Nach anʃproch antw(or)t beydert(eil) rechtʃetzen dwyl
S(e)n(tent)ia cleʃg(in) becker der Laʃe nit abredig S(e)n(tent)ia das er by-
brengen ʃoͤll das er des zutun fug vnd recht gehabt
heb / beʃchee vort(er) ʃo vil recht ʃin wirt / Daruff cleʃg(in)
becker fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij t(agen) et vltra ut mor(is)
Jtem wernhers cles redt jme ʃy tag geʃtalt gein fruoffs
no(ta) ein frag hanʃen(n) Stiln petern hab die gefurdert jme antw(or)t
zugeben haben ʃie ʃich nit butig gemacht beg(er)t ʃie zu
erfolgen des hait der Schult(heiß) ein friʃt genome(n) vff die
geʃellen
Jtem cleʃg(in) beck(er) redt pet(er) ʃcher(er) wer nit zu geg(en) geweʃt
No(ta) ein frag vnd hett jme gebott(en) hofft jne zu erfolg(en) vor iiij gld
alʃo ʃagt hans flach der Schult(heiß) pet(er) ʃcher(er) hett ʃich butig
gemacht am gericht / dar zu cleʃg(in) beck(er) redt am vff
ʃtehnde des gerichts wer er nit zugeg(en) geweʃt / iʃt
auch vffgeʃlag(en) ut ʃup(ra) vff die geʃelle(n)
Con walt Jtem kon waltmutshusen vnd hen vlmer erkenn(en)
mutshuʃen ye wederʃit einander lut zweyer vßgeʃnidd(en) zettel mit
Erkentnuß beger das der zettel ein(er) ʃo ʃie bed ein jnhalt hett(en)
zuʃchen vnd gleich Lüten jnß gerichtsbuch geʃchr(ieben) wurde / das
vlmern iʃt alʃo angenome(n) vnd beʃcheen(n) vnd lut alʃo wie nach
volgt
Jch Henn vlmer der Jung vnd ich agnes ʃin eliche huʃfr(au)
Bekenn(en) offentlich mit diʃem zettel vor vns alle vnʃer erben(n)
das wir mit wolbedachtem muͤtt vnd vlyʃʃiger furbetrachtu(n)g
von dem Ernveʃten Junghern Con von waltmutshuʃen
Jungffr(au) Criʃtin ʃiner elichen huʃfr(au) jr huß hoiff mit aller zuge-
hoͤrd Garten wingarten Ecker vnd wieʃen zwoͤlff jar lang
nehʃt nach ein volgen(d) dwÿl wir die mit gult vnd allen
ʃachen v(er)weʃen vnd v(er)dien(en) moͤgen vnd nit furbaß noch lenger
wie nachvolgt beʃtand(en) haben(n) / Jtem zu erʃt(en) iʃt vnd geluhen
vier morg(en) wingarts vngeuerlich vmb das dritteyl
nemlich der becker naher bergk naher bergk Jtem die gaß der
kirßbaum der Reyn Jtem die hun oben zu Die samenhafft ʃoͤll(e)n
wir jn vffrechtem redlichen buwe halt(en) alle jar ɉ morgen dar
Nach Anklage, Antwort, beiderseitigen Rechtsetzungen und weil Clesgin Becker die Überlassung nicht leugnet, ergeht das Urteil, dass er das beibringen soll und er hat Fug und Recht das zu tun. Dann geschehe weiter, was Recht sein wird. Darauf hat Clesgin gefragt: Wann? Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist.
Cles Wernher sagt: Ihm sei der Termin gesetzt worden mit Hans Fruhoff und Peter Still. Er habe dse gefordert, ihm Antwort zu geben. Dazu sind sie nicht bereit. Er fordert gegen sie den Anspruch eingeklagt zu haben. Da hat der Schultheiß eine Frist genommen, bis das Vollgericht zusammentritt.
Clesgin Becker sagt: Peter Scherer sei nicht anwesend gewesen und er hätte ihn vor Gericht geboten. Er hofft, gegen ihn den Anspruch eingeklagt zu haben wegen der 4 Gulden. Da sagt Hans Flach, der Schultheiß: Peter Scherer war bereit, vor Gericht zu reden. Dazu sagte Clesgin Becker, beim Aufstehen des Gerichts war er nicht da. Das ist auch verschoben worden bis zum Zusammentreten des Vollgerichts.
Kon Waldmannshausen und Henne Ulmer erkennen an, dass sie füreinander Kerbzettel anfertigen wollen mit der Anfrage, ob der Zettel, nachdem sie beide einen gleichlautenden hätten, auch ins Gerichtsbuch geschrieben würde. Das ist angenommen und geschehen und er lautet wie folgt:
Ich, Henne Ulmer der Junge und ich Agnes, seine Ehefrau, bekennen öffentlich mit diesem Zettel für uns und alle unsere Erben: Dass wir mit wohlbedachtem Sinn und in fleißiger Betrachtung von dem ehrenwerten Junkern Kon von Waldmannshausen und Jungfer Cristina, seiner Frau, ihr Haus und ihren Hof mit Zubehör - Garten, Wingert, Äcker, Wiesen - 12 Jahre lang als Pächter übernommen haben, während wir die mit Gülten und allen Sachen verwahren und verdienen können und wir haben folgendes in Bestand und nicht mehr: Zum ersten wurde mitgeliehen 4 Morgen Wingert ungefähr gegen Drittelpacht, nämlich der Becker beim Berg, beim Berg, die Gasse, der Kirschbaum, der Rhein die Hun oben angrenzend. Die sollen wir in rechter, redlicher Bebauung halten, jährlich ½ Morgen davon
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 122, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-122-1/pagination/6/?L=0&cHash=f851e12e2e6304e3eb6630f8c457f323 (Abgerufen am 30.10.2024)