genom(m)en vnd v(er)leʃen wart alʃo lutende wie nach volgt
L(itte)ra Jch Claus Smidberg(er) keller vnd Schultheis zu dydeßheim Be-
kenne(n) oͤffentlich mit diʃem brieff das vff hut dato fur mich
komen iʃt der beʃcheyden Cöntzel dűnckeller wonhafftig zu
oberJngelnheim vnd mit Jme bracht die Erber frawe grede
odenwellerin hie zu dydesßheym Seßhafftig vnd was et-
was an ʃie zu foͤrdern Schulden ʃo hinder gericht zu obern Jngelnh(eim)
ligen thū das dan(n) jr hußwirt ʃelig Steffan grūnwalt
dem gott gnedig woͤll ʃin Eym wūrdt wygel ʃtortzkopp ge-
nant ʃchuldig iʃt v(er)liben vnd alʃo an mich begerth die be-
melt frawe zu ermanen vff das ʃolich bedacht gelt gefolgt
mit jre erlaube moge werd(en) etc Alʃo jʃt die benant grede
odenwellerin fur mit geʃtand(en) vnd verʃprochen als vor dem
amptman Solich bemelt gelt So hinder recht ligt vnd
anders ʃo jr hußwirt ʃelig v(er)laiʃʃen gantz vnd gare dar-
vff v(er)ziegen hait zu Ewigen tagen nymer mer darnach
zu fragen durch ʃie oder yemants von Jrent weg(en) Suͤnder
gantz quidt ledig vnd loiß geʃagt hait des zum vrku(n)de
So hab ich als von der benant(en) gred(en) bet weg(en) myn eygen
jngeʃigell an diʃen brieff gedruckt Dat(um) vff den geyln-
montag anno d(omi)ni Milleʃimoquadringeʃimo nonageʃimo
qui(n)to
Daruff hait das gericht ein friʃt genome(n) jm wit(er) beʃcheit zugeben
gerhart knebel Jtem Stude hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Steffans hanʃen jnn
ʃin wort vnd hait die zwo clagen von gerhart knebeln beʃcheen
Steffans hanns begert zu oͤffen die yme geoͤffent word(en) redt er alʃo als vij gld
berechents gelts in der erʃt(en) clag gemelt ʃyen geʃtund er nit
wes aber ʃin huʃf(rau) / gerhart knebeln daran Bekentlich ʃij do
kunt er nit Jngetrag(en) vnd woͤll darvmb laiʃʃen geʃcheen
was recht ʃij aber er geʃtund gerhart(en) nuʃt es wer dan(n) das
er bybrecht das hans h jme etwas des gerechent(en) gelts etwas
verheyʃʃen hett jme ʃchudig were vnd ʃtaltz zurecht
Zur ande(e)n clag ʃaͤgt er Es ʃij wißlich auch v(er)moͤcht es die clag
das hans ein zukomen(n) mann ʃij vnd hab der clag gar kein
wiʃʃen brecht aber gerhart by ʃolich clag wie recht muͤʃt er
laiʃʃen geʃcheen was recht wer / aber er geʃtund jme der clag
gar nicht vnd hofft er ʃoͤll ʃin clag by breng(en) od(er) ʃol jme nicht
angenommen und verlesen worden. Er lautet wie folgt: Ich Claus Schmidberger, Keller und Schultheiß zu Deidesheim, bekenne öffentlich mit diesem Brief: Dass heute Contzel Dünckeller, wohnhaft zu Oberingelheim, vor mich gekommen ist und hat mitgebracht die ehrbare Frau Grete Odenwelderin, hier zu Deidesheim sesshaft. Und er hatte etwas von ihr zu fordern an Schulden, die beim Gericht zu Oberingelheim liegen, die ihr verstorbene Ehemann, Steffan Grunwald, einem Wirt, genannt Wigant Storzkopp, schuldig blieb. Und so hat er von mir gefordert, die genannte Frau zu ermahnen auf das genannte Geld, dass es mit ihrer Erlaubnis ihm nachfolgen könne usw. So hat die genannte Grete Odenwelderin vor mir gestanden und versprochen vor mir als dem Amtmann, dass sie auf das genannte Geld, das bei Gericht liegt und auf alles andere, was ihr verstorbener Ehemann hinterlassen hat, ganz und vollständig verzichtet hat auf alle Ewigkeit, dass sie niemals mehr danach fragen wird oder jemand von ihretwegen. Sondern sie hat dies ganz quitt, ledig und los gesagt. Um das zu beurkunden habe ich für die genannte Grete auf ihre Bitte hin mein eigenes Siegel an diesen Brief gehängt mit dem Datum 2.3.1495. Darauf hat das Gericht eine Frist genommen, sich weiter zu bedenken, vor einem Bescheid.
Stude hat sich verpflichtet, für Hans Steffan vor Gericht zu reden und hat gefordert, die zwei Klagen, die Gerhard Knebel gemacht hat, zu öffnen. Die sind ihm geöffnet worden. Er redet darauf: Die 7 Gulden berechnetes Geld, die in der ersten Klage genannt werden, gestehe er nicht. Was aber seine Ehefrau daran Gerhard Knebel bekenne, das könne er nicht hindern und da lasse er geschehen, was Recht ist. Aber er gestehe Gerhard nichts. Es sei denn, er brächte den Beweis, dass Hans ihm etwas von dem aufgerechneten Geld versprochen hätte, ihm dies schuldig zu sein. Das legt er dem Gericht vor. Zur zweiten Klage sagt er: Es sei bekannt und auch angeführt in der Klage, dass Hans zugezogen sei. Und er wisse von den in der Klage angeführten Dingen nichts. Brächte aber Gerhard Beweise bei gemäß der Klage, so müsse er das als Recht geschehen lassen, was Recht sei. Und er hofft, jener solle seine Klage beweisen oder er solle
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 071v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-071v-1/pagination/5/ (Abgerufen am 28.11.2024)