der cleg(er) ʃoͤl by breng(en) vnd ʃtaltz zu recht Rudig(er) vonn
weg(en) hinʃels iʃt bliben by ʃin(er) vorg(enannten) clag vnd zu recht
geʃtalt / des glichen Stude von weg(en) der frawen iʃt
auch by ʃin(er) vorigen antwort bliben vnd zu recht geʃtalt
Nach anʃpr(ache) antwort beydert(eil) furbrengen vnd rechtʃetze(n)
S(e)n(tent)ia S(e)n(tent)ia wes hinʃel lut ʃin(er) clag bybrengt die fraw jnhab
ʃol vort(er) beʃcheen ʃo vil recht ʃin wirt dz v(er)bot die frawe
vnd fragt hinʃeln in welch(er) zitt S(e)n(tent)ia in xiiij tag(en)
et vltra ut mor(is) ambo v(er)bott
hans flach Jtem hans flach vnʃe(r) Schult(heiß) vnd mitʃcheff(en) geʃell ʃchul(dige)t
Slomphanʃen wie das er jm v(er)gang(en) jar ein ʃchutz
Slomphanʃe(n) hie geweʃt gelobt vnd zum helg(en) geʃworn(en) zu rugen
was Rugper ʃij wie and(er) vor jme gethan hab(e)n nű hab
Slomphans jm wint(er) jme Hans flach(e)n ʃin gens vpf ʃym
hans flach ʃlompe(r) ʃame(n) gerugt der zit keyn gans ʃchad(en) tuͦn mocht
woͤll getruen das erß vnbillich gethan hab jme auch gar
nit gepurt gehabt hans flachen vehe ob es ʃchon vff dem
ʃin ʃchad(en) gethan zu rug(en) das es doch die zit nit hab mog(en)
tun beg(er)t des ʃin richtlich antw(or)t ob nit ʃol(ches) von jme beʃcheen(n)
wer / vnd ob er ney(n) ʃag(en) woͤl er jme zug(en) mit ʃo vil
er deshab(e)n moͤcht vnd das erß gethan hab noc(et) x gld
Daruff Slomphans beg(er)t ʃchub vnd tag vff die clag zů
antwort(en) iʃt jme ʃin tag daruff zuantwort(en) geʃtalt
von hut xiiij t(age) ambo v(er)bot
erk(ann)t Jtem diel meyer erk(enn)t peter groʃʃeln ij malt(er) korns in xiiij
tagen
Engelhen Item Rudig(er) hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Johannes dieln jn
Joha(n)nes diel ʃin wort vnd hait die clag jm gerichts buch tun oͤffen wie
hait Engelhen jne angeclagt hett die geoͤffent wort redt
er vort(er) vnd macht Johannes dieln des schad(en)s vnschult
vnd geʃtund der clag nit oder auch keynch(er) vorwort / nű
hab ʃich engelnhen an der ʃelb(en) clag v(er)meʃʃe(n) etlich kund
zu fur(e)n wan(n) Johannes diel mit ʃolich(er) kund erzugt
wu(r)de als recht ʃij műʃt er laʃʃe(n) geʃchee(n) was recht ʃij wer
Stude von weg(en) Engelhens redt ʃo Johannes diel die lude
hoͤrn woͤll daruff ʃich henn(e) v(er)meʃʃe(n) habe ʃo beg(er)t henn
der Kläger solle den Beweis erbringen. Das legt sie dem Gericht vor. Rudiger für Hinsel bleibt bei seiner genannten Klage und legt es dem Gericht vor. Ebenso ist auch Stude für die Frau bei seiner vorherigen Antwort geblieben und sie haben es dem Gericht vorgelegt. Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsatzung ergeht das Urteil: Dass Hinsel gemäß seiner Klage den Beweis zu erbringen habe, dass die Frau etwas innehabe, danach geschehe weiter, was Recht sein wird. Das hat die Frau festhalten lassen und fragt, in welcher Zeit Hinsel das tun soll. Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist. Festgehalten.
Hans Flach, unser Schultheiß und Mitschöffe, beschuldigt Hans Slomp: Dass er im vergangenen Jahr ein Schütze gewesen sei und gelobt und zu den Heiligen geschworen habe zu rügen, was zu rügen sei, wie es andere vor ihm getan haben. Nun habe Hans Slomp im Winter ihm, Hans Flach, seine Gänse auf dem Samen von Hans Slomp gerügt; zu einer Zeit, wo doch keine Gans einen Schaden tun könne. Und er vertraue darauf, dass er das unbilliger Weise getan habe. Es habe ihm auch gar nicht gebührt, Hans Flachs Vieh, selbst wenn es auf dem Seinen einen Schaden gemacht hätte, zu rügen, da es zu der Zeit das doch gar nicht habe tun können. Deswegen fordert er eine Antwort vor Gericht, ob das durch ihn geschehen sei oder nicht. Und wenn er Nein sage, dann wolle er es ihm beweisen, wie er es könnte. Und dass er das getan habe, das schade ihm 10 Gulden. Darauf fordert Hans Slomp Aufschub und seine Termine, um auf die Klage zu antworten. Es ist ihm sein Termin darauf zu antworten gesetzt worden heute in 14 Tagen. Festgehalten.
Diel Meyer erkennt an, Peter Größel 2 Malter Korn binnen 14 Tagen zahlen zu müssen.
Rudiger hat sich verpflichtet, für Johannes Diel vor Gericht zu reden und hat die Klage im Gerichtsbuch öffnen lassen, wie ihn Henne Engel angeklagt hatte. Die wurde geöffnet und er redet weiter und erklärt Johannes Diel des Schadens für unschuldig. Und er gesteht die Klage nicht oder auch kein Versprechen. Nun habe Henne Engel in der Klage behauptet, Beweise beizubringen. Wenn er gegenüber Johannes Diel solche Beweise beibringt, dann müsse er geschehen lassen, was rechtmäßig ist. Stude für Henne Engel sagt: Wenn Johannes Diel die Leute hören wolle, auf die sich Henne berufen hat, so fordert
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 067, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-067-1/pagination/21/ (Abgerufen am 31.10.2024)