eynig p(er)ʃon moͤcht nyemants beʃagen(n) in eyn(er) ʃach
die vff ʃchad(en) v(er)meʃʃen(n) wůrd das wer ein pinlich
ʃach / der gezuge ʃaͤgt auch dem vrteyl gantz nit
glich das dan(n) vßtruckt das peff(er) bybreng(en) ʃoll das
huß erger wer geweʃt do pet(er) finth dar vß gezogen(n)
dan(n) do es jme wůrd(en) wer / hoͤfft domit des gezug(en) ʃage
moͤcht pet(er) finthen kein beʃwerůng breng(en) Luts zu-
ʃprochs / vnd als die frauwe dar zu redt den ʃchad(en)
mitrecht zu behalt(en) / moͤcht finten auch nit jrren dan(n)
die frauwe wer clegerin gein finthen vnd wan(n)
jr clage glauben(n) ʃoͤlt haben(n) ʃo hett jr der Richter kein
bybrengung vffgelad(en) darůmb moͤcht derʃelb(en) frauw(e)n
ʃage jm recht(en) kein glauben hab(e)n gein finthen vnd
der glaub wer jr entwachʃen(n) in der clage vʃz vrʃach
das ʃie vff kůntʃchafft gewyʃt wer / mit hoffnu(n)g
das pet(er) finth noch vnerzugt vnd der clage vom
widert(eil) entbroch(e)n ʃin ʃoͤll mit bekerung coʃt(en) vnd
ʃchadens / Daruff Stuͤd von weg(en) pefferhens
als momp(ar) ʃchuchmans fyhen redt ʃo man(n) anʃehe
den handel jm gerichtsbuch fůnd man(n) das pet(er) fint
die frawe ʃwerlich mit coʃten vnd ʃchad(en) zwen jar
lang vmbgetryben hett doch finth in der ʃach kein
grundt gehabt darnach hett fint die frauwe durch
ein appellacion auch ein jar lang vffgehalt(en)
vnd ʃin ʃach vff vmbtrÿbung geʃtalt vnd jnn
hangender appellacion ee er die vffʃagt wer
peter fint vß dem gedacht(en) hůß gezog(en) on alle
kůntʃchafft vnd on wiʃʃen der frauw(e)n vnd ge-
handelt nach ʃynem gefall(e)n darnach wer der
frauwen jr vrteyl als fint ʃin(er) appelacion nit
nachkome(n) wer jn krafft gewÿʃen do hett ʃie das
huß alʃo beʃchediget funden(n) darůmb der frauwen
als wol zu glauben wer als finten / wer aber
einzige Person könne niemals als Zeugnis genügen in einer Streitsache, in der es um bemessenen Schaden ging, denn das sei eine peinliche Strafsache. Der Zeuge sagte auch nicht genau zu dem Urteil aus, in dem es darum ging, dass Pfeffer den Beweis erbringen soll, dass das Haus als Peter Finthen auszog in einem schlechteren Zustand war, als zu dem Zeitpunkt, wo er eingezogen war. Er hofft damit, dass die Zeugenaussage Peter Finthen keine Beschwerung bringen könne gemäß der Anklage. Und wenn die Frau weiter dazu sage, dass sie den Schaden vor Gericht beeiden wolle, das könne Finthen auch nicht irremachen. Denn die Frau sei eine Klägerin gegen Finthen. Und wenn es für ihre Klage genügt hätte, dass sie dies glaube, so hätte ihr der Richter nicht die Beweislast aufgeladen. Darum könne die Frau ihre Aussage nicht vor Gericht rechtskräftig beeiden gegenüber Finthen. Die Möglichkeit der Beeidung ihrer Aussage sei in der Klage nicht gegeben, da sie sich auf Beweise berufen hatte. Er sei daher der Hoffnung, dass Peter Finthen bisher noch nichts bewiesen und er von der Klage der Gegenseite freigesprochen sein soll mit Erstattung von Kosten und Schaden. Darauf sagt Stude für Henne Pfeffer als Bevollmächtigter von Fihe Schuhmann: Wenn man die Streitsache im Gerichtsbuch betrachtet, dann findet man, dass Peter Finthen die Frau mit schweren Kosten und großem Schaden zwei Jahre lang umgetrieben hatte ohne dass doch Finthen in der Sache einen Grund hatte. Danach hatte er die Frau durch eine Appellation ein Jahr lang aufgehalten. Und er hat seine Sache mit Hintertreibung betrieben und in der anhängenden Appellation, bevor die entschieden war, ist Peter Finthen aus dem genannten Haus gezogen ohne jede Meldung und ohne Wissen der Frau. Und er hat ganz nach seinem Gefallen gehandelt. Danach erhielt die Frau ihr Urteil, da Finthen der Appellation nicht nachkam. Das Urteil war in Kraft. Da hatte sie das Haus so beschädigt gefunden. Darum sei der Frau ebenso sehr zu glauben wie Finthen. Hätte aber
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 173, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-173-1/pagination/20/ (Abgerufen am 03.11.2024)