woͣll getruen eʃʃoll in recht erkent werd(en) ʃo er die gutt(er)
inhett er ʃoll ʃiner p(ar)thy ʃin ʃchult Lut ʃin(er) clag vß richt(en)
begert des ʃin richtlich antwort Stud v(er)dingt ʃich als recht
iʃt Bartolmus bendern(n) ʃin wort zutun begert vom cleg(er)
wo her die ʃchult keme zu oͤffen ob es von Ligend(en) gutt(er) oder
ʃunʃt ʃchult wer vnd wie lang ʃie geʃtand(en) hett Daruff
Emel redt ʃin p(ar)thy hett ein bruder gehabt gnant her Johan
meynes ein prieʃt(er) dem wer ʃolich ʃchult vßgeʃtand(en) vnd
vort(er) von jme vff ʃin p(ar)thy vogelhen gefall(e)n das er nű ʃoͤll
ʃagen wie man(n) die ʃchult ʃynem bruder ʃchuldig wer wu(r)d(en)
kunt er diʃer zitt nit geʃagen Stud von weg(en) Bartolmus
redt man(n) hoͤrte wie der widert(eil) oͤffent die ʃchult wer vff
jne von ʃynem bruder erwachʃen(n) dar jnn wuʃt ʃich ʃin
p(ar)thy nit gepurlich gehalt(en) daruff zuantw(or)t(en) der cleger
oͤffent dan(n) wie lang ʃie geʃtand(en) hett ʃit der bruder geʃtorben
wer Daruff Emel von weg(n) hans vogeln redt es
wer gut zit daʃʃin bruder geʃtorben aber wie lang kunt er
nit geʃagen getruͤt ʃoͤll es nit ʃchuldig ʃin dan(n) vogelhen
heb die ʃchult zu dickmal(e)n gutlich an ʃenders coͤntzg(in) erfurdert
vnd an ʃin ʃon philipsʃen(n) vnd auch an Bartolmuʃen ytzt
ʃin widert(eil) der nű philipʃe(n) huʃfr(au) hett ʃo es jme nit gutlich
werd(en) moͤcht zwing jne die notturfft mitrecht zu erfu(r)dern(n)
Stud von Bartolm(us) weg(en) name an das geret wu(r)de es
wer ein gut zitt das der brud(er) geʃtorben(n) vnd oͤffent wit(er) die
zit nit ʃagt ʃin p(ar)thy er heb hoͤrn ʃagen es wer ob xx Jar(e)n
ob es alʃo wer es ein v(er)legen ʃchult vnd ʃo der cleger nit
ʃchin brecht das Bartolm(us) jme ʃolich ʃchult zutuͤn vnd jnn
recht(er) zitt erfurdert vnd richtlichen(n) vff den cleg(er) komen wer
ʃo hoͤfft er vmb ʃin getan furderung jme nit ʃchuldig zuͤʃin
Emel von weg(en) vogelhen(en) geʃtund nit als Bartolm(us)
red(en) ließ eʃʃoll xx jar ʃin das ʃin brud(er) geʃtorben wer vnd
als es ein v(er)legen ʃchult ʃoͤll ʃin / ʃagt er alʃo zu er wer jnn
getruen eʃʃol in recht erk(ann)t w(er)d(en) ob es ʃchon zwentzig Jar
oder mee wer das die ʃchult geʃtand(en) hett vnd nit vßge-
racht wer ʃo ʃoͤlt jme noch hut diß tags vßrachtung ge-
Er vertraue darauf, es solle durch das Gericht erkannt werden, da er die Güter innehat, so solle er seiner Partei die Schuld gemäß seiner Klage erstatten. Er fordert seine Antwort vor Gericht. Stude verpflichtet sich, für Bartholomeus Bender vor Gericht zu reden und fordert vom Kläger, zu eröffnen, woher die Schuld käme, ob es von liegenden Gütern sei oder sonst eine Schuld, wer sie versursacht habe und wie lange sie anstehe. Darauf sagt Emel: Seine Partei hatte einen Bruder, genannt Herr Johann Meynes, ein Priester, dem stand die Schuld aus. Und weiter sei sie von ihm auf seine Partei, Henne Vogel, gefallen. Dass er nun sagen soll, wie man die Schuld seinem Bruder schuldig wurde, dazu könnte er zurzeit nichts sagen. Stude für Bartholomus sagt: Man höre, wie die Gegenseite eröffnet, die Schuld sei von seinem Bruder hergekommen. Da wisse seine Partei nicht, wie es ihr gebührt, sich zu verhalten und darauf zu antworten. Es sei denn, der Kläger eröffnet, wie lange die Schuld gestanden hat, seitdem der Bruder gestorben war. Darauf sagt Emel für Hans Fogel: Es sei eine Zeitlang her, als sein Bruder starb, aber wie lange, das könne er nicht sagen. Er vertraue darauf, er solle dazu nicht verpflichtet sein. Denn Henne Fogel habe die Schuld oftmals gütlich von Contzgin Sender gefordert und auch von seinem Sohn Philipp und auch von Bartholomeus, der nun die Frau von Philipp als Ehefrau habe. Da er es nicht gütlich erhalte, zwinge ihn die Notwendigkeit, es vor Gericht zu fordern. Stude für Bartholomeus nahm an, dass gesagt wurde, es sei eine Zeitlang her, dass der Bruder gestorben sei und lässt weiter festhalten, dass er die Zeit nicht sage. Seine Partei habe reden hören, es sei über 20 Jahre her. Es seien also überfällige Schulden. Wenn der Kläger nicht etwas beibringe, dass Bartholomeus ihm die Schulden leisten müsse und weil er ihn nicht rechtzeitig gefordert hat vor Gericht und ihn als Kläger angegangen ist, daher hofft er, ihm für seine Forderung nichts schuldig zu sein. Emel für Henne Vogel gestand das nicht, was Bartholomeus sagte, dass es 20 Jahre her sei, dass sein Bruder starb und es überfällige Schulden sein sollen. Er sagt, er vertraue darauf, das Gericht werde erkennen, selbst wenn die Schulden 20 Jahre oder mehr angestanden hätten und nicht bezahlt wurden, so solle ihm noch heute die Erstattung geschehen.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 129v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-129v-1/pagination/2/ (Abgerufen am 08.11.2024)