pflichtig ʃin vnd ʃtalt das auch zurecht
Daruff gerhart redt er hett jme zugeʃpr(ochen) vor vij gld ʃchult
gerechents gelts vnd ʃyen geweʃt ix gld vor der Rechenu(n)g vnd
woͤll anneme(n) vnd v(er)bot(en) das hans nit abredig wer der ʃelb(en)
rechenu(n)g das ʃie alʃo mitein gerechent hett(en) vnd ob erß leycken
woͤll das es alʃo v(er)rechent wer zug er ʃich vff den gehn
der daby geweʃt vnd ʃolich Rechenu(n)g gehort hab / das hans auch
in die rechenűng gehollen vnd nit darwider geredt woͤll
noch getruen an dem teyl er ʃoͤl jme ʃolich vij gld vßricht(en)
mit ʃampt coʃt(en) vnd ʃchad(en)
Am andern als hans die clag v(er)antw(or)t er ʃij ein zukomen
man(n) vnd wuʃt nit von der clag / zug er ʃich auch vff
den gehn ʃo dar vmb wiʃʃe(n) wer von ʃolichem kut inhalt
der clag vnd ʃtaltz zurecht er ʃoͤll gewiʃt werd(en) ʃo er ʃich
vff kund zug die zufur(e)n / S(e)n(tent)ia ʃo ʃich gerhart vff kund
S(e)n(tent)ia zugt die ʃoͤll gehort werd(en) / dz v(er)bot er vnd fragt in welch(er)
zitt S(e)n(tent)ia in xiiij tag(en) et vlt(ra) ut mor(is) ambo v(er)bott
Jtem Stud hatt ʃich v(er)dingt kochhens cleʃen von heyʃeßheim
kon waltmushuʃe(n) in ʃin wort vnd hait beg(er)t ein kuntʃchafft br(ief) jn recht
jn zuleg(en) vnd den zuleʃen der alʃo jnhilt wie von wort
kochhens cleß zu wort hernach volgt vnd v(er)leʃen wart alʃo etc
Wir Schult(heiß) vnd Scheffen des gerichts zu ʃant gewer thűn
kunth vnd bekennen das vor vns kome(n) ʃint als vor offen
L(itte)ra gericht der Erʃam thūngis weber wirdt zum helm burg(er)
zu ʃant gewer vnd Johann ʃin knecht vnd haint erkant(en)
So wie clas von Hedeßheym ʃwin bracht hab Jn ʃynen ʃtall
zu ʃant gewer vnder den ʃelb(en) ʃwynen ʃij ein lame geweʃt(en)
alʃo das er ʃie nit vortbrengen mocht dieʃelbig lam ʃű
hab auch Jūngher Johans knecht von airʃchÿtt in eym nachen
gein kamp gefort(en) ʃolichs ʃij jne kundig vnd ob man(n) ʃie
nit erlaiʃʃen woͤlt woͤlt(en) ʃie das mit dem rechten bewer(e)n
ʃolich erkenne(n) wir vor vns alʃo geʃcheen(n) vff mitwoch(e)n
nach dem Sontag Jnuocauit anno etc xcv des zu mere(n)
ʃicherheit Hain wir gebet(e)n her Johan ʃcheckeler vnʃ(e)rn gericht
ʃchriber das er ʃin jngeʃigell zu end diʃer ʃchrifft druck(en)
woll des ich alʃo erkenne(n) von bed weg(en) getain etc
ihm zu nichts verpflichtet sein. Das legt er auch dem Gericht vor. Darauf sagt Gerhard: Er hätte ihn angeklagt wegen 7 Gulden Schuld abgerechnetes Geld. Und es seien 9 Gulden gewesen vor der Abrechnung. Und er wolle annehmen und festhalten lassen, dass Hans die Abrechnung nicht leugnet und dass sie miteinander gerechnet haben. Und wenn er leugnen wolle, dass es so abgerechnet war, so berufe er sich auf denjenigen, der dabei war und die Rechnung gehört habe; dass auch Hans mit der Rechnung einverstanden war und nicht dagegengeredet habe. Er vertraue darauf, er solle ihm die 7 Gulden begleichen mitsamt Kosten und Schaden. Zum zweiten, dass Hans die Klage damit beantwortet habe, er sei ein hinzugezogener Mann und wüsste nichts von der Klage, da berufe er sich auch auf denjenigen, der davon wisse, von diesem Tausch gemäß der Klage. Das legt er dem Gericht vor mit der Erwartung, da er sich auf Zeugen berufe, die sollen gehört werden. Es ergeht das Urteil: Da sich Gerhard auf Zeugen beruft, so sollen die gehört werden. Das lässt er festhalten und fragt: In welcher Zeit? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist. Beide festgehalten.
Stude hat sich verpflichtet, für Cles Kochhens von Heidesheim vor Gericht zu reden und fordert, den Brief als Zeugenbeweis vorzulegen und zu lesen. Der lautete wörtlich wie folgt: Wir, Schultheiß und Schöffen des Gerichts zu St. Goar tun kund und bekennen, dass vor uns, das offene Gericht, Thongis Weber, Wirt »Zum Helm«, Bürger von St. Goar und Johann sein Knecht gekommen sind. Und sie haben anerkannt, dass Clas von Heidesheim Schweine gebracht habe in ihren Stall zu St. Goar. Unter den Schweinen sei eines lahm gewesen, so dass er es nicht weiter mitnehmen konnte. Diese lahme Sau habe der Knecht von Junker Johann von Arschijt in einem Nachen nach Kamp geführt. Das sei ihnen bekannt. Und wenn man ihnen das nicht erlassen will, so wollen sie es auch vor Gericht beeiden. Das erkennen wir, ist vor uns geschehen am Mittwoch 11.3.1395. Zur größeren Sicherheit haben wir Herrn Johann Scheckeler unseren Gerichtsschreiber gebeten, dass er sein Siegel am Ende dieser Urkunde aufdrücken soll. Das habe ich auf die Bitte hin getan usw.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 072, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-072-1/pagination/22/?L=0&cHash=e2ec478088a8d5b0206c80b72d46ef11 (Abgerufen am 28.11.2024)