begriffen(n) hett / Rudig(er) von weg(en) Cleʃg(in) buʃʃers redt wie vnd des mee
ʃie hett noch nichts in der ʃach durch ʃich ʃelbs jm recht(en) gegen jrem
Stieffʃon angefang(en) od(er) gehandelt darumb moͤcht ʃie durch jrn huß-
wirt ʃich laiʃʃen v(er)ʃten vnd v(er)gen ʃtaltz zurecht wie vor / zuʃchen
hynʃels petern vnd cleʃg(in) buʃʃern(n) nach jr beyder furbreng(en) vnd
rechtʃetzen S(e)n(tent)ia das Cleʃgin buʃʃer von Elʃen ʃiner huʃfr(au) weg(en)
petern jrem ʃone antwort geben möge das v(er)bot Rudiger von
weg(en) cleʃg(in) buʃʃers vnd redt zur clage als pet(er) ʃin Stieffʃone
v(er)melt in der clag lxxx gld mi(n)(us) iiij gld inhalt der clage
ʃo vnderricht Ine ʃin party er geʃtűnd petern keins gelts lut
ʃin(er) clage das er jme ʃchuldig wer hofft er ʃoͤll ʃin clag bybreng(en)
wes er jme an der ʃelb(en) ʃom(m) ʃchuldig ʃin ʃoͤll vnd ʃtaltz zu recht
Rampfus von weg(en) peters Ließ leʃen ein vßgeʃnid(en) rachtungs
zettel ʃin(er) clage zu ʃtuer vnd legt den auch domit jnß recht
alʃo luten(d) wie nachvolgt
Jtem iʃt ein zweytracht geweʃen zwiʃʃen Elʃen hinʃels ʃelig(en) v(er)-
laiʃʃen witwe vff ein teyl vnd petern jrem son vff anderteyl
als der v(er)laʃʃen gutt(er) halb(e)r ʃo Henʃel ʃelig nach ʃynem tode v(er)laʃʃe(n)
hait / ʃolicher zweytracht halb(e)r ʃie vff beydenteyln jr gut(en) frund
dar zu gegeben(n) haben(n) ʃie gutlich zuu(er)richt(en) nemlich hans wirtt
von heydeßh(eim) vnd wernhers cles vff petters ʃitten / vnd der alt
Bartolmus von nyderjng(elheim) vnd peter dreʃʃerchin von Swabenh(eim)
vff Elʃen peters muͤtterʃytten vnd ʃint durch die vier geracht
wie hernach geʃchr(ieben) ʃteht Jtem zum erʃt(en) ʃal pet(er) obgemelt Hab(e)n
zu eynem vor vß das huß vnd hoiff mit ʃynem begriff do ʃin
vatt(er) in geʃeʃʃen hait vnd die kelter / vnd ʃal haben(n) das jme ʃin
vatt(er) vnd mutt(er) geben haben(n) by jrer beyderlebtag(en) dar jnn ʃall
jme keyn Intrag geʃcheen(n) Auch ʃal pet(er) haben(n) ʃin gewer vnd
harnes Dar geg(en) ʃal Elß peters műtt(er) hab(e)n eyn kuwe vnd
ein kalp iʃt do / Auch iʃt petern eyn ʃtűck wins wurd(en) Hait
jme die mutt(er) geben daʃʃelbig ʃtuck wins ʃal peter wider jn
werff(en) by die funff ʃtuck die jre(r) gemeyn ʃin auch hait pet(er)
entphang(en) x gld von der mutt(er) die ʃelbig(en) ʃal er behalt(en)
vnd ʃal ʃtill ʃten bis die mutt(er) auch x genympt Auch iʃt
die obgemelt fraw vor uns viern erʃchy(n)en vnd hait be-
kant ʃie hab iiij gld mynd(er) dan(n) lxxx fund(en) nach hinʃels
ʃelig(en) jres hußwirts doit ʃolichs obgemelt(en) gelts ʃal die
angegriffen wurde. Rudiger für Clesgin Bußer redete wie zuvor und weiter: Sie hätte noch nichts in der Sache in eigener Person gegen ihren Stiefsohn angefangen oder gehandelt. Darum könne sie sich durch ihren Ehemann vertreten lassen, der für sie gehe und stehe. Das legt er dem Gericht vor wie zuvor. Zwischen Peter Hinsel und Clesgin Bußer - nach ihren beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsatzungen - ergeht das Urteil: Dass Clesgin Bußer für seine Ehefrau Else gegenüber Peter, ihrem Sohn, die Antwort geben könne. Das lässt Rudiger für Clesgin Bußer festhalten und redet auf die Klage: Als Peter, sein Stiefsohn, in der Klage 80 Gulden weniger 4 Gulden anführe gemäß der Klage, so unterrichtet ihn seine Partei, er gestehe Peter kein Geld gemäß seiner Klage, das er ihm schuldig sei. Und er hofft, er solle gemäß seiner Klage den Beweis erbringen müssen, was er ihm an dieser Summe schuldig sein solle. Das legt er dem Gericht vor. Rampfuß für Peter ließ einen Kerbzettel von einer Schlichtung verlesen, um seine Klage zu bestätigen und legt ihn damit auch dem Gericht vor. Der lautet wie folgt: Es ist Zwietracht gewesen zwischen Else, der Witwe von Hinsel auf der einen Seite und Peter, ihrem Sohn, auf der anderen Seite, wegen der Güter, die der verstorbene Hinsel nach seinem Tod hinterlassen hat. Wegen dieser Zwietracht haben sie von beiden Seiten ihre guten Freunde gebeten, sie gütlich zu vergleichen, nämlich Hans Wirt von Heidesheim und Cles Wernher auf der Seite von Peter und der alte Bartholomeus von Niederingelheim und Peter Dresserchin von Schwabenheim auf der Seite von Else, Peters Mutter. Und sie sind durch die vier verglichen worden in der folgenden Weise: Zum ersten soll der genannte Peter im Voraus haben das Haus und den Hof mit seinem Zubehör, in dem sein Vater gesessen hat und die Kelter. Und er soll das haben, was ihm sein Vater und seine Mutter beide zu Lebenszeiten gegeben haben. Darin solle ihm keine Minderung geschehen. Auch soll Peter haben sein Gewehr und seinen Harnisch. Dagegen soll Else, Peters Mutter, eine Kuh und ein Kalb haben, wenn es da ist. Auch ist Peter ein Stückfass Wein geworden. Hat ihm die Mutter das Stückfass Wein gegeben, so soll Peter seine Hand weg nehmen von den fünf Stückfässern, die ihnen gemeinsam sind. Auch hat Peter 10 Gulden von der Mutter empfangen. Diese soll er behalten. Und er solle stillstehen, bis die Mutter auch 10 Gulden nimmt. Auch ist die genannte Frau vor uns vieren erschienen und hat bekannt, sie hat 4 Gulden weniger als 80 Gulden gefunden nach dem Tod von Hinsel, ihrem Mann. Das genannte Geld soll die
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 108, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-108-1/pagination/11/?L=0&cHash=52d32b4e30d0d29fda1bc217c2a9e42d (Abgerufen am 23.11.2024)