Rudiger hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Johannes dieln ʃin wort
Johannes diel zutun vnd redt er hett gehysch(e)n iɉ gld gelts vff allen gutern(n)
Cleʃgin weber ʃo Steffans neʃe gelaʃʃe(n) het etc lut der ʃelb(en) heyʃchung nű haben
Steffans Heng(in) cleʃg(in) web(er) vnd ʃin bruder jme ʃolich(e) heyʃchung gebroch(e)n das
ʃie jme ʃin h nit Laiʃʃe(n) vollen gen od(er) aber die gult geben die
dan(n) jr vatt(er) vnd mutt(er) Johannes dieln vatt(er) vnd mutt(er)
gehanryicht [!] haben(n) ʃchadt jme c gld • mit hoffnu(n)g jme
recht(en) erkent zu werd(en) ʃie soll(en) jne zűr heyʃchung komen Laiʃʃe(n)
od(er) aber ʃin gult gebe(n) vnd ʃtaltz zurecht Darvff Stude
v(er)dingt ʃich als recht iʃt Cleʃg(in) webern(n) vnd Steffans heng(in)
ʃyne(n) bruder zu red(en) vnd redt die clag wer gehoͤrt dar jnn
Johannes meld iɉ gld jerlich(er) ewig(er) gult / der ʃelb(en) gult ʃij jme
ʃin parthy nit geʃtendig hett(en) auch kein wiʃʃem do von ab(er)
ʃo Joannes diel ʃolich gult melde ʃo ʃoͤlt jm recht(en) werd(en)
er ʃoͤl das bybreng(en) vnd wyʃen mit gericht gerichtsbuchern(n)
oder mit brieff vnd Sigeln(n) ) dar jnn bestembt wer war vff
ʃol(ch) iɉ gld ʃtund dar jnn man(n) v(er)ʃten kunt ob es abloʃung
od(er) ewig gult wer dwil Johannes diel ʃol(ches) nit thet ʃo ʃoͤlt
jme ʃin parthy vmb ʃin furderung nit ʃchuldig ʃin vnd ʃtaltz
zurecht Rudiger von weg(en) Johannes dieln(n) redt er hab zu
etlicher zitt getedingt mit jr beyder mutt(er) ʃteffans neʃen vmb
die gemelt gult das er gern(n) ein wiʃʃe(n) gehabt hett wo von er
die gehabe(n) ʃoͤlt han do hab dieʃelbig frawe wid(er)wer gethan ʃo
vil das vrt(eil) darv(m)b gang(en) wie das Jnhilt find ʃich zu ʃin(er)
zitt / auch hab dieʃelb fraw erk(ann)t dieʃelb gult jerlich vßzuricht(en)
ob ʃie des nit thett ʃoͤlt beʃcheen ʃo vil recht wer / ob des die
antwort(er) nit geʃten wolt(en) zug er ʃich vffs buch jn hoffnu(n)g
das ʃoͤll gehort werd(en) domit der Richt(er) vnder Rachtung Hab(e)n
moͤcht das die zwen Johannes dieln(n) billich die gult geb(e)n
vnd ʃtaltz zurecht Stud von weg(en) der zweye(n) gebruder redt
als Johannes diel ʃich vffs buch zug etc ʃo find man(n) in ʃin(er) p(ar)rty
antw(or)t das Jr nichts von der gult wiʃʃe(n) wer darumb möcht
S(e)n(tent)ia ʃie lud(en) das buch v(er)hoͤrt wu(r)de Daruff ʃpricht der Scheff
Rudiger hat sich verpflichtet, für Johannes Diel vor Gericht zu handeln und sagt: Er hätte geheischen wegen 1 ½ Gulden Geld auf alle Güter, die Nese Steffan hinterlassen hatte usw. gemäß dieser Heischung. Die Heischung haben Clesgin Weber und sein Bruder ihm gebrochen. Und sie haben ihn nicht seine Heischung vollenden lassen oder aber die Gülte gegeben, die ihr Vater und ihre Mutter Johannes Diels Vater und Mutter in die Hand gereicht haben. Das schade ihm 100 Gulden, in der Hoffnung, es solle erkannt werden, sie sollen ihn seiner Heischung nachkommen lassen oder aber ihm seine Gülte geben. Das legt er dem Gericht vor. Darauf hat Stude sich verpflichtet, für Clesgin Weber und Hengin Steffan, seinen Bruder, zu reden und sagt: Es sei gehört worden, in der Johannes 1 ½ Gulden jährliche, ewige Gülte meldet. Diese Gült gestehe ihm seine Partei nicht. Sie habe auch kein Wissen davon. Wenn Johannes Diel eine solche Gülte melde, so solle es rechtmäßig sein, er solle den Beweis erbringen und ihnen das nachweisen vor Gericht mit den Gerichtsbüchern oder mit Brief und Siegel über diese 1 ½ Gulden. So dass man verstehen könne, ob es eine Ablösesumme sei oder eine ewige Gülte. Wenn Johannes Diel das nicht tue, so solle seine Partei ihm wegen seiner Forderung nichts schuldig sein. Und das legt er dem Gericht vor. Rudiger für Johannes Diel sagt: Er habe vor etlicher Zeit mit ihrer beider Mutter, Nese Steffan, sich wegen der genannten Gülte verglichen. Er wüsste gerne, woher er dies Gülte habe. Da habe ihm die Frau das zurückgegeben, was das Urteil benannt hat. Das findet sich mit dem Inhalt zu dem entsprechenden Datum. Auch habe die Frau anerkannt, die Gülte jährlich zu leisten. Wenn sie das nicht täte, dann solle geschehen, was Recht sei. Wenn die Beklagten dies nicht gestehen wollen, so berufe er sich deswegen auf das Buch, in der Hoffnung, es solle gehört werden, damit der Richter die Unterrichtung haben werde, dass die zwei Johannes Diel billiger Weise die Gülte zu geben haben. Das legt er dem Gericht vor. Stude für die zwei Brüder sagt: Da Johannes Diel sich auf das Buch berufe usw., so finde man doch in seiner Antwort, dass er nichts von der Gülte wisse. Wäre es darum nötig, so wären sie einverstanden, dass das Buch gehört werde. Darauf sprechen die Schöffen
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 084, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-084-1/pagination/2/ (Abgerufen am 01.11.2024)