domit alles das gerhart knebel red(en) lieʃz ʃoͤnd(er)lich vonn
der von Swalbach weg(en) eʃ ʃoͤll philipʃen an ʃynem
recht(en) nit hinder(e)n ʃtaltz zurecht Stuͤd von weg(en)
gerhart knebels redt wie vor vnd des mee man(n) hoͤrt
das philips von ockenh(eim) vnd(er) ander(e)n red(en) nit anregt
das der brieff ye vor gericht durch jne angenomen(n)
oder gebrucht wer wurd(en) das neme gerhart an vnd
das nű philips von ockenh(eim) woͤll jnn zieg(en) als hett
er gerhart knebel / in den brieff gehantreycht oder die
winterbecherin nachlut des brieffs des jme gerhart vor
nit geʃtand(en) vnd noch nit geʃtűnd / darumb hett phil(lip)
von ockenh(eim) der vfholung nit zutűn ʃtalt zurecht wie
vor / vnd als philips vonn ockenh(eim) fűrdert gutlich
fuͤnff gld wan(n) philips / gerhart(en) darűmb mit recht
erfurdert ließ er geʃcheen(n) was recht wer /
Heynrich von weg(en) philips vonn ockenheyms name
an / das der brieff vom widert(eil) nit v(er)wurff(en) wu(r)de
als vor ein v(er)leg(en) brieff vnd als er v(er)ʃtund ʃo hett
das gericht ein buch dar jnn gewoͤnlich ʃtund(en)n gult
vnd vnd(er)pfand nach ordenu(n)g diß recht(en) das ʃelb buch
geb man(n) nit ey(n) iglichen den ander(e)n darvʃz zu recht-
uertigen(n) / dan(n) allein hilt erß dar voͤr / das philipʃe(n) von
Ockenheim auch der maʃz beʃcheen(n) wer getruͤt mit
dem vnd allen ʃin vorgetanen(n) wort(en) wie vor ʃtaltz
zurecht / Stuͤd von weg(en) Gerhart knebels geʃtund
nit das das gerichtsbuch od(er) brieff ockenheym beʃtempt
vnd das auch die gult lut des brieffs in lang(er) zitt
nye gereycht wer wurd(en) von gerhart knebeln(n) vnd
auch der winterbecherin darumb geʃtund er jme
Ad ʃocios f(a)c(tu)m keins beʃeʃßs ʃtaltz zurecht wie vor
wentzg(in) gretg(in) Jtem hartmuts pet(er) v(er)dingt ʃich als recht iʃt wentzg(in)
pet(er) groͤʃʃell gretg(in) jr wort zutun vnd ʃchuldiget pet(er) groͤʃʃeln(n)
damit darauf, dass alles, was Gerhard Knebel reden ließ, insbesondere von denen von Schwalbach, ihn, Philipp, an seinen Rechten nicht hindern solle Das legt er dem Gericht vor. Stude für Gerhard Knebel sagt wie zuvor und weiter: Man hört, dass Philipp von Ockenheim unter anderem Gerede nicht anregt, dass der Brief hier vor Gericht durch ihn angenommen oder gebraucht würde. Das nehme Gerhard an. Und dass nun Philipp von Ockenheim sich darauf beruft, als hätte er, Gerhard Knebel, gemäß dem Brief eine Gülte in die Hand gereicht oder die Winterbecherin gemäß dem Brief. Das hat ihm Gerhard nicht gestanden und gestehe es ihm auch nicht. Darum hatte Philipp von Ockenheim die Einziehung nicht zu tun. Das legt er dem Gericht vor. Und wenn Philipp von Ockenheim fordert gütlich abzurechen wegen der 5 Gulden - wenn er deswegen Gerhard vor Gericht ziehe, dann ließe er geschehen, was Recht sei.
Heinrich für Philipp von Ockenheim nahm an, dass die Gegenseite nicht argumentiere mit einer verjährten Urkunde. Und wie er es verstand, so hätte das Gericht ein Buch, in dem gewöhnlich Gülten und Pfänder ständen nach der Ordnung des Rechts. Das Buch gebe man nicht einem jeden, den anderen dadurch zu rechtfertigen; auch wenn er es dafür wolle. Das Philipp von Ockenheim Recht geschehe, das vertraue er mit diesem und den voran gemachten Worten. Das legt er dem Gericht vor. Stude für Gerhard Knebel gesteht ihm nicht, dass das Gerichtsbuch oder die Urkunde Ockenheim bestimmt und dass die Gülte gemäß der Urkunde lange Zeit nicht gereicht worden sei von Gerhard Knebel und der Winterbecherin und er gestünde ihm deshalb keinen Besitz. Das legt er dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Peter Hartmut hat sich verpflichtet, für Grete Wentzgis vor Gericht zu reden. Und er beschuldigt Peter Größel:
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 147, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-147-1/pagination/27/?L=0&cHash=9bd309185addfee6cb403cb2fef9f703 (Abgerufen am 29.10.2024)