hen g(ra)benmech(er) Jtem Rudiger Hait ʃich v(er)dingt als recht iʃt hen g(ra)benmechern(n)
ʃin wort zutun begert ob auch cleʃgin beck(er) ʃin tag v(er)hudt hett
Cleʃg(in) beck(er) nachdem er ʃchub vnd tag geheyʃchen hett / iʃt jm gerichtsbuch
geoͤffent wurd(en) das er ʃin tag v(er)hutt hait cleʃg(in) beck(er) v(er)bott
Vort(er) cleʃgin becker durch Hartmuts petern ʃin in recht angedingt(en)
furʃprechen redt er wer des ʃchadens in der clag v(er)melt vnʃchult
vnd als als von dem grabenmech(er) in ʃin(er) clag berurt wu(r)de er cleʃg(in)
ʃoͤl vor ein kercher v(er)ʃproch(e)n hab(e)n nű heb der g(ra)benmech(er) ʃelbs
vom kerch(er) gelt entphang(en) woͤll er getruen der g(ra)benmech(er) ʃoͤll
das vberig auch von demʃelb(en) nemen vnd jne nit darumb
erʃuchen gebrech jme dan(n) am kerch(er) ʃo moͤcht er den burgen
erʃuchen ʃtaltz zurecht Rudig(er) von weg(en) des g(ra)benmechers
v(er)bott das cleʃg(in) geʃtand(en) hatt das er gut vnd burg wu(r)d(en)
wer Lut der clag hoff darumb er ʃoͤll ʃin p(ar)thij vßricht(en)
ʃtaltz zurecht Hartmuts pet(er) von weg(en) cleʃgis ʃtaltz
auch zurecht wie vor Nach ansproch antwort
S(e)n(tent)ia beydert(eil) furbreng(en) vnd rechtʃetzen S(e)n(tent)ia das cleʃg(in) beck(er) den
grabenmech(er) vßricht(en) ʃoll / gefragt qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij t(agen) das
v(er)bott der g(ra)benmecher /
Jtem Rampfus hait ʃich v(er)dingt michel ʃnidern von Jng(elheim)
michel ʃnid(er) ʃin wort zutun redt wie das ʃin furfar ʃelig(er) Scho<e>nwett(er)
hen Hoʃe hett hen hoʃen ein wing(art) v(er)luhen vmb dz dritteyl nű
ließ er den wing(art) ligen vngeʃthickt vnd vngebuwet beg(er)t
mitrecht zu beʃcheid(ehn) wie ein teylsman(n) teylwingart halt(e)n
ʃoll Nachdem michel ʃnider gefragt wie eyn(er) teyl-
S(e)n(tent)ia wingart halt(en) ʃoͤll S(e)n(tent)ia das er den wing(art) ʃol zu recht(er)
gewönlich(er) zitt ʃnid(en) vnd ʃticken vnd jne zyͤmlichen myʃten
vnd iglichem ʃtock ʃin pfal geben der ʃal eln lang vber den ʃtock gen vnd ʃal jne zwernet vor
ʃant Johans tag graben vnd zu ʃant Bartolm(us) tag ʃal
er geluter ruͤrt ʃin vnd ʃal kein krut dar Jnn ʃetzen das v(er)bott
rampfus von weg(en) michels vnd redt vordeͤr der gnant
hen hoʃe hett den wingart(en) nit gehalt(en) lut gewyʃts vrteyls
michel ʃnid(er) beg(er)t mitrecht zubeʃcheid(en) ob er jne nit moͤcht zu jme ne-
Johan ʃcharpfenʃtey(n) men dan(n) er noch zu ʃin Hand(en) ʃtűnd Dar jnn Johann
Rudiger hat sich verpflichtet, für Henne Grabenmacher vor Gericht zu reden. Und er fragt, ob auch Clesgin Becker seinen Tag gewahrt habe, nachdem er Aufschub und seine Tage gefordert habe. Es wurde ihm gemäß dem Gerichtsbuch eröffnet, dass er seine Tage gewahrt habe. Das hat Clesgin Becker festhalten lassen. Weiter hat Clesgin Becker durch Peter Hartmut, seinen verpflichteten Fürsprecher reden lassen: Er sei in der gemeldeten Klage unschuldig. Von dem Grabenmacher wird in seiner Klage weiter angeführt, Clesgin soll vor einem Kärcher etwas versprochen haben. Nun habe der Grabenmacher selbst von dem Kärcher Geld erhalten. Er vertraue darauf, der Grabenmacher solle auch das übrige von demselben nehmen und ihn nicht deswegen belangen. Fehle ihm etwas von dem Geld des Kärchers, so könne er den Bürgen belangen. Das legt er dem Gericht vor. Rudiger für den Grabenmacher lässt festhalten, dass Clesgin gestanden hat, dass er Bürge geworden sei gemäß der Klage. Darum hoffe er, er solle es seiner Partei erstatten. Das legt er dem Gericht vor. Peter Hartmut für Clesgin legt es auch dem Gericht vor. Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsatzungen ergeht das Urteil: Dass Clesgin Becker den Grabenmecher bezahlen soll. Gefragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen. Das lässt der Grabenmecher festhalten.
Rampfuß hat sich verpflichtet, für Michel Schneider von Ingelheim vor Gericht zu reden und sagt: Dass sein verstorbener Vorfahre Schonwetter an Henne Hose einen Wingert geliehen habe gegen Drittelpacht. Der ließe den Wingert unbebaut liegen. Und er fordert den Rechtsentscheid, wie ein Teilpächter einen Pacht-Wingert halten soll. Nachdem Michel Schneider gefragt hat, wie einer einen Wingert in Teilpacht halten solle, ergeht das Urteil: Dass er den Wingert zur rechten, üblichen Zeit schneiden soll, stecken und eine angemessene Menge Mist einarbeiten; und jedem Stock seinen Pfahl geben und der soll ellenlang über den Stock reichen; und er soll ihn zweimal umgraben vor Johannis und an Bartholomäus soll er gut gelockert sein; und er soll keinen Kohl hineinsetzen. Das lässt Rampusch für Michel festhalten und sagt weiter: Der genannte Henne Hose habe den Wingert nicht gehalten gemäß dem gewiesenen Urteil. Und er fordert einen Rechtsentscheid, ob er ihn nicht an sich nehmen könne, da er noch in seinem Besitz sei. Dagegen redete Johann
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 102v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-102v-1/pagination/24/ (Abgerufen am 28.11.2024)