zu recht ʃo ʃich Johannes diel vffs buch zucht das ʃoͤl gehort word(en)
vnd vort(er) beʃcheen(n) ʃo vil recht ʃin wirt / das vrt(eil) hat er
v(er)bott vnd fragt in welch(er) zitt S(e)n(tent)ia in xiiij tag(en) et vlt(ra)
ut mor(is) ambo v(er)bott
erf(olg)t p b Jtem Cleʃg(in) weber erf(olg)t Coͤntzg(in) mullern(n) vffs buch vnd hat
pfand vff jme beredt
erf(olg)t pb Jtem henʃeln erf(olg)t hen vlmern(n) vffs buch vnd hait pfand beret
erf(olg)t pb Jdem erf(olg)t hans ʃlompe(r) vffs buch vnd hait pfandberet vff jme
erk(en)t Jtem megelshenn(e) erk(enn)t Beʃtgin von gůndernhuʃen xviij
alb in xiiij tagen(n) adc(om)put[and]um
Jtem Stud hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Struben ʃin wort zutun
heylmůll(er) vnd ließ die anclag von heylmůllern(n) beʃcheen(n) jm gerichts
buch oͤff(en) / do die geöffent wart / redt heyl mull(er) er beg(er)t mit
Strube recht zubeʃcheid(en) ob Strub auch ʃin tag wie recht wer v(er)hutt hett
Daruff Stud von weg(en) Struben ret vff den xiiijt(en) tag wer der
Schult(heiß) nit Inheyms vnd hett auch nit anders gewuʃt dan(n)
das jme ʃin tag an das nehʃt gericht geʃtalt wer ob er aber
daran ʃumig wer in hoffnu(n)g nit witer ʃol v(er)fall(e)n ʃin dan(n)
vor den coʃt(en) vnd nit vmb die hauptʃach ʃond(er) vmb die Hauptʃach
wo<e>ll er jme antwort(en) / heyl mull(er) beg(er)t wie vor /
Nach dem heylmůll(er) mit recht gefragt S(e)n(tent)ia dem gericht ʃij
do von nit wiʃʃe(n) / das v(er)bott heyl vnd beg(er)t vort(er) mitrecht
zubeʃcheid(en) ob er jne nit erf(olg)t hab lut ʃin(er) clag vor iiij gld
vnd nach erkentnűʃʃ des gerichts Stude von ʃin(er) p(ar)thyen
weg(en) hofft nit wit(er) erf(olg)t zu ʃin dan(n) vor den gerichts coʃt(en)
vnd nit vmb die hauptʃach Nach dem heyl můll(er) vort(er)
gefragt S(e)n(tent)ia das er Struben nit hoͤher dan(n) vmb den gerichts
coʃt(en) erf(olg)t hait vnd der hauptʃach halb(en) ʃoͤll vort(er) beʃcheen(n)
was recht ʃin wirt Daruff Stud von weg(en) Strube(n)
redt zur hauptʃach wes jne heyl mull(er) anzieg hab er
jme v(er)nu(n)gt vnd bezalt vnd ʃij vngeu(er)lich iiij jar das
geʃcheen ʃij vnd wes er jne wit(er) anlang ʃij er vnʃchul
dig ʃol(che) recht erbietung hait jme heyl muͤll(er) zutun nah(er) ge
als Recht: Da sich Johannes Diel auf das Buch beruft, so soll das gehört werden. Dann geschehe weiter, was Recht sein wird. Das Urteil hat er festhalten lassen und fragt: In welcher Zeit? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist. Beide festgehalten.
Clesgin Weber hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Contzgin Müller und Pfänder gefordert gemäß dem Buch.
Hinsel hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Henne Ulmer und Pfänder gefordert gemäß dem Buch.
Derselbe hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Hans Slomp und Pfänder gefordert gemäß dem Buch.
Henne Megel erkennt an, Bestgin von Gundernhausen 18 Albus binnen 14 Tagen gegen Rechnung zahlen zu müssen.
Stude hat sich verpflichtet, für Strube vor Gericht zu sprechen und ließ die Anklage, die von Heil Müller geschah und im Gerichtsbuch verzeichnet ist, öffnen. Nachdem die geöffnet wurde, sagt Heil Müller: Er fordert einen Rechtsentscheid, ob Strube seine Tage gewahrt habe, wie es rechtmäßig ist. Darauf redet Stude für Strube: am 14. Tag war der Schultheiß nicht im Lande. Und er hätte es auch nicht anders gewusst, als dass ihm sein Termin am nächsten Gerichtstag gesetzt war. Wäre er aber daran säumig geworden, so sei er der Hoffnung, er hätte nichts verloren als die Kosten und nicht in der Hauptsache verloren, sondern wegen der Hauptsache wolle er ihm antworten. Heil Müller fordert wie zuvor. Nachdem Heil Müller das Gericht gefragt hat, ergeht das Urteil: Dem Gericht sei das nicht bekannt. Das lässt Heil Müller festhalten und er erfragt den Rechtsentscheid, ob er nicht gegen ihn seinen Anspruch eingeklagt habe gemäß der Klage auf 4 Gulden und nach der Erkenntnis des Gerichts. Stude für seine Partei hofft, dass er nicht weiter gegen die gewonnen habe als wegen der Gerichtskosten und nicht in der Hauptsache. Nachdem Heil Müller weiter gefragt hat, ergeht das Urteil: Dass er gegen Strube nicht mehr gewonnen habe als die Gerichtskosten. Und in der Hauptsache soll weiter geschehen, was Recht sein wird. Darauf redet Stude für Strube zur Hauptsache: Weswegen ihn Heil Müller belange, das habe er ihm erstattet und bezahlt. Und es sei ungefähr 4 Jahre her, dass das geschehen sei. Und wessen er ihn weiter anklage, dessen erklärt er sich unschuldig und bietet den Unschuldseid an. Das hat Heil Müller zugelassen.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 084v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-084v-1/pagination/15/?L=0&cHash=c44ba68f2eda71390c8c3dd1852cf5ab (Abgerufen am 31.10.2024)