ʃagt der widerteyl vnd geʃtund das er in gezanck mit
ʃiner p(ar)thy geʃtanden das neme er an vorter geb er an
ob er etwas geredt hett des er nit geʃtund ʃo hett erß nit
gethan vʃß der meynuͤng alʃ ʃoͤlll fihenhen jm vnu(er)treg-
lich wort gethan haben(n) das geʃtund jme fihenhen gar
nichts der widerteyl moͤcht auch nu(m)mer bewyʃen das
fihenhen mit jme angehaben(n) zangk vnd vnu(er)treglich wort
erbott(en) hett Darumb ʃo woll fihenhen getruen ʃo ʃichs
widerteyl ʃchuldig geb eins gezancks vnd ferner furtrage
hett erß getan ʃo hett erß in v(er)antworts wyʃe gethan /
ʃagt fihenhen er wuʃt von keynen uerlichen oder ʃnertz-
lichen wort(en) die er jme gethan hett darumb er jne
ein buʃwicht ʃchelten moͤcht es wer dan(n) das hen belling
bybrecht wye recht wer darvmb er fihenhen ʃolich wort
billich in v(er)antworts wyʃe getan hett ʃunʃt woͤll er durch
ʃin ʃelbs erkentnus das er angenomen(n) hett bybracht
haben(n) vnd dem ʃelben(n) zu ʃtuer bezuͤg er ʃich vff lebendig luͤde
die es auch gehort nemlich vff den Schult(heiß) hans flach(en)
hie jm ring vnd wen er mee dar zu haben(n) mocht
begert ʃolich kund zufur(e)n ʃo es der widerteyl nit wyter ge-
ʃten woͤll wilhelm von weg(en) fi henbellings redt
wie vor / vnd ʃo kund v(er)melt wu(r)d(en) behilt er ʃin(er) p(ar)thy
jr jnnʃage vnd wes ʃich jm recht(en) gepurt Nachdem
ʃich fihen hen(n) vff kund zugt S(e)n(tent)ia das er die brengen ʃoͤll
verbot er vnd fragt qu(ando) S(e)n(tent)ia in xiiij tagen et vltra
vt mor(is) ambo verbott
Vort(er) zur ander clag berur(e)n das wachs vnd ein halb kalb(e)n
hut redt wilhelm von hilberßheim von weg(en) hen bellings
er erkent die ij lb wachs in xiiij tagen vßzuricht(en) aber
derhalb kalb(e)n huͤde geʃtűnde er nit Daruff Stud von weg(en)
fihenhens redt ʃie hett(en) bed ein kalb kaufft die abgetan jnn
henn bellings huß do wer jme ʃin teyl der huͤde nit v(er)glich(e)n
oder bezalt wurd(en) woͤll getruen ʃo ʃie miteyn in ein(er) ge
meyn gehandelt vnd die kalb in hen bellings huß abgetan
hett(en) er ʃoll jme ʃin teyl an der huͤd bezaln oder ʃagen wie
er ʃie jme v(er)glichen hett Daruff wilhelm von weg(en)
Aussage der Gegenseite, die gesteht, dass sie im Streit mit seiner Partei gewesen sei. Das nehme er an. Weiter gebe er an, dass er, wenn er etwas geredet habe, was er nicht gestehe, dies nur getan habe wegen den unerträglichen Worten, die Henne Fye gegen ihn geäußert habe. Das gestehe ihm Henne Fye nicht. Die Gegenseite könne das auch niemals beweisen, dass Henne Fye mit ihm einen Zank angefangen und unerträgliche Worte geäußert hätte. Darum vertraue Henne Fye darauf, da die Gegenseite sich in dem Zank schuldig bekennt und weiter vortrage, er hätte es nur in der Weise einer Antwort getan, da wisse Fye von keinen schmerzlichen Worten, die er getan habe, für die jener ihn als Bösewicht beschimpfen könne. Es sei denn, dass Henne Belling einen rechtsgemäßen Beweis erbringe, warum er Henne Fye diese Worte billiger Weise als Antwort getan habe. Sonst wolle er das Geständnis desselben angenommen und den Beweis für seine Klage erbracht haben. Um das zu verstärken berufe er sich auf Lebende, die das auch gehört haben, nämlich den Schultheißen Hans Flach, hier im Ring, und wen er mehr dazu haben solle. Er fordert, den Beweis führen zu können, wenn die Gegenseite das nicht weiter gestehen wolle. Darauf redet Wilhelm für Henne Belling wie zuvor. Und wenn sich auf Zeugen berufen werde, dann behält sich seine Partei den Einspruch und die Rechtsmittel vor. Nachdem sich Henne Fye auf Zeugen berufen hat, ergeht das Urteil: Dass er die beibringen soll. Das lässt er festhalten und fragt: Wann. Urteil: In 14 Tagen und dann weiter, wie es Gewohnheit ist. Das lässt er auch festhalten.
Weiter auf die andere Klage betreffend das Wachs und die halbe Kalbshaut sagt Wilhelm von Hilbersheim für Henne Belling: Er erkenne an, die 2 Pfund Wachs binnen 14 Tagen zu zahlen, aber die halbe Kalbshaut gestehe er nicht. Darauf sagt Stude für Henne Fye: Sie hatten beide ein Kalb gekauft und das aufgeteilt im Haus von Henne Belling. Da wurde ihm sein Anteil an der Haut nicht erstattet. Er vertraue darauf, da sie miteinander gemeinschaftlich gehandelt hatten und das Kalb in Henne Bellings Haus geteilt hatten, er solle ihm seinen Teil an der Haut bezahlen oder sagen, wie er ihm das verglichen hätte. Darauf sagt Wilhelm für
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 125v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-125v-1/pagination/13/?L=0&cHash=0c620f7c4abc15d84913d71b56bd72f9 (Abgerufen am 23.11.2024)