Jtem Schuchmans wentz Jeckel vonn engelʃtatt vnnd henn
vlmer ʃin erʃchin jr kuntʃchafft gegen peter ʃpitzkoppen lut
der ʃchuldigung von götzenpetern(n) beʃcheen nach ordenu(n)g des
rechten zu geben haben auch alʃo in byʃin beyd(er) teyl gelobt
vnd zun helg(en) geʃworn daruff ein yglich(er) beʃonder v(er)hort
nachdem ma(n) jme die ʃchuldigung v(er)leʃe(n) hait auch zuuor
die dry artickel eins falschen gezug(en) vorgehalt(en) / alʃo das ein
falʃcher gezug gottes ʃins ʃcheppfers v(er)leyckent / vnd durch
ʃo falʃch gezugknuʃʃe ʃynem nehʃt(en) wid(er) den er kuntʃchafft
gibt das ʃin abʃagt / vnd bedrugt den Richt(er) das er ein
vnrecht vrteyl wyʃt
Darufff hait ʃchuchmans wentz geʃagt Jme ʃij wiʃʃen das
er vff ein Sontag ʃij heym komen do man(n) die meʃʃe Hab
goͤtzenpet(er)s gethan / vnd hab geʃʃen jn dem als er hab geʃʃe(n) do hab er
K gegen ein groiß geruͤmppel gehoͤrt vnd wer ein ʃlagk do lieffen
pet(er) ʃpitzkopf(e)n ʃin fraw vnd kind hin vß vnd er blib ʃitzen bis ʃie wider
kuntʃchafft qwa<e>men vnd ʃaͤgt(en) ʃpitzkopps gebel wer gefall(en) vnd leg
gotzenpeters huß auch damit / dar nach ʃij er ʃchuchmans
wentz vß ʃynem huß gang(en) vnd woͤll beʃehen das gotzen
pet(er) ʃin huʃfr(au) od(er) kinde des falles kein ʃchad(en) genome(n) hett(en)
do ʃyen ʃie all in der möln geweʃt alʃo ʃij er wentz wid(er)
heym gang(en) vnd vollen geʃʃen das ʃij ʃin wiʃʃe(n) vnd
nit mee
Jtem Jeckel von Engelʃtatt ʃagt er wer mit Jörg fl(ach)
vberfelt geweʃt da er wid(er) heym woͤlt gen jnn ʃin
huß do hab ʃpitzkopfs gebel da geleg(en) vff gotzenpeters
huß er hett auch wol geʃehen das der gebel vor der ʃelb(en)
zitt gehangen hab aber er hab jne nit ʃehen fall(e)n
das ʃij ʃin wiʃʃe(n) vnd nit mee
Jtem hen vlm(er) ʃagt do der gebel gefall(e)n ʃij er nit heym
geweʃt vnd hab jne nit ʃehen fall(e)n aber da er heym
kome(n) ʃij hab er woll(en) geʃehen das der gebel gefall(en) vnd were
Wenz Schuhmacher, Jeckel von Engelstadt und Henne Ulmer sind erschienen, um ihre Zeugenaussagen bei Gericht zu machen gegenüber Peter Spitzkopp gemäß der Anklage von Peter Gotz. Sie haben auch in Anwesenheit beider Parteien gelobt und zu den Heiligen geschworen. Darauf ist ein jeder gesondert verhört worden, nachdem man ihm die Beschuldigungen verlesen hat und auch die drei Artikel für falsches Zeugnis vorgehalten hat: Dass ein falscher Zeuge Gott, seinen Schöpfer, verleugnet, durch ein falsches Zeugnis dem Nächsten, gegen den er das Zeugnis macht, das Seinige nimmt und er betrügt den Richter, so dass dieser ein unrechtes Urteil weist. Darauf hat Wenz Schuhmann gesagt: Er wisse, dass er an einen Sonntag heimgekommen sei, als man die Messe gelesen habe. Und er habe gegessen. Während er gegessen habe, da habe man großen Krach mit Gerümpel gehört. Und es gab einen Schlag, darauf liefen seine Frau und seine Kinder hinaus und er blieb sitzen bis sie zurückkamen. Und sie sagten, Spitzkopps Giebel sei gefallen und liege auf dem Haus von Peter Gotz. Danach sei er, Wenz Schuhmacher, aus dem Haus gegangen und wollte danach sehen, ob Peter Gotz, seine Frau oder seine Kinder beim Fall des Giebels keinen Schaden genommen hätten. Da seien sie alle in der Mühle gewesen. Darauf sei er, Wenz, wieder nach Hause gegangen und habe fertig gegessen. Das sei sein Wissen und mehr wisse er nicht.
Jeckel von Engelstadt sagt: Er sei mit Jörg Flach auf dem Feld gewesen. Als er wieder nach Hause gehen wollte in sein Haus, da habe der Giebel von Spitzkopp da gelegen auf dem Haus von Peter Gotz. Er hatte auch wohl gesehen, dass der Giebel auch vor dieser Zeit gehangen habe. Aber er habe ihn nicht fallen sehen. Das sei sein Wissen und mehr wisse er nicht.
Henne Ulmer sagt: Als der Giebel gefallen sei, sei er nicht zu Hause gewesen und habe ihn nicht fallen sehen. Aber als er heimkam, habe er wohl gesehen, dass der Giebel gefallen war und
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 082, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-082-1/pagination/11/ (Abgerufen am 06.11.2024)