pet(er) finth mit kuntʃchafft do er die appellacion vff
geʃagt vʃzgezog(en) hett die frauwe des jrn acht gehabt
das jr nichts geʃchediget wer wůrd(en) dwyl fint das
nit getan hett ʃie nyeman(n)t moͤgen furn jnß huß
in hangendem recht(en) vnd appellacion(n) das jr zu ʃtuer
an jr kuntʃchafft komen(n) moͤcht / darůmb gruͤndt
vnd lendt die ʃach allein vff den partyen der
frauwen vnd finthen die hett(en) wiʃʃen do von vnd
moͤcht(en) die warheyt geʃag(en) • nů woͤll die frauwe
pet(er) finthen zulaiʃʃen(n) jn recht zubehalt(en) das er das
hůß nit geergert hett wyters dan(n) erß fund(en) hett oder
die frauwe woͤll behalt(en) lut jr clage hoͤfft der eins
ʃoͤll erkent w(er)d(en) ʃtaltz zu recht / wilhelm von weg(en)
pet(er) finthen ließ wie vor ʃtalt auch zurecht
Nach anʃproch antwort v(er)hoͤung der kůnd beyder-
teyl furbreng(en) vnd Rechtʃetzen(n) S(e)n(tent)ia das pfefferhen
als momp(ar) ʃchuchmans fihen nit bybracht hatt
Daruff Stud von weg(en) pfefferhens ʃchuchmans fihen
momp(ar) redt er wer jn den vrt(eil) beʃwert vnd
appelliert do von an vnd vor vnʃer(e)n gnedigʃt(en)
h(e)r(e)n pfaltzg(ra)uen ʃiner gnad(en) hofgericht / vnd rethe
behilt Jme hiemit vor alles das ʃich von recht od(er)
gewonheyt zu eyn(er) yd(en) appelacion gepurt hat vnd
begert zum erʃten mit vlys zu(r) anderen noch
vliʃʃig(er) zum dritt(en) aller vliʃʃigʃt ap(osto)los vnd ab-
ʃcheydt brieff / Hat man(n) jme geʃtatt was recht iʃt
Darzu wilhelm(m) von weg(en) finthen begert mit-
recht zubeʃcheyd(en) jnn welch(er) zitt der widert(eil) die
ap(pe)l(lati)on bekrefftig(en) vnd anhenck(en) ʃoll S(e)n(tent)ia jnn
dryen moͤnaten(n)
erk(ann)t Jtem Contz vonn kederich erk(enn)t cleʃg(in) guͤttenberg(er)
xviij alb jn xiiij tag(en)
he(r) ant(es) Jtem Stud von weg(en) her anthes mulich als ey(n)
mulich momp(ar) her johanns remÿch ʃpr(ich)t zu cleʃgen
kyriche(n) geʃworn
Peter Finthen ihr das mitgeteilt, dass er ausziehe, als er die Appellation aufgesagt hatte, dann hätte die Frau auf ihren Besitz geachtet, damit ihr nichts geschädigt würde. Weil Finthen das nicht getan hat, habe niemand in das Haus fahren können bei anhängendem Gerichtsfall und der Appellation, so dass es ihr für ihre Beweisaufnahmen zu Nutze hätte kommen können. Daher begründe sich die Sache allein auf den Parteien der Frau und von Finthen, die dies wüssten und sie können die Wahrheit sagen. Nun wolle die Frau Peter Finthen vor Gericht zulassen zu beeiden, dass er das Haus nicht verschlechtert hätte im Vergleich zu dem, wie er es vorgefunden habe oder die Frau wolle ihre Klage beeiden. Sie hofft, eines der beiden solle erkannt werden. Das legt sie dem Gericht vor. Wilhelm ließ es für Peter Finthen auch bei dem vorher Gesagten und legt es auch dem Gericht vor.
Nach Anklage, Antwort, Hören der Zeugenaussage und beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsetzungen ergeht das Urteil: Dass Henne Pfeffer als Bevollmächtigter für Fihe Schuhmannr den Beweis nicht erbracht habe. Darauf sagt Stude für Henne Pfeffer als Bevollmächtigter von Fihe Schuhman: Er sei beschwert durch das Urteil und appelliere dagegen an unseres gnädigsten Herrn des Pfalzgrafen Hofgericht und Räte. Und er behalte sich hiermit alles vor, was ihm nach Recht oder Gewohnheit zu einer Appellation gebührt und fordert zum ersten mit Fleiß, zum zweiten noch fleißiger und zum dritten aller fleißigst den Send- und Abschiedsbrief. Da hat man ihm gestattet, was Recht ist. Dazu forderte Wilhelm für Finthen den Rechtsbescheid, wann die Gegenseite die Appellation bekräftigen und anhängig machen soll. Urteil: Binnen drei Monaten.
Contz von Kiedrich erkennt an, Clesgin Gutenberg 18 Albus binnen 14 Tagen zu zahlen.
Stude für Herrn Anthes Mulich als Bevollmächtigter von Herrn Johann Remich klagt Clesgin
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 173v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-173v-1/pagination/26/ (Abgerufen am 28.11.2024)