ʃniderhen huß do wűrde hetzel mit ʃnider hen eyns das
hetzel das korn ʃnid(en) ʃoͤll in bÿ ʃin des boͤdels vnd hetzel
ʃoͤll ʃnider hen korn geben vor das gelt ein malter vor xiiij
alb alles vnu(er)luʃtig ʃin(er) gerechtickeit hetzel heb aber das
korn behalt(en) vnd ʃniderhen nűʃt geb(e)n vnd als ʃniderhen ʃin
gelt han muʃt heb er den boͤdel genomen(n) vnd hetzeln ge-
pfendt mit eym wingart(en) den Heb er v(er)k(auf)t vor ʃin bede
hab auch hetzeln loʃung xiiij tag das zu geb(e)n ʃolichs auch
Jme mit dem boͤdel v(er)kunth vnd hofft er ʃoͤll hetzeln vmb
ʃin getan clag nit ʃchuldig ʃin ʃo es mit voͤrgeding wie
do von geredt geʃcheen wer vnd ʃtaltz zu recht Daruff Stude
von weg(en) des alten hetzels redt daruff es wer merglich das
Sniderhen(n) hetzeln nit pfend(en) moͤcht vor die xiiij ß von ocul(us)
hanʃen herkomen(n) es wer dan(n) ʃach das erß jme v(er)wilkort hett
wan(n) ʃniderhen(n) das bybrecht ʃo hett hetzell da(r)nocht die were /
vnd als ʃniderhen(n) geʃtund das hetzel jme ij morg(en) korns
jngeʃetzt hett vor ʃin xiiij ß vnd ocul(us) hanʃe(n) xiiij ß ʃo hett
hetzel ʃoͤnderlich die wer das Sniderhen jne die zwen morg(en)
korns heb laiʃʃen ʃnid(en) / Am ander(e)n hett er noch ein groiʃʃ(en)
wer / das Sniderhen(n) geʃtünd das er heb korn(n) vmb hetzeln
kaufft dz malt(er) vmb xiiij alb das woͤll er annemen(n)
vnd hett hetzel denʃelb(en) kauff nit gehalt(en) wer recht vmb
geweʃe(n) vnd noch / vnd hetzel getrut ʃo Sniderhen hab ein
kauff mit jme gemacht vnd korn v(er)wilkortt daran zůne-
men(n) ʃi ʃoͤll Billich ʃniderhen by ʃynem kauff bliben ʃin
vnd nit wit(er) gehandelt han(n) mit hetzeln(n) es wer dan(n)
das Sniderhen die iiij artickel mit dem bödel bybrecht
do der boͤdel bÿ geweʃt ʃoͤll ʃin / das jme ʃnid(er)hen alle mal
hett vʃzbehalt(en) wan(n) jme ʃolichs nit wu(r)de das er jne
moͤcht alsbald pfend(en) Daruff Rudig(er) von weg(en) Sniderhens
redt ʃo der widert(eil) des nit geʃten woͤll zūg er ʃich vff den boͤdel
Daruff iʃt zu recht erkant ʃo er ʃich vff den boͤdel zugt das
der v(er)hört werd(en) ʃoll vort(er) beʃcheen(n) was recht iʃt das v(er)bott(en)
beydt(eil) vnd fragt ʃniderhen qu(ando) S(e)n(tenti)a in xiiij t(agen) et vlt(ra) etc
das Haus von Henne Snider. Da wurde Hetzel mit Henne Snider einig, dass Hetzel das Korn schneiden solle in Anwesenheit des Büttels. Und Hetzel sollte Henne Snider das Korn geben für das Geld, einen Malter für 14 Albus alles ohne Verlust an seinen Rechten. Hetzel habe aber das Korn behalten und Henne Snider nichts gegeben. Und als Henne Snider das Geld haben musste, da habe er den Büttel genommen und Hetzel gepfändet mit einem Wingert. Den habe er eingezogen für die Bede. Und Hetzel hatte 14 Tage für die Lösung und das Geld zu geben. Das habe er ihm auch durch den Büttel verkündet. Und er hofft, er solle Hetzel wegen seiner Klage nichts schuldig sein, bei der Vorgeschichte, von der er geredet habe. Das legt er dem Gericht vor. Darauf redete Stude für den alten Hetzel: Es sei offensichtlich, dass Henne Snider Hetzel nicht pfänden konnte für 14 Schilling, die von Hans Oculus herrühren. Es sei denn, dass er es ihm zugestanden habe. Wenn Henne Snider das beweise, so hätte Hetzel dennoch das Gegenargument auf seiner Seite. Und wenn Henne Snider gestehe, dass Hetzel ihn in 2 Morgen Korn eingesetzt habe für die 14 Schilling und die 14 Schilling von Hans Oculus, so hätte Hetzel insbesondere das Gegenargument, dass Henne Snider ihn die zwei Morgen Korn habe schneiden lassen. Zum zweiten hätte er noch ein großes Gegenargument: Dass Henne Snider gestand, dass er Korn von Hetzel kaufte, das Malter für 14 Albus. Das wolle er annehmen. Und hätte Hetzel den Kauf nicht gehalten, so wäre das Recht deswegen gewesen und immer noch. Und Hetzel vertraut darauf: Da Henne Snider den Kauf mit ihm gemacht hat und zugestimmt hat, Korn dafür zu nehmen, so sollte Henne Snider billiger Weise bei seinem Kauf geblieben sein und nicht weiter gehandelt haben mit Hetzel. Es sei denn, Henne Snider beweise die 4 Artikel mit dem Büttel - dass der Büttel jedes Mal dabei war, als ihn Henne Snider bezahlt habe und wenn er das nicht getan hätte, dass er ihn dann hätte pfänden können. Darauf sagt Rudiger für Henne Snider: Wenn die Gegenseite das nicht gestehen wolle, so berufe er sich auf den Büttel. Darauf wurde durch das Gericht erkannt: Wenn er sich auf den Büttel berufe, so solle der gehört werden. Dann geschehe weiter, was Recht ist. Das lassen beide Seiten festhalten. Und Henne Snider fragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter usw.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 091, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-091-1/pagination/14/ (Abgerufen am 03.11.2024)