als ey(n) zűg / vnd dem widert(eil) jne ʃehen geloben vnd ʃwern zu xiiij t(agen) v(er)ku(n)t
Jtem Hartmuts pet(er) hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt peter murers frawe(n) jn
margret pet(er) jr wort vnd ʃchuldiget Johannes dieln frawen engen wie das pet(er)
murers fr(au) murers fraw margret vff ein zitt in jr huß kome(n) wer vnd broit
da jn hol(e)n / hett engin jr zu geʃagt ʃie woͤlt jr vor ɉ gld broit
Engin Jo(hannes) dieln burg(en) alʃo hett ʃie woͤll(e)n das broit hol(e)n do wer Johannes diel in
fr(au) ʃin(er) ʃtuben geweʃt vnd margred(en) gefragt wo engin were hett
ʃie geʃagt ʃie wer jm huß jn dem wer engin kome(n) vnd ʃie geʃchult(en)
vnd geʃchlag(en) vnd geʃagt du dyebes Höre myn man(n) nympt mir vnd
gibt dirß vnd din kind(en) vnd das ʃie ʃolichs gethan hett vnd dar nach
jn jrs mans pet(er) murers huß gelauff(en) ʃchaͤdt jr als vil wan-
dels das recht erkent vnd c gld ʃchadens dar zu begert des jr richt
lich antwort Daruff Stude v(er)dingt ʃich als recht iʃt Engin Joha(n)
nes dieln frawen(n) jr wort zuthun vnd macht ʃie des vffgemeʃʃe(n)
ʃchadens vnʃchuldig vnd redt die clage wer ein ernʃchuldigűng
jn dem artickel Das engen margred(en) ein diebes Hoͤre geʃchult(en) hett
am ander(e)n das engin in Margred(en) huß gelauff(en) ʃoll ʃin wan(n)
das wer ʃo wer es ein vberbracht das wer eng(en) nit geʃtendig
das ʃie mit eynch(er) freuelichkeit in jr huß gelaiff(en) wer od(er) gang(en)
des andern(n) ar[tike]ls wer ʃie auch nit geʃtendig das ʃie margret(en)
ein diebes hoͤre geʃchult ʃoͤlt hab(e)n vnd woͤll getrue(n) ʃie ʃoͤlt jr c(lage)
bybreng(en) wie recht wer vnd ʃtaltz zurecht Dar geg(en) Hartmuts
pet(er) von weg(en) margret(en) hait ʃich vff kuͤnd gezoͤg(en) die clag
S(e)n(tenti)a zubeueʃtig(en) Daruff iʃt zu recht erkent ʃo er ʃich vff kund zugt
die ʃoͤll gehoͤrt werd(en) vnd vorter beʃcheen(n) was recht iʃt Diß vrteyl
hait hartmuts pet(er) von weg(en) margred(en) angenome(n) vnd fragt qu(ando)
S(e)n(tenti)a in xiiij t(agen) et vltra ut mor(is) ambo v(er)bott
megelshen(n) Jtem Stűde hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt megelshen(n) ʃin wort zutun
cleʃg(in) beck(er) vnd ʃchuldiget cleʃgin beckern(n) als wie das megelshenn hett hie
vor gericht vff Sontags fyhen guter erclagt vnd erwonne(n) mit recht
nű ging cleʃg(in) vff dieʃelb(en) guter nemlich vff zwen fleck(en) ʃij der
flecken eyn(er) ein wingart(en) das ander ein acker vnd hett jme
die laiʃʃen(n) v(er)biet(en) der gebott woͤll er nit aͤcht(en) das er ʃolichs thett
ʃchaͤdt jme xl gld Megelshen hett auch cleʃg(in) gutlich enbot(en)
moͤcht erß bybreng(en) das er die ʃelb(en) gut(er) ʃontagß fyhen bezalt hett
ʃo woͤll er ʃie jme laiʃʃen vnd ʃo er ʃich des nit vnderwűnd zutun
hoͤfft er wie vor das er vnbillich vff ʃolich flecken ging vnd ʃoͤlt
als ein Zeuge zu schwören und der Gegenpartei ihn zu sehen und zu vereidigen ein Termin verkündet in 14 Tagen.
Peter Hartmut hat sich verpflichtet, für Margret, die Frau von Peter Maurer zu reden. Und er beschuldigt Engin, die Frau von Johannes Diel: Margret, die Frau von Peter Maurer sei vor einiger Zeit in ihr Haus gekommen, um Brot zu holen. Da hatte Engin zu ihr gesagt: Wollt ihr für ½ Gulden Brot borgen? Da wollte sie das Brot holen. Da war Johannes Diel in seiner Stube und hat Margret gefragt, wo Engin sei. Da hätte sie gesagt, sie sei im Haus. Da wäre Engin gekommen und hätte sie beschuldigt und geschlagen Und sie hat gesagt: "Du Diebin und Hure! Mein Mann nimmt mir und gibt es Dir und Deinen Kindern." Und dass sie das getan habe und danach in das Haus ihres Mannes, Peter Maurer, gelaufen sei, das schade ihr ebenso viel um es zu wandeln, wie es das Gericht erkläre und 100 Gulden Schaden. Dazu fordert sie eine Antwort vor Gericht. Stude hat sich verpflichtet, für Engin, die Frau von Johannes Diel vor Gericht zu reden und erklärt sie des behaupteten Schadens für unschuldig. Und er sagt: Die Klage sei eine Beschuldigung wegen Ehrverletzung in dem Artikel, dass Engin Margret als eine Diebin und Hure beschimpft hat. Zum zweiten, dass Engin in das Haus von Margret gelaufen sein soll. Wenn das so wäre, so wäre es eine Übertretung. Das gestehe Engin nicht, dass sie frevelhaft in ihr Haus gelaufen oder gegangen wäre. Den anderen Artikel gestehe sie auch nicht, dass sie Margret eine Diebin und Hure geschimpft habe. Sie vertraue darauf, sie solle ihre Klage beweisen, wie es rechtmäßig ist. Das legt sie dem Gericht vor. Dagegen hat sich Peter Hartmut für Margret auf Zeugen bezogen, um die Klage zu bekräftigen. Darauf wurde als Recht erkannt: Da er sich auf Zeugen beruft, die sollen gehört werden. Dann geschehe weiter, was Recht ist. Das Urteil hat Peter Hartmut für Margret angenommen und fragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist. Beide festgehalten.
Stude hat sich verpflichtet, für Henne Megel vor Gericht zu reden und beschuldigt Clesgin Becker: Henne Megel hatte hier am Gericht die Güter von Fye Sonntag eingeklagt und gewonnen. Nun gehe Clesgin auf diese Güter, nämlich auf zwei Flecken. Der eine Flecken sei Wingert, der andere ein Acker. Und er hätte ihm die verbieten lassen. Das Gebot wolle er nicht beachten. Dass er das tue, das schade ihm 40 Gulden. Henne Megel hatte auch Clesgin gütlich angeboten, wolle er beweisen, dass er diese Güter Fihe Sonntag bezahlt hätte, so wolle er sie ihm lassen. Und wenn er nicht bereit ist, das zu tun, so hoffe er, dass jener unbilliger Weise auf die Flecken ginge. Und
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 088v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-088v-1/pagination/11/ (Abgerufen am 02.12.2024)