Dar zu megels ketter redt ʃie hett auch j gld als vor Ir anzal
hinder gericht gelacht begert von Steffans heng(in) ʃie doby zulaiʃʃe(n)
ʃo philips hertt ein gnu(n)g(en) an Ime hett das hait hengin jr
zugeʃagt by jren teyl gutern(n) zulaiʃʃe(n) ʃo ferre ʃie jr gult hin vort(er)
geben woͤll er ʃie nit far(e)n dz v(er)bott die fraw vnd iʃt bekentlich
geweʃt jr gult zugeben(n) dz v(er)bott heng(in)
Jtem Steud hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt philips hert(en) ʃin wort
philips hert hat zutun vnd hait vffgeholt vff phil(ipp) von ockenh(eim) jorg flach(e)n
ofgeholt vnd kon waltműtshuʃen(n) vor xiiɉ gld gelts ʃolich vnd(er)pfand
vnd hait Ban(n) vnd fried(en) dz v(er)bott er /
Jtem Rudiger hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt friderich flachen(n) ʃin
weyß deʃʃin wort zuthun vnd fragt nachdem er ʃwartzen kathering(en) hie
nűʃt erlangt vnd erfolgt hett nű wuʃt er des jrn nűʃt wo nit
er ʃie pfend(en) ʃoͤll begertz mit recht zu beʃcheid(en) wie er jme vort(er)
nachkome(n) ʃoͤll S(en)n(tent)ia das er die fraw mit dem gern dem boͤddel
geben ʃol der ʃol ʃie vbernacht halt(en) vnd wider an gericht breng(en))
was dan(n) vorter recht ʃin wirdt ʃoll beʃcheen(n) dz v(er)bott frider(ich) flach
weyß deʃʃin Jtem wernh(er)s cles redt er hab die obgemelt fraw Swartzen-
nűʃt kathering(en) auch erf(olg)t vnd erlangt nű wuʃt er des jr(e)n
nuʃt begert mitrecht zubeʃcheid(en) wie er Jme fort(er) nachkom(m)
ʃoͤll iʃt er gewiʃen in maiß friderich flach(en) gewiʃe(n) iʃt v(er)bott
Jtem karle vonn Ingelnh(eim) Schult(heiß) hait vfgeholt vff fruoffs
vfgeholt hanʃen(n) vor x ß gelts ein v(ir)t(el) wing(art) am huʃe(n) weg neben(n)
fyhen hen vnd j v(ir)t(el) wing(art) neben phil(ipp) hert(en) vnd dem weg
redt die gult wu(r)d jme nit ʃo ʃtund(en) die gut(er) zu ʃin hand(en) ob er
ʃie nit mocht zu jme neme(n) S(e)n(tent)ia ja ʃi ita eʃt v(er)bott er
Jtem Steud hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt Cleʃgin webern(n) vnd Steffans
Johannes diel heng(in) jr wort zutun vnd Ließ oͤffen das gerichtsbuch wie ʃich diel
daruff gezogen hatt dar zu clag vnd antwort redt daruff man(n)
cleʃgin weber hett gehoͤrt wie es v(er)antwort wer bis vff die kond die Johannes
Steffans heng(in) diel durch das buch bracht hett dar jn man(n) auch find das Johannes
dieln ʃin(er) anʃpr(ache) durch hen von eltuiln als vorʃprech ʃin(er) p(ar)thy muͤtt(er)
nit geʃtand(en) wer zuu(er)merck(en) das er die fraw vberlengt vnd jnn
forcht getryben hett daʃʃie die zitt nit hett mög(en) oder wiʃʃen
Dagegen redet Kett Megel: Sie hätte auch 1 Gulden als ihren Anteil bei Gericht hinterlegt. Sie fordert, dass Hengin Steffan sie dabei belasse, wenn Philipp Hirt damit einverstanden sei. Das hat ihr Hengin zugesagt, sie bei ihren Teilgütern u lassen, wenn sie ihm die Gülte zukünftig geben wolle, wolle er sie nicht vertreiben. Das lässt die Frau festhalten. Und sie gestand zu, die Gülte zu geben. Das lässt Hengin festhalten.
Stude hat sich verpflichtet, für Philipp Hirt vor Gericht zu reden. Und er hat die Pfänder eingeholt, die Philipp von Ockenheim, Jörg Flach und Kon Waldmannshausen für 12 ½ Gulden als Pfänder hinterlegt haben. Und er hat Bann und Frieden. Das lässt er festhalten.
Rudiger hat sich verpflichtet, für Friedrich Flach zu reden und fragt: Nachdem er seinen Anspruch gegen Katharina Schwartz hier eingeklagt habe, wurde er ihm zugesprochen. Nun wisse er nicht, wo er sie pfänden soll. Er fordert einen Rechtsentscheid, wie er weiter handeln soll. Urteil: Dass er die Frau am Rockzipfel dem Büttel übergeben soll. Der solle sie über Nacht verwahre und dann erneut an das Gericht bringen. Was dann weiter Recht sein wird, solle geschehen. Das hat Friedrich Flach festhalten lassen.
Cles Werner sagt: Er habe auch seinen Anspruch gegen die gleiche Frau eingeklagt und es wurde ihm zugesprochen. Er kenne ihren Besitz nicht und fordere einen Rechtsentscheid, wie er weiter handeln soll. Es wurde ihm gewiesen wie Friedrich Flach. Festgehalten.
Karl von Ingelheim, der Schultheiß, hat für 10 Schilling Geld von Hans Fruhoff eingezogen: ein Viertel Wingert am Husenweg neben Henne Fye, einen Viertel Wingert neben Philipp Hirt und dem Weg. Er sagt, die Gülte erhalte er nicht und die Güter sind noch in seinem Besitz. Ob er sie nicht an sich nehmen könne. Urteil: Ja, wenn es so ist. Das hat er festgehalten.
Stude hat verpflichtet, für Clesgin Weber und Hengin Steffan vor Gericht zu reden. Und er ließ das Gerichtsbuch öffnen, auf das sich Diel berufen hatte in seiner Klage. Und er sagt darauf: Man habe gehört, wie es verantwortet war bis auf den Beweis, den Johannes Diel durch das Buch erbracht habe. Man finde darin auch, das Johannes Diel seine Anklage durch Henne von Eltville als den Fürsprecher der Mutter seiner Partei nicht gestanden wurden. Es ist zu vermerken, dass die Frau über den Tisch gezogen und in die Furcht getrieben wurde. So hätte sie zu der Zeit das nicht wissen können
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 099v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-099v-1/pagination/11/ (Abgerufen am 30.11.2024)