des nit jngen woͤlt ʃo erbůet ʃichs vlme(r) lut ʃin(er) clage
mitrecht zubehalt(en) / hoͤfft der eins ʃoͤll ʃin ʃtaltz zurecht
Stuͤd von wegen cleʃg(in) beckers redt ʃo man(n) anʃehe
die clage vnd widerrede fůnd man(n) das mee in der
ʃach gehandelt wer darůmb hen vlmern(n) gepurn ʃoͤlt
ʃin clag byzubrengen(n) vnd hen vlmers jnredde vnd
furwend(en) ʃoͤll ʃin p(ar)thÿ nit jrren(n) ʃonder wer er bybrecht
darumb ließ cleʃg(in) geʃcheen was recht wer / wyter
Ad ʃocios f(a)c(tum) verwilkůrt er ʃich nit / ʃtalt auch zurecht
Jtem henn Rudiger v(er) dingt ʃich als recht iʃt heynrich
wernh(er)s cles von duphuʃen ʃin wort zutůn ließ oͤffen clage antwort
heynrich dup- vnd der kůnd ʃage / gein wernhers cleʃen / redt daruff
huʃen als heynrich gewyʃen wer die eynig p(er)ʃon des ʃage ytzt
verleʃen vor ein zůgen zufur(e)n das hett er getan in des
ʃelb(en) ʃag man(n) fund das peter luer vnd wernhers
cles mit eyn gerechent hett(en) das kein(er) dem ander(e)n
ʃchuldig bliben wer die zitt man(n) fund auch in ʃolich(er)
ʃage das wernhers cles peter lueren ein halb(en) gld
ʃchuldig bliben wer jnn hoffnu(n)g er ʃoͤll bybracht hab(e)n
vnd ob heynrich(e)n zu der kůnd mitrecht zubehalt(en)
erteylt wurde / wer er gehorʃa(m) Wernhers cles redt
darzů ʃo man(n) anʃehe clage vnd antwort ʃo hoͤfft er
heynrich von duphuʃen hett nit bybracht ʃtalten beyd
Ad ʃocios f(a)c(tum) zurecht
Jtem peter hartmůt von Swabenh(eim) von weg(en) fruoffs-
wernh(er)s cles hanʃen vnd Stillenpetern redt es hett wernhes cles
frűoffs hans ein clage an ʃie gelegt vor haůptluͤt etlicher ʃchult halb(en)
Stilln pet(er) nů wern ander(e)n mee zu derʃelb(en) ʃchult mit jne ver
wendt das jr Sůben [!] oder aͤcht wer(e)n vngeuerlich
woͤlt(en) getruen cles ʃoͤll die andern als wol mitrecht
ʃuchen als ʃie / ʃo ʃie in der ʃelb(en) ʃchult als wol v(er)hafft
wern als ʃie / Dar zu wernhers cles redt ʃie hett(en)
jme ʃin(er) clage nit geʃtand(en) vnd zur bybrengung
bracht wer auch alʃo mitrecht gewiʃen hett auch
etlich gezugen gefurt die am nehʃt(en) v(er)gang(en) ge-
richt geoͤffent wer(e)n hofft er ʃoͤll bybracht haben(n) vnd
Ad ʃocios f(a)c(tum) der zweyer jnrede ʃoͤll jne nit jrren ʃtalten zubeydent(eil)
zurecht
darauf nicht eingehen wolle, so bietet Ulmer an, seine Klage zu beeiden. Er hofft, eines der beiden solle geschehen. Das legt er dem Gericht vor. Stude für Clesgin Becker sagt: Wenn man die Klage und die Widerrede betrachte, dann findet man, dass mehr in der Sache verhandelt wurde. Daher soll es Henne Ulmer gebühren, seine Klage zu beweisen. Und Henne Ulmers Widerrede und Einwendungen sollen seine Partei nicht irremachen, sondern wenn er Beweise beibringe, dann ließe Clesgin geschehen, was Recht sei, zu weiterem ist er nicht bereit. Das legt er auch dem Gericht vor. An das Vollgericht gegeben.
Rudiger verpflichtet sich, für Heinrich von Daubhausen vor Gericht zu reden. Und er ließ die Klage, Antwort und die Zeugenaussagen, die gegen Cles Werner gemacht wurden, öffnen. Und er sagt dazu: Heinrich wurde gewiesen, Beweise beizubringen. Durch die Aussage der einen Person, deren Zeugenaussage jetzt verlesen wurde, hat er das gemacht. In der Aussage finde man, dass Peter Loher und Cles Werner mit ihnen abgerechnet hätten, so dass keiner dem anderen etwas schuldig geblieben sei damals. Man findet auch in der Aussage, dass Cles Werner Peter Loher einen halben Gulden schuldig blieb. Er sei der Hoffnung, er habe den Beweis erbracht. Und wenn Heinrich dazu verurteilt würde, die Zeugenaussage zu beeiden, so wäre er dazu bereit. Cles Werner sagt: Wenn man die Klage und die Antwort betrachtet, so hofft er, Heinrich von Daubhausen habe den Beweis nicht erbracht. Das legen sie beide dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Peter Hartmut von Schwabenheim sagt für Hans Fruhoff und Peter Still: Cles Wernher habe eine Klage gegen sie geführt als Hauptleute wegen etlichen Schulden. Nun gebe es mehr in derselben Schuld, die hierzu gehören, so dass es sieben oder acht ungefähr sind. Und sie vertrauen darauf, Cles solle die anderen ebenso vor Gericht bringen wie sie, da sie in derselben Schuld haftbar sind wie sie. Dazu sagt Cles Wernher: Sie hätten ihm seine Klage nicht gestanden. Und er hätte die Beweisführung leisten müssen und das wäre ihm durch das Gericht gewiesen worden. Er hätte auch etliche Zeugen angeführt, deren Aussagen am vergangenen Gerichtstag geöffnet wurden. Er hofft, er habe den Beweis erbracht und die Widerrede der beiden solle ihn nicht irremachen. Beide legen es dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 181, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-181/pagination/14/ (Abgerufen am 08.11.2024)