nit doby laiʃʃe(n) was dan(n) jme jm recht(en) darvmb erteilt
wu(r)de wöll er gehorʃam ʃin / dan(n) ʃoll ein iglich(er) dinʃt-
bott bybreng(en) was er ʃin(er) herʃchafft hendelt ʃo muʃt
er alwege dry nach fur(e)n
Am ander(e)n wie erß vor v(er)antw(or)t habe des gelts halb(en) darby
laiß erß vnd wes jne kon wit(er) anlang ʃij er vnʃchult
vnd hoff er ʃoͤl nit wi(er) bybringu(n)g tun od(er) vffgelad(en)
werd(en) vnd ʃtaltz zurecht
Zoͤern redt es moͤg ʃin das der knecht kon ʃolichs geclagt
hab wie es ergang(en) ʃij aber das kon jme erlediget
hab der Rechnu(n)g des gelts geʃtund er nit zum ander(e)n
mit der Su als er ʃagt er hab vlys angekert zo woͤll kon
waltmaűßhuʃen kein gnu(n)g(en) an han vnd getrut wie
vor das er ʃol glauplich by breng(en) das die Sű ʃond(er) ʃin
ʃchult ʃij do hind(en) bliben Stude redt ʃo jme kon nit glaube(n)
woll er das mit den helg(en) bewer(e)n vnd hoͤfft do by zuu(er)-
liben / Zoͤrn Hofft er ʃoͤl jme nit darvor ʃwer(e)n ʃond(er)
ʃoͤl glauplich by breng(en) vnd ʃtaltenß beyd zu recht
zuʃchen kon waltműtßhuʃen vnd kochhens cleʃe(n) vonn
kon walt heyʃeßheim Nach anʃpr(ache) antw(or)t red wid(er)red vnd beyd(er)
mußhuʃe(n) teyl rechtʃetzen S(e)n(tent)ia brengt cles lut ʃin(er) v(er)antw(or)t by
S(e)n(tent)ia zuʃch(en) das er die ʃu in des wirtshuß zu sant gewer gelaʃʃe(n)
kochens habe beʃchee vort(er) was recht ʃin wirdt das hat cles v(er)bott
cleʃen vnd fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij tag(en) et ultra ut mor(is)
ambo p(ar)tes v(er)bott
Jtem am ander(e)n des gelts halb Spricht der Scheffen zurecht
S(e)n(tent)ia wes kon an des knechts ʃag nit enber(e)n will ʃoll jme
der knecht rechenʃchafft thun dz v(er)bott kon vnd fragt in
welch(er) zit S(e)n(tent)ia in xiiij tag(en) dz v(er)bot er auch
erk(ann)t Jtem coͤntzg(en) muͤll(er) erk(enn)t Steffans pet(er) zu ob(er)jng(elheim) ɉ gld
in xiiij t(agen) ad c(om)put(ationem)
erk(ann)t Jtem buʃʃers endres erk(enn)t cleʃg(in) webern(n) xv alb in xiiij t(agen)
erk(ann)t Jtem fruoffs ruluff erk(ennn)t her Johan dem glöcken(er) xvj ß in
me(n)ʃe ad c(om)put(ationem)
erk(ann)t Jtem hen Hoße erke(nn)t Scharpfenʃtein n(ost)ro ʃocio iij gld i(n) menʃe
erf(olg)t p b Jtem cleʃg(in) weber erf(olg)t Stiln petern(n) vffs buch vnd hat p b
nicht dabei lassen, was ihm dann durch das Gericht deswegen mitgeteilt werde, dem wolle er gehorchen. Denn solle ein jeder Dienstbote beweisen, was er im Auftrag seiner Herrschaft tut, so müsse er dem nachkommen. Zum anderen: Wie er zuvor sich verantwortet habe wegen des Geldes, dabei lasse er es. Und wessen er ihn weiter belange, erklärt er sich für unschuldig. Und er hofft, er solle keine weiteren Beweise erbringen müssen oder beladen werden. Das legt er dem Gericht vor.
Zorn sagt: Es könne sein, dass der Knecht Kon geklagt habe, wie es ihm ergangen sei. Aber dass Kon ihn aus der Rechnungslegung des Geldes entlassen habe, das gestehe er nicht. Zum zweiten mit der Sau. Wenn er sagt, er habe viel Fleiß aufgewandt, daran habe Kon Waldmannshausen kein Genügen. Und er vertraut darauf, dass er einen glaubenswürdigen Beweis beibringen solle, dass die Sau ohne seine Schuld zurückgelassen wurde. Stude sagt: Wenn Kon ihm nicht glauben wolle, so wolle er es durch den Eid gegenüber den Heiligen sichern. Und er hofft, dabei zu bleiben. Zorn hofft, er solle nicht deswegen schwören, sondern glaubwürdige Beweise erbringen. Beide legen es dem Gericht vor.
Zwischen Kon Waldmannshausen und Cles Kochhens von Heidesheim. Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Gegenreden und Rechtsetzungen sprechen die Schöffen als Urteil: Bringt Cles gemäß seiner Antwort den Beweis, dass er die Sau in dem Wirtshaus zu St. Goar gelassen habe, dann geschehe weiter, was Recht sein wird. Das hat Cles festhalten lassen und gefragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist. Von beiden Seiten festgehalten.
Wegen dem Geld sprechen die Schöffen als Recht: Wenn Konrad auf die Aussage des Knechts nicht verzichten will, so soll der Knecht ihm Rechenschaft leisten. Das lässt Konrad festhalten und fragt: In welcher Zeit. Urteil: In 14 Tagen. Das lässt er auch festhalten.
Contzgin Müller erkennt an, dass er Peter Steffan zu Oberingelheim ½ Gulden gegen Rechnung zahlen muss binnen 14 Tagen.
Endres Bußer erkennt an, dass er Clesgin Weber 15 Albus zahlen muss binnen 14 Tagen.
Rudolf Fruhoff erkennt an, dass er Herrn Johann dem Glöckner, 16 Schilling gegen Abrechnung zahlen muss binnen eines Monats.
Henne Hose erkennt an, dass er Scharfenstein, unserem Mitschöffen, 3 Gulden zahlen muss binnen eines Monats.
Clesgin Weber hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Peter Still und Pfänder gefordert gemäß dem Gerichtsbuch.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 066, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-066-1/pagination/24/ (Abgerufen am 28.11.2024)