zutůn legt jnn eyn vff zeichnůs alʃo luten(d) wie
nachvolgt
anno etc xcij vff dornʃtag nach valentinj hait
adam Ranʃel zu winternh(eim) verlachtn der p(re)ʃentz zu
ober Jng(elheim) huß hoiff kelterhuß vnd garten daran
geleg(en) zu winternh(eim) gefoͤr Baʃtuans [!] coͤntzg(in) vnd(en) zu
vnd herpelshen oben zu vnd iʃt aller ander gult frÿ
eygen vnd ledig ʃonder das das keltherhußg(in) gibt
ein lb wachs der kirch(e)n zů winternh(eim) auch
verlegt er domit zwen morg(en) ackers vngeu(er)lich
die eygen ʃindt vff dem berg obwendig den crutzen(n)
gef(orcht) jungh(er) philips hert(en) oben zu vnd vnʃer lieben
no(ta) frauw(e)n altare vnd(en) zu ʃolich vnderpfande v(er)legt
ober Ing(elheim) der gnant adam vor eyn lb gelts ewiger
jerlich(er) gult zugeben vff ʃanct Martins tag
heyʃchende gult vnd wer es ʃach das ʃich vberlang
oder kurtz mee gult darvff erwonn(en) wurd als
recht iʃt ʃall adam Ranʃel oder ʃin erb(e)n der p(re)ʃentz
zu ober jng(elheim) vrʃaʃʃen redt darvff er begert vonn
adam ranʃeln zuhoͤrn ob er des zettels geʃtůnd oder nit
Daruff Stuͤd von wegen adam Ranʃels redt es moͤcht
ʃin / das er hett mit ʃchonwettern(n) ʃelig(en) ein redde gehabt
aber nit wyter dan(n) vff den grundt das ʃchoͤnwett(er)
jme hervß geben ʃoͤll das ein pfůndt hlr truge ʃo das
noch hut bÿ tag geʃchee woͤll er des lb hlr
jnngen ʃolichs hett ʃchoͤnwett(er) jme zugeʃagt nů
keme michel als nachfar ʃchoͤnwetters vnd woͤll
adamen(n) beteding(en) vnd keme dem voͤrig(en) beʃcheydt
nit nach / vnd wan(n) adam des jnging von x gld
vnd ix alb ein lb hlr gult zugeb(e)n / ʃo wer es ein
offenberlicher woͤcher vnd moͤcht jm recht(en) nit zu-
gelaiʃʃen werd(en) hoͤfft hervmb dem widerteyl vmb
ʃin getan furderung nit wit(er) dan(n) wie vor do von
geredt wer von adams weg(en) ʃchuldig zu ʃin • vnd
zu reden. Und er legt eine Aufzeichnung vor, die lautet wie nachfolgt:
»1492 am Donnerstag 15. Februar hat Adam Ransel zu Winternheim der Präsenz zu Ober-Ingelheim verpfändet Haus, Hof, Kelterhaus und den Garten daran, der grenzt unten an Contz Bastian und oben an Henne Herpel an; und er ist frei von aller anderen Gülte, außer das Kelterhäuschen, das gibt ein Pfund Wachs an die Kirche zu Winternheim. Er hat auch zwei Morgen Acker hinterlegt, die eigen sind, sie liegen auf dem Berg oberhalb dem Kreuz, sie grenzen an an Junker Philipp Hirt oben zu und den Liebfrauenaltar unten zu. Und diese Pfänder hinterlegt der genannte Adam für ein Pfund Geld ewige Gülte, jährlich zu geben an Martini, und es ist zu fordernde Gülte. Und wäre es, über kurz oder lang, dass weite Gülten darauf gelegt würden vor Gericht, dann sollen Adam Ransel oder seine Erben der Präsenz zu Ober-Ingelheim einen Ersatz dafür geben.« Er redet darauf: Er fordert von Adam Ransel zu hören, ob er den Zettel gestehe oder nicht. Darauf sagt Stude für Adam Ransel: Es könne sein, dass er mit dem verstorbenen Schonwedder eine Absprache hatte; aber nicht weiter als dass Schonwedder ihm das Land geben solle, auf dem das Pfund Heller liege. Wenn das noch heute geschehe, so wolle er das Pfund Heller tragen. Das hatte ihm Schonwedder zugesagt. Nun käme Michel als Nachfahre von Schonwedder und wolle mit Adam verhandeln und er käme dem vorherigen Bescheid nicht nach. Und wenn Adam darauf eingehe von den 10 Gulden 9 Albus ein Pfund Heller Gülte zu geben, so sei dies ein offensichtlicher Wucher und das können nicht als Recht zugelassen werden. Er hofft deswegen der Gegenseite auf ihre Forderung hin nichts weiter als wie zuvor geredet von Adam her schuldig zu sein. Und
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 168, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-168-1/pagination/17/ (Abgerufen am 03.12.2024)