dar von ʃie an vnd vor vnʃern gnedigʃten h(er)rn pfaltzg(ra)uen
ʃin(er) gnaden(n) hoifgericht vnd rede appellert(en) haben(n) doʃelbʃt
abermals ʃo vil v(er)handelt das Johannes diel durch dieln
hen ʃin Sone vnd/hen belling(en) ʃin doicht(er)man(n) den er
ʃolich ʃach gentzlich zu jrn hand(en) zugeʃtalt hait anbeHalt(en)
vnd vrteyls brieff daruber erlangt darűffer Ir beyder ʃyts
guten frunde zuʃchen cleʃgin webern(n) vnd ʃteffans heng(in)
eins hen bellingen vnd dielnhen andersteyls nemlich
gerhart knebel von katzenelnbog(en) Schultes der zitt zu
winternh(eim) vnd Rytz hartman(n) von vlm(en) mit beyder
teyls guten wiʃʃen vnd will(e)n ein Rachtűng an ge-
drůffen alʃo das cleʃgin weber vnd henchin egnant
gemelten dielnhen vnd hen bellingen(n) xxviij gld
ye xxiiij alb vor den gld zu ydem ʃant Bartolm(us)
tag nehʃt nach ein volg(en) zehen gld vnd zum
dritt(en) vnd letʃten ʃant Bartolmus tag viij gld
vßricht(en) vnd bezal(e)n biß ʃo lang die xxviij gld be-
zalt ʃind / vnd ʃoͤllent hin vort(er) Johannes diel / dieln-
hen ʃin ʃon vnd hen belling oder jr erben die iɉ gld
gelts an cleʃg(in) webern(n) henchen ʃynem bruder oder jrn
erben kein furderűng mee thun ʃonder zu allen teyln
gentzlich geracht vnd geʃlacht ʃin / vnd ʃoͤllen dielnhen
vnd/henn belling den vrteyls brieff zu heydelb(er)g erlangt
cleʃg(in) webern(n) vnd henchen ʃynem(m) bruder zuʃtell(e)n alʃo
das er vff hudt dat(um) diʃer Rachtung krafftloß vnd doit
ʃin ʃoͤll doch welches ziel ʃo vorgemelt ʃtett cleʃg(in) weber vnd henchen ʃon bruder oder jr erben nit hilten
das alß dan(n) dielnhen vnd hen belling oder jr erben
dar vor ʃo vil zum ʃelb(en) ziel erʃchien wer wie recht
iʃt pfend(en) moͤg(en) als ob ʃie mit recht erlangt wer(e)n
Act(um) ut ʃupra
gelengt Zuʃchen Emel ʃtruben vnd ewalt(en) iʃt gelengt an das nehʃt
gericht ʃic(ut) Hodie ambo v(er)bott
Dagegen haben sie an das Hofgericht unseres gnädigsten Herrn des Pfalzgrafen und seine Räte appelliert. Dort wurde der Streit erneut verhandelt für Johannes Diel durch Henne Diel, seinen Sohn und Henne Belling, seinen Schwiegersohn, die er in der ganzen Streitsache bevollmächtigt hat. Und sie haben eine Urteilsurkunde erhalten. Daraufhin haben auf beiden Seiten ihre guten Freunde zwischen Clesgin Weber und Hengin Steffan auf der einen und Henne Belling und Henne Diel auf der anderen Seite sie verglichen, nämlich Gerhard Knebel von Katzenelnbogen, zurzeit Schultheiß zu Winternheim und Ritz Hartmann von Olm. Und sie haben mit dem Wissen und Wollen beider Seiten einen Vergleich beschlossen: Dass Clesgin Weber und der genannte Hengin an die Genannten, Henne Diel und Henne Bellingen, 28 Gulden je 24 Albus für einen Gulden zahlen sollen in folgender Weise: am kommenden Bartholomäus-Tag 10 Gulden, dann im folgenden Jahr an Bartholomäus 10 Gulden und am dritten und letzten Bartholomäus die 8 Gulden zahlen und ausrichten, bis die 28 Gulden bezahlt sind. Und weiter sollen Johannes Diel, sein Sohn Henne Diel und Henne Belling oder ihre Erben wegen der 1 ½ Gulden Geld von Clesgin Weber, Hengin, seinem Bruder oder seinen Erben keine weitere Forderung mehr haben, sondern alle sollen vollkommen geschlichtet sein. Und Henne Diel und Henne Belling sollen die Gerichtsurkunde, die sie zu Heidelberg erhalten haben, an Clesgin Weber und seinen Bruder Hengin übergeben, so dass sie heute mit diesem Vergleich machtlos werde und bleiben soll. Doch wenn Clesgin Weber und sein Bruder Hengin einen der oben genannten Termine nicht halte, dann sollen Henne Diel und Henne Belling oder ihre Erben für diesen Termin sie rechtmäßig pfänden, als ob sie dies vor Gericht erlangt hätten. Geschehen wie oben.
Zwischen Emel Strube und Ewalt ist der Termin verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag. Beide festgehalten.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 193v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-193v-1/pagination/21/ (Abgerufen am 23.11.2024)