wiʃʃen nit ʃtund oder zitt wan(n) gott an gloppen will vnd vff
das / das nach maynem abʃcheyt kein gewarr oder kryeck geʃchee
dar durch myn Sele gepfiniget werde han ich myn ʃele ent-
pfohlen gott dem almechtigen der edeln kung(in) marie vnd allem
hy(m)melʃchen he(r)re vnd darnach den Erbar(e)n herteln ha(n)man zu
Swabenheim zu eynem p(ro)curatorem vnd momp(ar) gemacht
zu gewynnen vnd zuu(er)lieʃen in geyʃtlichen oder werntlichen
ʃache(n) dar jnn gentzlich zu tun laiʃʃen vnd exercerern on jntrag
geyʃtlich oder werntlich p(er)ʃonen als die vorige margret p(er)ʃoͤnlich
byweʃen wer vnd wan(n) dan(n) die eg(e)n(ann)ten von dots weg(en) margreta
abgeht Sal dan(n) wendling jr bruder zu ottelʃtatt wonend(en)
glich procur(ator) ʃin mit dem vorigen herteln hanman(n) jn allen
artickeln vnd punct(en) obgemelt Vorbaß nach jrem tode
das huß zu winternheim do ʃie jnn gewonet hait mit ʃynem
begriff Sal halp ʃin jres bruder wendelin vnd hertels han-
man(n) vnd weres ʃach das die eg(e)n(ann)t(e) margret etwas ʃchult
wer nach jrem tode ʃal iglich(er) eg(e)n(ann)t glich bezalung tun vnnd
dan(n) dem nach wer etwach nach jrem tode kann pfann(e) hußrat
gelt wes des wer / ʃoͤllen die zwen eg(e)n(ann)t(en) glich teyln jn truen
glauben vnd eytsʃtatt Auch hait die egnant Margret geʃatzt
jn die kyrch winternh(eim) xx gld vor ʃelickeÿtt jres mannes
vatt(er) mutt(er) kind(en) Sal man(n) begen jerlich mit dryen prieʃtern(n)
vnd das vbrerig ʃall fallen jn buwe der kyrchen vnd wer eyn
priʃt(er) abʃens deʃʃelbig(en) teyl ʃal auch der kyrchjen diʃe ding jm
jar tag zitt ʃtůnd babʃtum geʃcheen obgeʃchr(ieben) jn by weßen der
Erbern peter ʃcherern(n) zu winternheim vnd heynrich bendern zu
Swabenheim Darumb hait mich die obgnant margret
gebet(en) ein jnʃtrument od(er) mee alʃo vil jr noit were zu-
machen des ich mich erkenn(e) alʃo gethan
Wann ich Iohannes ʃtűmpf von werʃtatt clerick mentz(er)
biʃtumbs von bebʃtlicher gewalt offen notarius der vorigen ordnu(n)g
vnd beʃter will vnd abʃcheÿt eyn mit den vorigen bezuger geg(en)-
wirtig geweʃt bin ʃie alʃo geʃehene vnd gehoͤrt darumb han ich
das offen jnʃtrument mit myn(er) hant geʃchr(ieben) vnd jn die
offen forme bracht vnd mit mynem gewonlichen zeychen vnd
namen geʃigneret in truen vnd glauben
wissen, wann Gott anklopft. Und damit nach meinem Tod kein Durcheinander und kein Streit geschieht, durch den meine Seele gepeinigt werde, habe ich meine Seele empfohlen Gott dem Allmächtigen, der edlen Königin Maria und allen himmlischen Heerschaaren. Und ich habe danach den ehrbaren Hertel Hanman zu Schwabenheim zu einem Prokurator und Bevollmächtigten gemacht, um zu gewinnen oder zu verlieren, in geistlichen oder weltlichen Sachen, darin gänzlich zu tun, zu lassen und auszuüben, ohne jedes Hindernis von geistlichen oder weltlichen Personen, als ob die genannte Margret persönlich anwesend sei. Und wenn dann die genannte Margret stirbt, dann soll Wendling, ihr Bruder, der zu Otterstadt wohnt, ebenso ein Prokurator sein, zusammen mit dem genannten Hertel Hanman in allen Artikeln und Punkten. Weiter: Nach ihrem Tod soll das Haus zu Winternheim, in dem sie gewohnt hat, mit seinem Zubehör je zur Hälfte ihrem Bruder Wendelin und Hanman Hertel sein. Und wäre es, dass die genannte Margret etwas schuldig wäre nach ihrem Tode, so solle jeder der beiden Genannten den gleichen Anteil an der Bezahlung leisten. Und was dann danach an Kannen, Pfannen, Hausrat oder Geld wäre, was auch immer, das sollen die genannten zwei zu gleichen Teilen aufteilen in treuem Glauben und eidesstattlich. Auch hat die genannte Margret Legate gemacht: Der Kirche in Winternheim 20 Gulden für die Seligkeit ihres Mannes, ihres Vaters, ihrer Mutter, ihrer Kinder. Diese Jahrtage soll man jährlich begehen mit drei Priestern. Und das übrige solle zum Bau der Kirche aufgewandt werden. Und wenn ein Priester fehle, so solle der Teil auch an die Kirche fallen. Das ist geschehen am oben genannten Datum in Anwesenheit der ehrbaren Peter Scherer von Winternheim und Heinrich Bender zu Schwabenheim. Darum hat mich die genannte Margarete gebeten, ein Instrument oder auch mehr, wenn das notwendig sei, zu machen, wozu ich bereit war und was ich getan habe. Ich Johannes Stumpf von Werstadt, Mainzer Kleriker und päpstlicher Notar, habe die genannte Ordnung und den Willen und das Testament in Anwesenheit der genannten Zeugen gesehen und gehört und deshalb das Instrument mit meiner Hand geschrieben und in die offene Form gebracht und mit meinem üblichen Notariatszeichen und meinem Namen signiert in Treue und Glauben.«
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 113, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-113-1/pagination/23/?L=0&cHash=dce70f3f3f3fc8efe6dbc6dfaacf4820 (Abgerufen am 28.11.2024)