ob der widerteyl nit von ʃin(er) furderung ʃten woͤlt ʃo
erbůet ʃich adam Ranʃel mitrecht zubehalt(en) das er
nit mee dan(n) x gld vnd ix alb ʃchuldig wie
vor bemelt wer wan(n) aber michel wie recht wer
lut ʃiner furderuͤng behalt(en) woͤlt erß jme auch
nachlaiʃʃen hoͤfft der einß ʃoͤll ʃin Emel von weg(en)
michels v(er)bott das adam ranʃel den v(er)leʃen zettel
nit v(er)neyntzt mit hoffnu(n)g er ʃoͤll billich ʃolichem
zettel eyn gnug(en) tun / beducht jne dan(n) das michel
jme etwas ʃchuldig wer / wolt er jme rechts gehorʃa(m)
vnd als ʃich adam ein recht zutrag(en) erbūet lut ʃin(er)
antwort hoͤfft er es ʃoͤll an dem teyl kein glaub vff
jne geʃetzt werd(en) Stud von weg(en) adam ranʃels
Ad ʃocios f(a)c(t)u(m) ließ wie vor ʃtalten beyd zurecht
hen vlmer Jtem hen vlmer ʃchuldiget cleʃg(in) beckern(n() er wer vff
cleʃg(in) becker ein zitt zu jme komen(n) vff der dalbruck(en) mit ey(n)
karn vnd pferd vnd woͤlt jn philips hert(en) walt
farn holz hol(e)n vnd jne vlmern gefragt ob er
peter ʃcherern(n) ʃchuldig wer das er jme das ʃägt /
ʃagt er vlmer Ja er wer jme ʃchuldig geweʃt pet(er)
ʃchere(r) hett jne vor die ʃelb ʃchult erlangt mitrecht
vnd jne gepfendt mit eym virt(el) wing(art) / do
ʃagt cleʃg(in) becker lieber hen vlmer nit neme es
vor vbel ich han peter ʃcherern(n) win zukauff geb(e)n
darvoͤr iʃt er mir ʃchuldig ij gld ein ortt nů
han ich bezalung von jme begerth hett pet(er) ʃchere(r)
geʃagt du werʃt jme ʃchuldig vnd woͤlt ich an
dir ein gnug(en) han ʃo wolt er nich der ʃchult
vff dir bewyʃen darvmb biet ich dich wolleʃt
mir die ʃelb ʃchult von weg(en) peter ʃcherers v(er)heyʃʃe(n)
zugeben dan(n) ich forcht(en) ʃoͤll ich peter ʃcherern mit-
recht furnemen(n) ʃo ʃindt ander ʃchuldener als vil
die jne jm recht(en) han daß ich nit moͤg zu bezalu(n)g
komen(n) / darvff han ich hen vlmer geredt ʃo ferre
wenn die Gegenseite nicht von ihrer Forderung Abstand nehmen wolle, so bietet Adam Ransel an, vor Gericht zu beeiden, dass er nicht mehr als die 10 Gulden und 9 Albus schuldig sei wie zuvor. Wenn aber Michel wie es Recht sei seine Forderung beeiden wolle, so wolle er es ihm auch zugestehen. Er hofft, eines davon solle geschehen. Emel für Michel lässt festhalten, dass Adam Ransel den verlesenen Zettel nicht verneine, in der Hoffnung, der Zettel solle als Beweis genügen. Scheine ihm, dass Michel ihm etwas schuldig sei, so sei er zum Rechtsaustrag bereit. Und wenn sich Adam bereit erklärt, das zu beeiden, wie er in seiner Antwort sagt, so hofft er, es soll für diesen Teil kein Eid möglich sein. Stude ließ es für Adam Ransel bei dem vorherigen. Sie legen es beide dem Gericht vor. An das Vollgericht gegeben.
Henne Ulmer beschuldigt Clesgin Becker: Er sei vor einiger Zeit zu ihm gekommen auf der Talbrücke mit einem Karren und einem Pferd und wollte ich den Wald von Philipp Hirt fahren und Holz holen. Und er hat ihn, Ulmer, gefragt, ob er Peter Scherer etwas schuldig sei, dass er ihm das sage. Da sagte er, Ulmer, ja, er sei ihm etwas schuldig gewesen. Peter Scherer hätte ihn für die Schuld verklagt vor Gericht und ihn gepfändet mit einem Viertel Wingert. Da sagte Clesgin Becker: Lieber Henne Ulmer, nimm es mir nicht übel. Aber ich habe Peter Scherer Wein zu kaufen gegeben. Dafür ist er mir 2 Gulden und ein Ort schuldig. Nun habe ich die Bezahlung von ihm gefordert. Da hatte Peter Scherer gesagt, Du seist ihm schuldig und wolle er bei Dir Genugtuung für die Schuld erlangen, so wolle er mir die Schuld auf dich beweisen. Darum bitte ich dich, du wollest mir diese Schuld, die mir von Peter Scherer versprochen wurde, geben. Denn ich befürchte, wenn ich Peter Scherer vor Gericht anklage, so finden sich andere Schuldner ebenso, die ihn vor Gericht bringen, so dass ich nicht zu meiner Bezahlung komme. Darauf habe ich, Henne Ulmer, gesagt: Insofern
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 168v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-168v-1/pagination/18/ (Abgerufen am 24.11.2024)