der v(er)ʃchribung / dan(n) warumb ʃie ʃij pet(er) ʃwartze(n)
eliche huʃfr(au) geweʃt vnd ʃij nit möglich oder auch nit gutlich
zu glauben das ʃie nit ʃölt mit genoʃʃen hab(en) der habe die
jr hußwirt jn nůtz entphang(en) habe ʃo rede er noch die
verʃchribung v(er)möge peter ʃwartzen vnd alle ʃin erben die ʃoll(en)
gelten vnd bezaln vß v(er)mog(en) der v(er)ʃchribuͤng So ʃij die gemelt
frawe noch vff diʃen tag beʃitzerin aller v(er)laʃʃen Habe vnd
gut(er) pet(er) ʃwartzen vnd hab die in genyeʃʃe vnd bruch dar-
vmb wöll er getruen die frawe ʃöll ʃchuldig ʃin der ver-
bereit, einzunehmen; sie tue es und sie habe es getan seit dem Tod von Peter Swartz. Daher sei sie billiger Weise pfändbar mit ihrer gesamten Habe und ihren Gütern gemäß der Verschreibung und der geführten Klage. Das fordert er als Recht.
Stude für die Frau sagt: Man höre viel reden. Wie die Gegenseite mit mancherlei Reden Sachen einflicht und damit die Verschreibung rechtskräftig machen will. Dem gebe die Frau keine Kraft. Auch nicht, wenn von der Gegenseite vorgebracht wird, die Frau sei ein Genießer der Güter, die ihr durch die Verschreibung geworden seien, wie die Gegenseite geredet habe. Das gestehe die Frau nicht, dass sie von der Verschreibung etwas wisse oder von derselben Schuld genossen habe. Und die Frau hofft weiter wie zuvor, die Verschreibung binde sie nicht. Denn solle ein Ehemann etwas verschreiben, damit er und seine Erben darin haftbar sind, so sei es Landesgewohnheit und üblich im Recht, dass die Ehefrau dabei sein muss und mit an den Halm greifen, wenn es übergeben würde. Das sei bei der Verschreibung nicht geschehen. Sie habe nicht um das Siegel gebeten. Die Gegenseite habe es auch nicht beweisen können. Darum hofft die Frau, von der Verschreibung freigesprochen zu werden. Werde sie aber wegen Schulden angegangen wegen der toten Hand, darin wolle sie sich halten, wie es sich gebührt. Das legt sie für ihre Seite dem Gericht vor: Dass ihr verstorbener Ehemann nicht die Macht hatte, sie und ihre Erben zu verschreiben ohne ihr Wissen.
Dazu sagt Stiller: Nachdem die Frau ausgeschlossen werden wolle, als ob sie Hab und Gut nicht genießen soll oder genossen habe, so gebe er doch zu vermerken, dass sie die Habe genossen haben muss, die Peter Schwartz, ihr Ehemann, von Hengin Zorn oder anderen seinen Mandanten empfangen habe gemäß der Verschreibung. Denn sie sei die Ehefrau von Peter Swartz gewesen und es sei nicht möglich oder auch nicht im Guten zu glauben, dass sie nicht die Habe genossen haben soll, die ihr Ehemann empfangen habe. Und es stehe auch noch in der Verschreibung, dass Peter Swartz und alle seine Erben die nutzen und bezahlen sollen, wie in der Verschreibung bestimmt. Die genannte Frau sei bis heute Besitzerin aller hinterlassenen Habe und der Güter von Peter Swartz und genieße und gebrauche sie. Daher vertraue er darauf, die Frau sei schuldig, die
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 049, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-049-1/pagination/8/ (Abgerufen am 01.12.2024)