den zugen(n) nachgelaiʃʃen(n) zu vnderrichtűng ob es
etwas wer nach Symons vortragen(n) / nů
verʃtůnd in der kund nűst das er jme ʃchuldig
wer geʃtund jme auch nůʃt ʃchuldig zu ʃin mit
beger wie vor ʃtaltz zurecht Symon(n) ließ red(en) er nem
an das cleʃgin buʃʃe(r) red(en) ließ er hett die kůnd nach
gelaiʃʃen jme zuerlern / getrůt hervmb er ʃoll ʃich
gnůngsam erlernt haben(n) / ʃo die kůnd ʃagt cleʃg(in)
buʃʃer hett jne vmb ziel gebet(en) mit hoffnu(n)g
Ad ʃocios f(a)c(t)u(m) wie vor ʃtaltz zurecht
Stuͤd von weg(en) henn herpels Ließ oͤffen die kůnd
Syfert gein Syferten von heyʃeßheim name die an redt
es hett Syfert nit bybracht nach ʃynem(m) v(er)meß
herpel dann(n) hen vlm(er) der zugen eyn(er) hett nů ʃin(er) ʃage wit(er)
Jngezog(en) dann(n) die ander(e)n vnd er wer doch kein
Rachtűngs man(n) geweʃt zu dem wer er Syfert(en) be-
wendt das kůntlich wer / vort(er) der ander gezuͤg
wernhers cles hett geʃagt von groiʃʃer pene wie
vnd wo hin das wurd von ʃin mitgezuge(n) nit
geʃagt / vort(er) Rudig(er) wer auch der zugen eyn(er)
dem wer nichts wiʃʃen(n) do von(n) / auch ʃo wer der
zuͤge von heyʃeßheim nit hie vor diʃem Richt(er)
v(er)hort wie recht wer hervmb nachbeʃichtung des
handels hoͤfft henn herpel / Syfert ʃoͤll nit bybracht
haben(n) Emel von wegen(n) Syfers hofft ʃo man(n)
anʃehe clag antwort vnd kund ʃage er ʃoll dem
wid(er)teyl vmb ʃin furderung nit ʃchuldig ʃin /
Hen Herpel ließ red(en) wie vor des mee wo man(n)
ligen(n) gutt(er) v(er)gebe das ʃoͤll vor gericht geʃchee(n)
Ad ʃocios f(a)c(t)u(m) darumb hett Syfert nit bybracht ʃtaltz beyd zurecht
den Zeugen zugelassen zur Unterrichtung. Selbst wenn es wäre, wie es Simon vortrage, dann sehe er in der Zeugenaussage nichts, was er jenem schuldig sei. Er gestehe ihm auch nicht, etwas schuldig zu sein. Und er legt es dem Gericht vor mit der Forderung wie zuvor. Simon ließ reden: Er nehme an, dass Clesgin Buser reden ließ, er hätte die Zeugenaussage zugelassen um zu lernen. Er vertraue darauf, er solle genügend gelernt haben. Denn der Zeuge sagt, Clesgin Buser habe ihn um Termine gebeten und er legt es dem Gericht vor in der Hoffnung wie zuvor. An das Vollgericht.
Stude für Henne Herpel ließ die Zeugenaussage gegen Siegfried von Heidesheim öffnen und nahm sie an und sagt: Siegfried hätte nicht den Beweis erbracht gemäß seiner Behauptung. Denn Henne Ulmer, einer der Zeugen, hätte in seiner Aussage mehr ausgesagt als die anderen. Und er war doch kein Schiedsmann. Zudem ist er Siegfried verwandt, das ist bekannt. Weiter hat der andere Zeuge, Cles Werner von einer großen Strafe geredet. Wie und wohin die Strafe gehe, das wurde von seinen Mitzeugen nicht gesagt. Weiter war Rudiger auch einer der Zeugen, der nichts wusste. Auch war der Zeuge von Heidesheim nicht hier vor diesem Richter verhört worden, wie es rechtmäßig wäre. Darum hofft Henne Herpel nach einer Nachbesichtigung des Streitfalls, Siegfried solle den Beweis nicht erbracht haben. Emel für Siegfried hofft: Wenn man betrachte die Klage, die Antwort und die Zeugenaussagen, dann soll er der Gegenseite auf ihre Forderung hin nichts schuldig sein. Henne Herpel ließ reden wie zuvor und weiter: Wenn man liegende Güter vergebe, dann solle das vor Gericht geschehen. Das hätte Siegfried nicht bewiesen. Das legen sie beide dem Gericht vor. An das Vollgericht gegeben.
Haderbuch Groß-Winternheim 1490-1502, Bl. 200v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/1490-1502-gross-winternheim/blatt/band-5-gw-1490-1501-bl-200v-1/pagination/22/ (Abgerufen am 28.11.2024)