Strube hab(e)n oͤrten mit Jne gedrunck(en) vnd zu ʃolichem kauff
auch das beʃt geredt das der vor ʃich gang(en) ʃij vnd wie wol
das der alt vnd Jung ʃtrub nit jm zettel v(er)zeychent ʃtund(en)
wern ʃie doch by dem kawff geweʃt / vnd fyhe heb zu
Jme beckerhenn geʃproch(e)n / wie ʃal ich bezalt werd(en) ʃie woll(en)
mir zwen zettel machen darvber vnd das ein gelt des
and(e)rn burg ʃij / ʃolichs ʃij auch lut des v(er)leʃen zettels beʃcheen(n)
wes der jnhilt geʃtund er das wer ʃin wiʃʃe(n) vnd nit mee
Jtem der alt henn ʃtrub redt er geʃtűnd das es alʃo lut des zetels
ergang(en) were vnd finth hett die zitt den jnhalt des zetels
entworff(en) do by ʃij er geweʃt vnd das gehort das were ʃin
wiʃʃen vnd nit mee
Jtem der Jung ʃtrube ʃagt er ʃij bij dem winkauff vnd kauff
geweʃt das es alʃo wie der zettel vom kauff ʃagen beʃcheen
ʃij das wer ʃin wiʃʃe(n) do von vnd nit mee
Jtem Ebolth als gezug gerhart knebels gein Slomphanʃe(n)
iʃt erʃchien ʃich kuntʃchafft des ʃo er von gerha(r)t knebeln
geʃchuldiget wer zu geben erbot(en) Daruff der Schult(heiß) als
Richt(er) jne hait tun geloben darnach zum helg(en) ʃwern das
er ʃin wiʃʃen(n) des ʃo vf jne gezog(en) wer ʃagen ʃʃll das nit
Gerha(r)dt knebels zu laiʃʃe(n) weder vmb lieb leydt fruntʃchafft fintʃchafft myed
gezuge gab od(er) kein(er) ʃach will(en) die mentʃch(e)n hertz erdenck(en) kunth
das die warheit v(er)kern moͤcht etc Darnach er jnn ʃond(er)
vorgenome(n) vnd vf die ʃchuldigung ʃo ma(n) jme vorgeleʃen
v(er)hort vnd ʃin ʃag eygentlich vfgezeychent iʃt wie nachvolgt
Jtem Ebolth ʃagt Es hab(e)n vf ein zitt Gerhart knebel vnd
Slomphans miteyn jn gerha(r)dt knebels ʃo(m)merhuß gerechent
vnd ʃij der som(m) x gld geweʃt die ʃlomphans gerha(r)dt(en) ʃchult
wer vnd v(er)noͤngt jme iij gld vnd ʃlomphans v(er)lib alʃo
an der ʃelb(en) rechnung gerha(r)dt knebeln(n) ʃchuldig vij gld vnd
ʃlomphans hett ein gut(en) gnuͤg(en) an der ʃelb(en) Rechnu(n)g ge-
habt vnd redt er woͤll jne gutlich bezal(e)n das wer do von
ʃin wiʃʃen vnd nit mee
Nach ʃolichen der zugen ʃage iʃt den p(ar)thyen tag geʃatzt an
das nehʃt ger(ich)t die ʃag zu oͤffen vnd vort(er) zubeʃcheen
Strube haben einen Krug mit ihm getrunken auf diesen Kauf. Und sie haben geholfen zu raten, dass der Kauf am besten geschehe. Und auch wenn der alte und junge Strube nicht auf dem Zettel verzeichnet stehen, waren sie doch bei dem Kauf dabei. Und Fihe habe zu ihm, Henne Becker, gesprochen: Wie soll ich bezahlt werden? Sie wollen mir zwei Zettel darüber machen. Und das eine Geld soll des anderen Bürge sein. Das sei auch gemäß dem vorgelesenen Zettel geschehen. Dessen Inhalt gestehe er. Das wäre sein Wissen, mehr wisse er nicht.
Der alte Strube sagt: Er gestehe, dass es so war, wie der Zettel beinhalte. Und Finthen hatte damals den Inhalt des Zettels entworfen. Dabei war er und hat das gehört. Das war sein Wissen, mehr wisse er nicht.
Der junge Strube sagt: Er war beim Weinkauf und dem Kauf. Es sei so geschehen, wie der Zettel vom Kauf besagte. Das sei sein Wissen davon und mehr wisse er nicht.
Ebalt als Zeuge sagt: Es hatten vor einiger Zeit Gerhard Knebel und Hans Slomp miteinander im Sommerhaus von Gerhard Knebel abgerechnet. Und es sei eine Summe von 10 Gulden gewesen, die Hans Slomp Gerhard schuldig war. Und er hat ihm 3 Gulden erstattet. Und Hans Slomp blieb also an dieser Rechnung Gerhard Knebel 7 Gulden schuldig. Und Hans Slomp war einverstanden mit dieser Rechnung und sagte, er wolle es ihm gütlich bezahlen. Das sei sein Wissen, mehr wisse er nicht.
Nach diesen Zeugenaussagen ist den Parteien ein Termin gesetzt am nächsten Gerichtstag, die Aussagen zu öffnen und dann weiter zu sehen,
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 098, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-098-1/pagination/21/ (Abgerufen am 06.11.2024)