wer das philips von ockenheyms vatt(er) Swalbachs d{ocht(er)}
eyn zur ee gehabt hett / zum andern neme er an
alles das gerhart knebel red(en) ließ domit er jn zuͤge die
von Swalbach vnd ʃie beʃtempt in ʃin wort(en) / woͤll
philips getruen(n) / das gerhart knebel das nit zutűn er
lecht dan(n) gewerlich bÿ das er jr mechtig(er) momp(ar) oder
anwalt wer dan(n) hett(en) die von Swalbach etwas
mit philips von ockenh(eim) zu ʃchick(en) hett er kein zwifell
ʃie ʃoͤlt(en) jne wol ʃelbs furnemen/(n) vnd als gerhart kne-
bel v(er)melt wie philips von ockenh(eim) den brieff erlangt
hett vnd jme darumb kein gerechtickeit geʃtuͤnd / ʃaͤgt
philips alʃo den ʃelb(en) brieff hett er erlangt wie recht
wer vnd hett auch das billich zutuͤn gehabt dan(n) ʃoͤlt
er jme nit wurd(en) ʃin / die ghen ʃo jme den brieff
geben hett(en) ʃich woͤl darjnn bedacht / widder denʃelb(e)n
brieff wer philipʃe(n) von ockenh(eim) noch kein jntrag
geʃcheen(n) von den gehn die ʃolch(er) brieff beʃtempt / der-
ʃelb(en) v(er)ʃchrybung hett ʃich philipʃen vatt(er) ʃelig(er) Lang-
zitt gebrucht mit vffgehaben(er) nůtzung ʃonder jnrede
vnd widerʃtant biß als lang das der brieff durch doit
gefell vff philipʃen diʃer zitt ererbt wer wurd(en) als ein
nehʃt(er) erb ʃins vatters vnd er auch den beʃcheidlich lang
Jar gebrucht vnd die gult nach ʃins vatt(er) ʃelig(en) doit
Jngenomen(n) hett an alle wid(er)ʃtant zum andern(n) als
gerhart knebel nit geʃtund das er ockenh(eim) die gult lut
des brieffs vßgeracht hett / ʃagt philips von ockenh(eim)
alʃo das wer ʃin clage geweʃt vor den dryen als
er ge(r)hart knebeln derʃelb(en) vßʃtehnd(en) gult mit recht
furgenomen(n) hett mit namen(n) iiɉ gld die etlich jar-
zal vßʃtund(en) Das vberig gelt wer jme alweg
gutlich vnd geruͤglich wurd(en) affter diß mal vnd
dass der Vater von Philipp von Ockenheim eine Tochter von Schwalbach als Ehefrau hatte. Er nehme zum zweiten an, dass alles das, was Gerhard Knebel reden ließ, sich auf die von Schwalbach bezöge und sie betrifft in seinen Worten. Er, Philipp, vertraue darauf, dass Gerhard das nicht zu tun habe, es sei denn, er lege einen Beweis vor, dass er ihr bevollmächtigter Vertreter oder ihr Anwalt sei. Denn hätten die von Schwalbach etwas mit Philipp von Ockenheim zu schicken, da hätte er keinen Zweifel, dass sie das selbst tun würden. Und wenn Gerhard Knebel anführt, wie Philipp von Ockenheim die Urkunde erlangt habe und ihm deswegen kein Recht daraus zustehe, da sagt Philipp, er habe die Urkunde erlangt, wie es Recht sei. Und er hätte das auch billiger Weise getan. Denn sollte er das nicht haben, dann hätten jene, die ihm die Urkunde übergeben haben, sich das wohl anders überlegt. Gegen die Urkunde sei Philipp von Ockenheim noch kein Einspruch geschehen von jenen, welche die Urkunde bestimmt. Dieser Verschreibung habe sich Philipps verstorbener Vater lange Zeit gebraucht und die Nutzung eingezogen ohne Widerspruch oder Widerstand, bis der Brief durch seinen Tod an Philipp fiel, der ihn ererbt habe als nächster Erbe seines Vaters. Und er hat den auch lange Jahre genutzt und die Gülte nach dem Tod seines Vaters eingenommen ohne allen Widerstand. Zum weiteren, dass Gerhard Knebel nicht gesteht, dass er Philipp von Ockenheim die Gülte gemäß der Urkunde gereicht habe, da sagt Philipp von Ockenheim, das sei seine Klage vor dem Dreier gewesen, als er Gerhard Knebel wegen dieser ausstehende Gülte belangt hatte, nämlich 2 ½ Gulden, die seit etlichen Jahren ausstehen. Das übrige Geld wäre ihm immer gütlich und ruhig gereicht worden bis dieses Mal. Und
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 145, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-145-1/pagination/22/ (Abgerufen am 28.11.2024)